Irene Hildebrand war die Tochter des zeitweise in Florenz tätigen deutschen Bildhauers Adolf von Hildebrand und seiner Ehefrau Irene (geb. Schäuffelen). Sie wuchs im Künstlerdomizil ihres Vaters in San Francesco bei Florenz auf. Alle sechs Hildebrand-Kinder wurden liberal erzogen. Irene und ihre Schwester Elisabeth zeigten früh künstlerisches Talent und wurden von den Eltern darin gefördert. 1892 schuf Irene zusammen mit Elisabeth in der Florentiner Villa der Familie ein Wandbild. Inspiriert von Renaissancemeistern wie Benozzo Gozzoli malten die Schwestern einen Festzug vor einer toskanischen Landschaft.[1]
1891 zog die Familie nach München, da Adolf von Hildebrand hier den Wittelsbacherbrunnen gestalten sollte. Die Hildebrands residierten nun im eigens für sie erbauten Hildebrandhaus. Irene und ihre Schwester Elisabeth bekamen eigene Ateliers im ersten Stock.[1]
Unter der Förderung ihres Vaters entwickelte Irene ihr eigenes bildhauerisches Talent. In ihren Jugendjahren arbeitete sie vor allem an Reliefs und stehenden Figuren. Ein Beispiel dafür ist die Bronze „Flora“, die sich heute in der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld befindet.[1]
Georgii-Hildebrand, Irene. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S.226 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).