Der Begriff der Intentionalität bezeichnet die Fähigkeit des Menschen, sich auf etwas zu beziehen (etwa auf reale oder nur vorgestellte Gegenstände, Eigenschaften oder Sachverhalte). Intentionalität wird in erster Linie mentalen Zuständen wie Wahrnehmungen, Glaubenshaltungen oder Begierden zugeschrieben. Daher wird Intentionalität von vielen Philosophen als charakteristisches Merkmal des Mentalen angesehen. Ein zentrales Thema für Theorien der Intentionalität ist das Problem der intentionalen Inexistenz: zu bestimmen, welcher ontologische Status den Entitäten zukommt, die Objekte intentionaler Zustände sind. Das Konzept lässt sich antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theoretikern zuschreiben[1] und geht in der modernen Diskussion meist auf den Philosophen und Psychologen Franz Brentano zurück. Dieser hatte den Begriff in seiner Arbeit Psychologie vom empirischen Standpunkte[2] wiedereingeführt. Durch die Arbeiten Edmund Husserls wurde Intentionalität zu einem zentralen Konzept der Phänomenologie.
In den heutigen Debatten der Philosophie des Geistes wird Intentionalität oftmals als spezifisches Merkmal des Mentalen verstanden: Gibt es Intentionalität, so gebe es Mentales – und nicht etwa nur Materielles und naturwissenschaftlich Beschreibbares. Die Annahme von Intentionalität stellt aus der Sicht der Vertreter des Mentalen daher wie das phänomenale Bewusstsein (Qualia) ein Problem für den Materialismus dar. Gegner dieser Position glauben jedoch ohne eine Annahme des Mentalen auszukommen und halten Intentionalität für naturwissenschaftlich erklärbar.
Der Begriff der Intentionalität ist ein philosophischer Fachterminus und weder mit dem alltäglichen Begriff der Intention als Absicht, noch mit dem semantischen Begriff der Intension gleichbedeutend. Die klassische Begriffsbestimmung gibt Brentano:
„Jedes psychische Phänomen ist durch das charakterisiert, was die Scholastiker des Mittelalters die intentionale (auch wohl mentale) Inexistenz eines Gegenstandes genannt haben, und was wir, obwohl mit nicht ganz unzweideutigen Ausdrücken, die Beziehung auf einen Inhalt, die Richtung auf ein Objekt (worunter / hier nicht eine Realität zu verstehen ist), oder die immanente Gegenständlichkeit nennen würden. Jedes enthält etwas als Objekt in sich, obwohl nicht jedes in gleicher Weise. In der Vorstellung ist etwas vorgestellt, in dem Urteile ist etwas anerkannt oder verworfen, in der Liebe geliebt, in dem Hasse gehasst, in dem Begehren begehrt usw. Diese intentionale Inexistenz ist den psychischen Phänomenen ausschließlich eigentümlich. Kein physisches Phänomen zeigt etwas Ähnliches.“[3]
Die These Brentanos lautet also, dass die Intentionalität eine Eigenschaft des Mentalen sei, die man mit den Phrasen “Beziehung auf einen Inhalt” oder “Richtung auf ein Objekt” beschreiben kann. Ein Beispiel kann diesen Zusammenhang verdeutlichen: Der Gedanke, dass noch Milch im Kühlschrank ist, bezieht sich auf die Objekte Kühlschrank und Milch und den Sachverhalt, dass noch Milch im Kühlschrank ist. Durch diesen Bezug auf einen Sachverhalt kann der Gedanke auch wahr oder falsch sein.
Nach Chrudzimski soll Brentano diese Theorie in seinen Vorlesungen zu einer komplexeren „Mediator“-Theorie weiterentwickelt haben. Nach 1900 soll Brentano die Einführung des Begriffs „intentionale Inexistenz“ bedauert haben.[4]
Brentano vertrat zudem die Auffassung, dass Intentionalität das definierende Merkmal des Mentalen sei. Es gebe keine nichtmentale Entität, die das Merkmal der Intentionalität besitze, und umgekehrt auch keine mentale Entität, die das Merkmal der Intentionalität nicht besitze. Diese Behauptung wird in der heutigen Philosophie oft angezweifelt.
Es wird nämlich argumentiert, dass es auch nichtintentionale mentale Zustände gebe. So sei etwa ein allgemeines Unwohlsein oder eine allgemeine Euphorie durchaus mental, müssten sich jedoch auf nichts beziehen.[5] Allerdings hätten all diese nichtintentionalen mentalen Zustände das Merkmal der Qualia. So wird heutzutage oft folgendes vorgeschlagen: Intentionalität und Qualia sind jeweils hinreichend, aber nicht notwendig für die Existenz des Mentalen. Jeder mentale Zustand müsse jedoch zumindest Intentionalität oder eine qualitative Empfindung als Eigenschaft haben.
