Die antike Stadt an derselben Stelle hieß Aesernia. Im 5. Jahrhundert wurde das Bistum Isernia errichtet, das im 19. Jahrhundert nach der Vereinigung mit dem Bistum Venafro zum Bistum Isernia-Venafro wurde.
Neuzeit
Nach dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 errichtete das faschistische Regime in Isernia ein Internierungslager (campo di concentramento). Es befand sich in einem ehemaligen Benediktinerkloster im Ortskern. Die ersten 76 Internierten waren Italiener, Jugoslawen, Franzosen, Deutsche, Rumänen, Briten, Polen, Ungarn; vereinzelt kamen sie auch aus Albanien und Syrien. Nach und nach kamen vor allem politische Oppositionelle, Angehörige slawischer Minderheiten aus den Grenzprovinzen, ausländische Juden und Jugoslawen aus den von Italien besetzten und annektierten Gebieten nach Isernia. Im Sommer 1941 wurde zudem ein ehemaliger Kinosaal für diesen Zweck eingerichtet. Da die Überbelegung ausgeprägt war und die hygienischen Verhältnisse zu wünschen übrig ließen, wurden schließlich die jüdischen Internierten auf andere Lager verteilt, während der Kinosaal weiterhin als Internierungslager für Jugoslawen bestehen blieb.[2]
Am 10. September 1943, einen Tag nach der alliierten Landung bei Salerno und zwei Tage nach dem Waffenstillstand von Cassibile, wurde Isernia von den alliierten Luftstreitkräften angegriffen. Der schwere Bombenangriff zerstörte etwa ein Drittel der historischen Stadt und es kamen zahlreiche Einwohner durch das Bombardement ums Leben. Nach neueren Forschungen des Staatsarchiv (2007) zeigt sich, dass den alliierten Luftangriffen im Herbst 1943 insgesamt 489 Einwohner zum Opfer fielen.
Nach dem 18. September zogen sich Teile der deutschen Streitkräfte, so zum Beispiel die 26. Panzer-Division, in den Raum Isernia zurück. Von hier aus sollte der Verband die Sicherung der sogenannten Viktor-Linie (Volturno-Linie) sichern, beziehungsweise die zweite Auffanglinie die Barbara-Linie bilden.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde ein systematischer Wiederaufbau angegangen.
Sehenswürdigkeiten
Panoramasicht
Die Kathedrale
Die Kathedrale von innen
Chiesa di Santa Maria Assunta
Chiesa della Concezione
Fontana Fraterna
Ponte Cardarelli
Wirtschaft
Wirtschaftlich ist die Herstellung von kunsthandwerklichen Spitzen und die Nahrungsmittel- und Baustoffindustrie bedeutsam.
Persönlichkeiten
Giovanni Pettine (1883–1973), Stummfilmregisseur und Produktionsleiter
Roberto Farinacci (1892–1945), Rechtsanwalt, Journalist und faschistischer Politiker
↑Klaus Voigt, Zuflucht auf Widerruf. Exil in Italien 1933-1945 (Band 2), Stuttgart 1993 (Klett-Cotta), S. 70–71; Carlo Spartaco Capogreco, I campi del duce. L’internamento civile nell’Italia fascista (1940-1943), Torino 2004 (Einaudi), S. 213–214