Nach seinem Abitur am Konrad-Adenauer-GymnasiumWesterburg begann Geibert sein Jurastudium und danach den Juristischen Vorbereitungsdienst, die er mit Ablegung beider juristischer Staatsexamen in Rheinland-Pfalz erfolgreich abschloss. 1990 wurde er zum Richter am Verwaltungsgericht Koblenz ernannt. 1992 wechselte er nach Thüringen. Im Thüringer Justizministerium war er bis 2009 in mehreren leitenden Funktionen, zuletzt als Leiter der Abteilung Strafvollzug tätig. Zwischenzeitlich übte er kurzzeitig eine Tätigkeit als Richter beim Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar aus und war von 1997 bis 1999 Leiter des Personalreferats im Thüringer Finanzministerium. Seit seinem Ausscheiden aus dem Landtag 2019 ist er als Rechtsanwalt tätig.[1]
Politisches Wirken
Am 4. November 2009 wurde Geibert zum Staatssekretär in dem von Peter Michael Huber geleiteten Thüringer Innenministerium ernannt. Huber wurde im November 2010 zum Richter am Bundesverfassungsgericht gewählt und schied am 16. November 2010 aus dem Amt. Am 1. Dezember 2010 wurde bekannt, dass Geibert seine Nachfolge als thüringischer Innenminister im Kabinett Lieberknecht übernehmen sollte,[2] und wurde am 8. Dezember 2010 zum Minister ernannt und vor dem Landtag vereidigt.
Größere mediale Aufmerksamkeit erlangte Geibert, als er dem ersten NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages insgesamt 778 Ordner mit ungeschwärzten Dokumenten zum Thema Rechtsextremismus des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz zur Verfügung stellen ließ, womit er alle anderen deutschen Innenminister gegen sich aufbrachte.[3]
Durch Beschluss des Landtags wurde er Mitglied des Kuratoriums der Landeszentrale für politische Bildung, Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar, Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Ettersberg und Mitglied im Aufsichtsrat der DRK Krankenhausgesellschaft Thüringen Brandenburg gGmbH.
Bei der Landtagswahl in Thüringen 2019 verlor Geibert seinen bisherigen Wahlkreis gegen Steffen Dittes und schied aus dem Landtag aus. Im Mai 2020 wurde er vom Thüringer Landtag zum stellvertretenden Mitglied des Thüringer Verfassungsgerichtshofs gewählt,[6] seit 2022 ist er für eine Amtszeit bis 2029 ordentliches Mitglied des Verfassungsgerichtshofs.
Privates
Geibert ist verheiratet und hat drei Kinder. Sein Sohn, Lennart Geibert, wurde bei der Landtagswahl 2024 in den Thüringer Landtag gewählt.
↑Maximilian Popp: 1:16 – Der Thüringer Jörg Geibert setzt sich für eine konsequente Aufklärung der NSU-Affäre ein. Nun hat er alle Amtskollegen gegen sich. In: Der Spiegel. Nr.49, 2012, S.44–45 (online – 3. Dezember 2012).