Durch Reflexion erfassen wir statt der Sachen, der Werte, Zwecke usw. die entsprechenden subjektiven Erlebnisse, in denen sie uns bewusst werden. Man bezeichnet sie auch als »Phänomene«. Ihr allgemeinster Wesenscharakter ist es, »Bewusstsein-von«, »Erscheinung-von« den jeweiligen Dingen zu sein, sie sind »intentionale« Erlebnisse. Der terminologisch aus der Scholastik stammende Ausdruck für den Grundcharakter des Seins als Bewusstsein, als Erscheinung von etwas ist Intentionalität.
Edmund Husserl übernimmt von F. Brentano, einem seiner Lehrer, die Grundbedeutung von Intentionalität (s. o.) und baut sie durch zahlreiche Analysen von Beispielen zu einem eigenständigen, zentralen Begriff in der Phänomenologie aus.
Das »Bewußtsein« besteht für Husserl im Gesamtbestand der intentionalen Erlebnisse eines Subjekts. Die intentionalen Erlebnisse bezeichnet Husserl als Akte (um Äquivokationen zu vermeiden), z. B. Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gefühle usw. Die allgemeine Intentionalität des Bewusstseins differenziert Husserl später in Noesis (»cogito«, Weisen des Intendierens, intentionaler Akt) und Noema (»cogitatum«, das Intendierte, intentionales Objekt).
Nichtintentionale Empfindungsdaten, als sensuelle Hyle bezeichnet, erfahren im Bewusstsein eine Vergegenständlichung in einem besonderen mentalen Prozess, den Husserl als Apperzeption im Sinne von Auffassung, Deutung, Interpretation bezeichnet, und werden somit als intentionale Gegenstände konstituiert. Unter intentionalen Gegenständen oder intentionalen Objekten sind die Bezugspunkte eines Bewusstseinsvollzuges aufzufassen. Der intendierte Gegenstand ist weder ein immanenter Teil des Bewusstseins selbst, noch in diesem enthalten. Intentionalität betrifft nicht nur wirklich existierende Gegenstände, sondern auch Phantasievorstellungen, Erinnerungen usw. Nicht alle Erlebnisse sind intentional, z. B. Farb- oder Tonempfindungen, sondern Momente, fundiert in einem intentionalen Gesamtakt.
Unter der Bedeutungsintention versteht man den Bezug auf etwas Gegenständliches mit einer Bedeutung, z. B. Baum (Etwas als Etwas »vermeinen«). Kennt man die Bedeutung eines Ausdrucks nicht, ist die Bedeutungsintention zunächst anschauungsleer; zur Bedeutungserfüllung kommt es, wenn das Vermeinte eine anschauliche Bestätigung erfährt. Bei Deckung von Bedeutungsintention und Bedeutungserfüllung ist Evidenz gegeben.
In der Theorie der Intentionalität besetzt der Begriff des Horizonts eine zentrale Rolle. Betrachten wir einen Baum, erhalten wir nur eine Perspektive des Objekts. Diese einzelne Wahrnehmung führt zu Antizipationen, die auf einen Wahrnehmungszusammenhang hindeuten und abwesende, »abgeschattete« Perspektiven des Baumes mitintendieren (Appräsentation; jede Wahrnehmung schließt eine »Hinausdeutung« ein). Auch bleibt im Hintergrund die Umgebung unthematisch, die aber im weiteren Wahrnehmungsverlauf zur Präsenz kommen kann. Diese potentiellen Vollzugsmöglichkeiten werden als »Horizontintentionalitäten« bezeichnet.
Grundlegend für die Intentionalität ist das Zeitbewusstsein. Erst im Fluss der Akte aus Urimpression-Retention-Protention-Einheiten kann sich ein zusammengehörendes Erlebnis, wie z. B. eine Melodie, im Bewusstsein konstituieren. Längsintentionalität ist das andauernde »Herabsinken« und Modifizieren der aufeinander folgenden Retentionen. Die Retention bindet gleichsam eine Urimpression an den Erlebnisfluss. Ähnliches gilt für die Protentionen, bei denen jedoch die Intentionen offenbleiben und erwartungsartig sind. Es handelt sich aber nicht um Leerintentionen, das sind Verweise auf Retention-Protentionsketten, wie bei der Erinnerung. Mit dem Begriff Querintentionalität der Retention bezeichnet Husserl die inhaltliche Gerichtetheit des Bewusstseins auf denselben Gegenstand in den zeitkonstituierenden Ablaufphasen.
Für eine objektive Gültigkeit der Welt muss die egologische Phänomenologie durch die Intersubjektivität erweitert werden, da die intentionalen Gegebenheiten für jede Person existieren. Das transzendentale Ego ist nicht allein für die Konstitution der objektiven Welt zuständig, sie muss in Relation zu Fremderfahrungen gesehen werden, deren Korrelat sie ist.
Martin Heidegger verwarf Husserls Konzept der Intentionalität. Intentionalität kann sich nur auf als vorhanden vorgestellte Objekte richten. Wenn Husserl nämlich davon spricht, dass sinnliche Wahrnehmung im „Gegenwärtigen“ besteht, dann ist im Moment der Wahrnehmung gerade jegliche Zeit ausgeschaltet.[6] Dies, so Heidegger, muss auch so erscheinen, wenn man von einem intentionalen Ansatz ausgeht, weil dieser es nicht ermöglicht, nachträglich die Zeit mit in das Verständnis eines Phänomens einzubeziehen. Heidegger hingegen dreht das Verhältnis um und gibt der Zeitlichkeit des Daseins die Priorität: Das Verhältnis zwischen Dasein (Mensch) und Welt ist immer ein zeitliches.[7] Erst nachträglich kann man von diesem grundlegenden Verhältnis absehen und dann zu einem Intentionalitätsbegriff kommen, der die Zeit nicht mehr enthält.
Heideggers Kritik am Begriff der Intentionalität steht in Zusammenhang mit seiner Kritik an traditionellen Ontologien, sofern diese Objekte losgelöst von ihrem Bezugszusammenhang betrachtet werden. (Diesen Bezugszusammenhang, der u. a. durch basale Zweckzusammenhänge bestimmt ist, nennt Heidegger Welt.) Was beispielsweise ein Hammer ist, bestimmt sich erst durch diesen Zusammenhang. (Heidegger spricht von um zu-Bezügen, von Zuhandenheit statt Vorhandenheit und von einem zuhandenen Zeug statt einem vorhandenen Ding.) In diesem Zusammenhang erst ist der Hammer als solcher begreifbar: als ein Zeug, das zum Hämmern dient, um etwa ein Haus zu bauen und so Schutz vor Unwetter zu bieten. Dieses Weltganze ist nichts, das sich aus einzelnen Teilen erst nachträglich zusammenbaut, sondern es geht dem Zuhandenen ontologisch voraus, indem es ihnen ihren Sinn gleichsam im Voraus zuweist. Umgedreht ist das Dasein immer schon auf dieses Ganze bezogen, wenn es sich einer einzelnen Sache annimmt. Weil es das einzelne stets übersteigt spricht Heidegger auch von der Transzendenz des Daseins.[8] Das Übersteigen des einzelnen Objekts in Bezug auf das Ganze ist dabei zugleich zeitlich wie auch bedeutungsmäßig zu verstehen. Es ist Bedingung dafür, dass einzelnes Seiendes begegnen kann und verstanden wird. Das intentionale Erfassen eines Seienden ist daher nur möglich auf dem Grund dieser Transzendenz – Intentionalität ist ein „Sonderfall“ der Transzendenz des Daseins. Heidegger gibt als These dafür, wie die falsche Ansetzung der Intentionalität als primärer Bezug zur Welt entstehen konnte an, dass hier immer noch die Idee eines Subjekts mitschwingt, das der Welt erkennend gegenübersteht und einzelne zusammenhangslose Objekte in Raum und Zeit wahrnimmt.[9]
Das Beispiel des Hammers zeigt hingegen, dass Dinge in einen Verweisungszusammenhang eingebunden sind und dieser nur zeitlich verstanden werden kann: der Hammer ist nur in Betracht auf einen zukünftigen Gebrauch zu verstehen. Diese Zukunft ist aber nicht „etwas“, kein Objekt in der Welt, auf das man gerichtet sein kann. Auch ist die Zukunft kein „Gedanke“. Auch dies würde sie vergegenständlichen, so dass man sich auf sie als Objekt richten könnte. Die „Welt“ selbst geschieht als eine Verschränkung von Gegenwart und Zukunft im Dasein des Menschen. Heidegger kennzeichnet diesen Strukturzusammenhang von Welt und Dasein, indem er das Dasein als Sorge bezeichnet und so den praktischen Umgang mit der Welt in den Vordergrund stellt, dem ein theoretisch-intentionaler erst nachfolgt.
Ähnlich kann ein Phänomen wie die Langeweile nicht – wie Husserl dies allgemein für alle Objekte postulierte – als Objekt im Bewusstseinsstrom beobachtet werden.[10] Zwar sind wir, wenn uns langweilig ist, auf Dinge (also Objekte) gerichtet, die uns die Zeit vertreiben. Aber die Bedrängnis welche wir in der Langeweile verspüren lässt sich, so Heidegger, gerade nicht als Gerichtetheit auf ein Objekt verstehen. Viel mehr sind hier Stimmungen am Werk. Heidegger stellt dem Konzept der Intentionalität daher eine Grundstimmung entgegen, d. h. die Tatsache, dass der Mensch immer schon stimmungsmäßig auf die Welt als Ganzes bezogen ist. Nur weil wir der Welt gegenüber immer schon irgendwie gestimmt sind, gehen uns dann auch die einzelnen (intentional erfassten) Sachen etwas an. Ein einzelner „Vorfall“ bekommt eine Bedeutung nicht als einzelnes factum brutum, sondern nur in Bezug auf das Ganze geht er uns erst etwas an.
Der japanische Phänomenologe Shinji Hamauzu verteidigt Husserl gegenüber Heidegger durch die Einbeziehung von Aspekten, die Heidegger seiner Meinung nach bei Husserl übersehen hat.[11]
Ein zentrales Thema für Theorien der Intentionalität ist das Problem der intentionalen Inexistenz: zu bestimmen, welcher ontologischer Status den Entitäten zukommt, die Objekte intentionaler Zustände sind. Dies ist besonders relevant für Fälle, in denen es um Objekte geht, die außerhalb des Geistes keine Existenz haben, wie im Falle bloßer Fantasien oder Halluzinationen.[12][13]
Nehmen wir zum Beispiel an, dass Mary an Superman denkt. Einerseits scheint dieser Gedanke intentional zu sein: Mary denkt an etwas. Andererseits existiert Superman nicht. Dies deutet darauf hin, dass Mary entweder nicht an etwas denkt oder dass Mary an etwas denkt, das nicht existiert. Verschiedene Theorien wurden vorgeschlagen, um diese widersprüchlichen Intuitionen in Einklang zu bringen. Diese Theorien lassen sich grob in Eliminativismus (eliminativism), Relationalismus (relationalism) und Adverbialismus (adverbialism) unterteilen. Eliminativisten bestreiten, dass diese Art von problematischem Geisteszustand möglich ist. Relationalisten versuchen, das Problem zu lösen, indem sie intentionale Zustände als Relationen interpretieren, während Adverbialisten sie als Eigenschaften interpretieren.[14][15]
Eliminativisten bestreiten, dass das obige Beispiel möglich ist. Es mag für uns und für Mary den Anschein haben, dass sie an etwas denkt, aber in Wirklichkeit denkt sie überhaupt nicht. Eine solche Position könnte durch eine Form des semantischen Externalismus (semantic externalism) motiviert sein. Diese Position besagt, dass die Bedeutung eines Begriffs, oder in diesem Beispiel der Inhalt eines Gedankens, durch Faktoren außerhalb des Subjekts bestimmt wird.[14] Wenn die Bedeutung von einer gelungenen Referenz abhängt, dann würde das Scheitern der Referenz zu einem Mangel an Bedeutung führen. Die Schwierigkeit für eine derartige Position besteht darin, zu erklären, warum es Mary so vorkommt, als würde sie an etwas denken, und wie sich das scheinbare Denken vom tatsächlichen Denken unterscheidet.[14]
Relationalisten sind der Ansicht, dass einen intentionalen Zustand zu haben bedeutet, in einer Relation zum intentionalen Objekt zu stehen. Dies ist die natürlichste Position für unproblematische Fälle. Wenn Mary also einen Baum wahrnimmt, könnte man sagen, dass eine Wahrnehmungsbeziehung zwischen Mary, dem Subjekt dieser Beziehung, und dem Baum, dem Objekt dieser Beziehung, besteht. Relationen werden üblicherweise als existenz-implizierend angesehen: Die Instanz einer Relation impliziert die Existenz ihrer Relata.[15] Dieses Prinzip schließt aus, dass wir Relationen zu nicht-existierenden Entitäten haben können. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, besteht darin, dieses Prinzip zu leugnen und für eine Art Intentionalitäts-Exzeptionalismus (intentionality exceptionalism) zu argumentieren: dass sich Intentionalität von allen anderen Relationen in dem Sinne unterscheidet, dass dieses Prinzip nicht für sie gilt.[14][16]
Eine häufigere relationalistische Lösung besteht darin, nach existierenden Objekten zu suchen, die die Rolle spielen können, die das nicht-existierende Objekt eigentlich spielen sollte. Solche Objekte werden manchmal als „proxies“,[17] „traces“[18] oder „Ersatzobjekte“[19] bezeichnet. Es wurde vorgeschlagen, dass abstrakte Objekte oder platonische Ideen diese Rolle spielen können. Abstrakte Objekte haben wirkliche Existenz, aber sie existieren außerhalb von Raum und Zeit. Wenn Mary also an Superman denkt, so steht sie in einer Denkbeziehung zu dem abstrakten Objekt oder der platonischen Idee, die Superman entspricht. Eine ähnliche Lösung ersetzt abstrakte Objekte durch konkrete mentale Objekte. In diesem Fall existiert in Marys Kopf ein mentales Objekt, das Superman entspricht. Als Mary anfängt, an Superman zu denken, geht sie eine Beziehung mit diesem mentalen Objekt ein. Ein Problem für diese beiden Theorien ist, dass sie die Erfahrung des Denkens falsch zu charakterisieren scheinen. Wenn Mary an Superman denkt, denkt sie weder an eine platonische Form außerhalb der Raumzeit noch an ein mentales Objekt. Stattdessen denkt sie an ein konkretes physisches Wesen.[14][15] Eine verwandte Lösung betrachtet mögliche Objekte als intentionale Objekte. Dies beinhaltet ein Bekenntnis zum modalen Realismus, zum Beispiel in Form des Lewis'schen Modells oder wie es Takashi Yagisawa vorschwebt.[20][21]
Adverbialisten vertreten die Auffassung, dass intentionale Zustände Eigenschaften von Subjekten sind. Es werden also außer dem Subjekt keine eigenständigen Objekte benötigt, wodurch Adverbialisten das Problem der Nicht-existenz vermeiden.[22] Dieser Ansatz wird als „Adverbialismus“ bezeichnet, da das Objekt des intentionalen Zustands als eine Modifikation dieses Zustands angesehen wird, was sprachlich durch Adverbien ausgedrückt werden kann. Anstatt zu sagen, dass Mary an Superman denkt, wäre es nach Ansicht der Adverbialisten präziser zu sagen, dass Mary in einer superman-haften Weise denkt oder dass Mary superman-haft denkt. Der Adverbialismus wurde mit der Begründung in Frage gestellt, dass er die natürliche Sprache und die darin kodierten metaphysischen Einsichten belastet.[15] Ein weiterer Einwand ist, dass der Adverbialismus durch die Behandlung von intentionalen Objekten als bloße Modifikationen von intentionalen Zuständen die Fähigkeit verliert, zwischen verschiedenen komplexen intentionalen Inhalten zu unterscheiden, was als Viele-Eigenschaften-Problem (many-property-problem) bezeichnet wird.[23][24][25]
Phänomenale Intentionalität ist die Art der Intentionalität, die in phänomenalen oder bewussten mentalen Zuständen begründet ist.[26] Sie steht im Gegensatz zur nicht-phänomenalen Intentionalität, die oft z. B. der Sprache und unbewussten Zuständen zugeschrieben wird. Die Unterscheidung ist wichtig für Philosophen, die der Meinung sind, dass phänomenale Intentionalität einen privilegierten Status gegenüber nicht-phänomenaler Intentionalität hat. Diese Position wird als phänomenale Intentionalitätstheorie (phenomenal intentionality theory) bezeichnet. Dieser privilegierte Status kann zwei Formen annehmen. In der moderaten Version ist die phänomenale Intentionalität privilegiert, weil andere Arten der Intentionalität von ihr abhängen oder in ihr begründet sind.[27] Sie sind daher nicht intrinsisch intentional. Die stärkere Version geht noch weiter und bestreitet, dass es andere Arten von Intentionalität gibt.[28] Die phänomenale Intentionalitätstheorie wird üblicherweise der naturalistischen Einstellung zur Intentionalität gegenübergestellt. Diese Ansicht besagt, dass intentionale Eigenschaften auf natürliche Eigenschaften, wie sie von den Naturwissenschaften untersucht werden, reduzierbar sind.[26]
Der Intentionalismus ist die These, dass alle mentalen Zustände intentional sind, d. h. dass sie sich auf etwas beziehen: auf ihr intentionales Objekt.[29][30] Diese These wird auch als „Repräsentationalismus“ bezeichnet.[31] Der Intentionalismus folgt aus Brentanos Behauptung,[32] dass Intentionalität das „Merkmal des Mentalen“ ist: Wenn alle und nur mentale Zustände intentional sind, dann sind mit Sicherheit alle mentalen Zustände intentional. Diese These wird von Anti-Intentionalisten bestritten, oft mit dem Hinweis auf Gegenbeispiele in der Form von Zuständen, die mental aber nicht intentional sind. Zu den mutmaßlichen Gegenbeispielen gehören rein sinnliche Zustände und mystische Erfahrungen des reinen Bewusstseins.[33][34]
Diskussionen über den Intentionalismus konzentrieren sich oft auf die Intentionalität bewusster Zustände. Man kann bei solchen Zuständen die Unterscheidung treffen zwischen ihren phänomenalen Merkmalen, d. h. wie es für ein Subjekt ist, einen solchen Zustand zu haben, und ihren intentionalen Merkmalen, d. h. worum es in ihnen geht. Diese beiden Merkmale scheinen eng miteinander verwandt zu sein, weshalb Intentionalisten verschiedene Theorien vorgeschlagen haben, um die genaue Form dieser Verwandtschaft zu erfassen.[30][31]
Diese Theorien lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: reiner Intentionalismus, nicht-reiner Intentionalismus und Qualia-Theorien.[29] Sowohl der reine als auch der nicht-reine Intentionalismus gehen davon aus, dass es eine Supervenienzbeziehung zwischen phänomenalen Merkmalen und intentionalen Merkmalen gibt, z. B. dass sich zwei intentionale Zustände nicht hinsichtlich ihrer phänomenalen Merkmale unterscheiden können, ohne sich gleichzeitig hinsichtlich ihrer intentionalen Merkmale zu unterscheiden. Qualia-Theorien hingegen behaupten, dass es unter den phänomenalen Merkmalen eines mentalen Zustands zumindest einige nicht-intentionale phänomenale Eigenschaften, sogenannte „Qualia“, gibt, die nicht durch intentionale Merkmale bestimmt sind. Der reine und der nicht-reine Intentionalismus sind sich uneinig darüber, welche intentionalen Merkmale für die Bestimmung der phänomenalen Merkmale verantwortlich sind. Reine Intentionalisten vertreten die Ansicht, dass nur der intentionale Inhalt verantwortlich ist, während nicht-reine Intentionalisten behaupten, dass die Art und Weise, wie dieser Inhalt präsentiert wird, ebenfalls eine Rolle spielt.[31][35]
Tim Crane, selbst ein nicht-reiner Intentionalist, erklärt diesen Unterschied, indem er drei Aspekte intentionaler Zustände unterscheidet: das intentionale Objekt, den intentionalen Inhalt und den intentionalen Modus.[29][36] Zum Beispiel zu sehen, dass ein Apfel rund ist, und zu schmecken, dass dieser Apfel süß ist, haben beide dasselbe intentionale Objekt: den Apfel. Aber sie haben unterschiedliche Inhalte: Die visuelle Wahrnehmung schreibt dem Apfel die Eigenschaft der Rundheit zu, während die geschmackliche Wahrnehmung dem Apfel die Eigenschaft der Süße zuschreibt. Die Berührung des Apfels führt ebenfalls zu einer Wahrnehmungserfahrung, die dem Apfel Rundheit zuschreibt, aber die Rundheit wird auf eine andere Weise präsentiert. Die visuelle Wahrnehmung und die haptische Wahrnehmung stimmen also in Bezug auf das intentionale Objekt und den intentionalen Inhalt überein, unterscheiden sich jedoch im intentionalen Modus. Reine Intentionalisten stimmen teilweise dieser Unterscheidung nicht zu. Sie können zum Beispiel argumentieren, dass der Unterschied im letzten Fall auch dem intentionalen Inhalt zuzuordnen ist,[31] weil dem Apfel zwei verschiedene Eigenschaften zugeschrieben werden: die gesehene Rundheit und die gefühlte Rundheit.[35]
In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes wird das Konzept der Intentionalität insbesondere als ein Problem für den Materialismus diskutiert. Materialistische Theorien gehen davon aus, dass auch mentale Zustände auf physische Zustände zurückgeführt werden können. Nun hätten allerdings mentale Zustände oft die Eigenschaft der Intentionalität, und es scheine unklar zu sein, wie ein physischer Zustand ebendiese Eigenschaft haben könne.
In materialistischen Theorien werden Gedanken auf neuronales Geschehen zurückgeführt. Kritiker des Materialismus argumentieren dagegen, wenn ein Gedanke einem Vorgang im Gehirn entspräche, so müsse ebendieser Vorgang auch intentional sein. Genau dieses sei jedoch sehr unplausibel.[37]
Von materialistischer Seite wird hierauf erwidert, dass sich Auslöser von Aktionen, Bedeutungen, Gründe und Wahrheit auch ohne mentale Zustände erklären ließen, da sie auch in der Sprache von Maschinen vorkommen.[38]
Der Psychologe Wolfgang Prinz legte eine umfassende und empirisch begründete Theorie vor, wonach während der kindlichen Entwicklung die Vorstellung eigener Absichten aus der Beobachtung anderer Personen erwachse. Diesen Wahrnehmungsprozess bezeichnete er als soziale Spiegelung. Das beobachtende Kind lerne zu verstehen, dass andere Personen zielgerichtet handeln, und es lerne, diesem Handeln Absichten zuzuschreiben (Mentalisierung). Ab einem gewissen Entwicklungsstadium sei ein Kind in der Lage, die Vorstellung, dass andere Personen Absichten haben, auf sich selber zu übertragen. Von da ab sei es in der Lage, eigene Intentionalität zu erleben. Demnach seien soziale Wahrnehmung, Gedächtnis und Kombination die Wurzeln von Intentionalität. Da diese naturwissenschaftlich erklärbar seien, gelte dasselbe auch für Intentionalität.[39]
Literatur zu Einzelthemen findet sich in den Quellen
(weitere neuere Literatur bei Jacob, Caston und Chalmers, s. Weblinks)
French politician and media owner (1844–1919) Jean Dupuy in 1914. Jean Dupuy (1 October 1844, Saint-Palais, Gironde – 31 December 1919, Paris) was a French politician and media owner. Life A huissier by profession, he practiced in Paris and quickly became interested in the press and in politics, taking over leadership of Le Petit Parisien on the death of Paul Piégut in 1888. He renewed that journal's formula and its circulation continued to rise, reaching 1 million at the time of the Dreyfu…
لمعانٍ أخرى، طالع تناظر (توضيح). التناظر في (منطقة بريلون الأولى) في النظام البلوري المكعبي التناظر في الفيزياء أو التشابه الفيزيائي يشير إلى خواص تمتلكها بعض الأنظمة الفيزيائية تجعلها قادرة على العودة إلى حالتها الأصلية بعد إجراء عدة تحويلات في بُعدين أو ثلاث، وهذا ي…
United Kingdom legislationAnti-Social Behaviour, Crime and Policing Act 2014Act of ParliamentParliament of the United KingdomLong titleAn Act to make provision in connection with anti-social behaviour, crime and disorder, including provision about recovery of possession of dwelling-houses, to make provision amending the Dangerous Dogs Act 1991, the Police Act 1997, Schedules 7 and 8 to the Terrorism Act 2000, the Extradition Act 2003 and Part 3 of the Police Reform and Social Responsibility Act …
قرية البوص - قرية - تقسيم إداري البلد اليمن المحافظة محافظة المحويت المديرية مديرية بني سعد العزلة عزلة قرن المسجد السكان التعداد السكاني 2004 السكان 104 • الذكور 49 • الإناث 55 • عدد الأسر 19 • عدد المساكن 20 معلومات أخرى التوقيت توقيت اليمن (+3 غرينيت…
Josep Rabasa Singla Josep Rabasa en torno a 1960Información personalNombre de nacimiento Josep Rabasa i Singla Nacimiento 8 de septiembre de 1904 Prats del Rey, BarcelonaFallecimiento 15 de mayo de 1978 (73 años)Mollet del Vallés (España) Nacionalidad EspañolaInformación profesionalOcupación Empresario Seudónimo Papitu Rabasa Distinciones Medalla al trabajo Presidente Macià (1986) [editar datos en Wikidata] Josep Rabasa Singla, conocido como Papitu Rabasa (Prats del Rey, …
1980 filmAlexander the GreatDirected byTheodoros AngelopoulosWritten byTheo AngelopoulosPetros MarkarisProduced byTheo AngelopoulosNikos AngelopoulosStarringOmero AntonuttiEva KotamanidouMihalis GiannatosCinematographyGiorgos ArvanitisEdited byGiorgos TriandafyllouMusic byChalaris ChristodoulosProductioncompaniesTheo Angelopoulos FilmsRadiotelevisione ItalianaZweites Deutsches FernsehenGreek Film CenterDistributed byIFA (Argentina) fr:trigon-film (Switzerland, Austria, Germany)Release date July&…
Pour les articles homonymes, voir Saint-Priest et Guignard. Pour les autres membres de la famille, voir Famille Guignard. Emmanuel Louis Marie Guignard de Saint-PriestLe général de Saint-PriestFonctionsDéputé françaisAmbassadeurBiographieNaissance 6 décembre 1789ParisDécès 27 octobre 1881 (à 91 ans)Saint-PriestNationalité françaiseActivités Diplomate, officier, homme politique, militairePère François-Emmanuel Guignard de Saint-PriestMère Constance Wilhelmine de Saint-Priest (…
Antonov A-7 adalah glider militer ringan sayap tinggi (high wing) pasukan Uni Soviet Perang Dunia II. Antonov A-7 Tak lama setelah serangan Jerman pada tahun 1941, markas Soviet menyadari kebutuhan untuk glider transportasi dan memerintahkan pembangunan beberapa desain. Oleg Antonov menawarkan glider ringan, yang sketsa awal telah ditarik pada tahun 1939. Ini pertama kali bernama RF-8 (Rot Front-8) dan pada dasarnya adalah varian yang diperbesar dari glider olahraga, RF-7. Setelah uji coba, kapa…
الأمراض الدماغية الوعائية تصوير الأوعية ناسور جيب كهفيتصوير الأوعية ناسور جيب كهفي معلومات عامة الاختصاص طب القلب، وطب الجهاز العصبي من أنواع أمراض الجهاز العصبي المركزي، ومرض وعائي، واعتلال دماغي، ومرض الأسباب عوامل الخطر تدخين[1] تعديل مصدري - …
ヴィケルスンジャンプ競技場Vikersundbakken 施設情報所在地国 ノルウェー自治体 ヴィケルスン建設期間 1935年開場 1936年改修 1956–57, 1965-66, 1976-1977, 1989-1990, 1999-2000, 2010-11サイズK点 200 mヒルサイズ 225 mヒルレコード 253.5 m シュテファン・クラフト大会世界選手権 スキーフライング世界選手権(1977年、1990年、2000年、2012年)ワールドカップ 2016/2017 男子第29-30戦(FH, T)表示 ヴ…
Danau Tarusan KamangDanau Tarusan Kamang saat digenangi airLetak Kamang Magek, Agam, Sumatera Barat, IndonesiaJenis perairanDanau karstTerletak di negaraIndonesiaMasa tinggalTidak menentuKepulauanSumatraPermukimanKabupaten Agam Danau Tarusan Kamang terletak di Jorong Babukik dan Jorong Halalang, Nagari Kamang Mudiak, Kecamatan Kamang Magek, Kabupaten Agam, Sumatera Barat.[1] Danau ini terbilang unik karena hanya berisi air pada musim-musim tertentu. Suatu waktu terlihat begitu luas,…
Rákóczi Bridge Müpa - Nemzeti Színház station on the Csepel HÉV line, with Rákóczi Bridge in the background Rákóczi Bridge (Hungarian: Rákóczi híd, formerly known as Lágymányosi híd / Lágymányosi Bridge[1]) is a bridge in Budapest, Hungary, connecting the settlements of Buda and Pest across the Danube. The construction of the steel girder bridge was started in 1992 to the plans of Tibor Sigrai.[2] It is named after the Rákóczi family, but is still more usually…
Dutch cyclist Cees KoekenKoeken in 1970Personal informationBorn (1948-10-29) 29 October 1948 (age 75)Achtmaal, NetherlandsTeam informationCurrent teamRetiredDisciplineRoadRoleRider Cees Koeken (born 29 October 1948) is a Dutch former cyclist.[1] Major results 1967 3rd Ronde van Midden-Zeeland 1971 1st Stage 1 Olympia's Tour 1st Stage 4 Tour of Britain 1972 1st Stage 8 Vuelta a España 1st Stage 9 Tour de l'Avenir 5th Paris–Tours References ^ Cees Koeken. ProCyclingStats. Retr…
Artikel ini tidak memiliki referensi atau pranala luar ke sumber-sumber tepercaya yang dapat menyatakan kelayakan dari subyek yang dibahas.(ajukan diskusi keberatan penghapusan)Artikel ini akan dihapus pada 13 November 2023 jika tidak diperbaiki.Untuk pemulai artikel ini, jika Anda mempertentangkan nominasi penghapusan ini, jangan menghapus peringatan ini. Silakan hubungi sang pengusul, hubungi seorang pengurus, atau pasang tag {{tunggu dulu}} Topik artikel ini mungkin t…
Air Nepal International IATA ICAO Kode panggil XN NPL AIR NEPAL Didirikan24 Juli 2005Berhenti beroperasi15 Maret 2006ArmadaBoeing 767-300TujuanKathmandu, Kuala Lumpur, Doha, Dubai dan BangkokSloganTop of the world experienceKantor pusatKathmandu, Nepal Air Nepal International adalah maskapai penerbangan yang berbasis di Kathmandu, Nepal, dan mengoperasikan layanan internasional ke Kuala Lumpur, Doha, Dubai dan Bangkok. Maskapai ini berhenti beroperasi pada Maret 2006.[1] Armada Pada saat…
Nadine Angerer Angerer dengan Frankfurt, Agustus 2011Informasi pribadiNama lengkap Nadine Marejke AngererTanggal lahir 10 November 1978 (umur 45)Tempat lahir Lohr, Jerman BaratTinggi 1,75 m (5 ft 9 in)Posisi bermain Penjaga gawangInformasi klubKlub saat ini Portland Thorns FCNomor 1Karier junior0000–1995 ASV HofstettenKarier senior*Tahun Tim Tampil (Gol)1995–1996 1. FC Nürnberg 1996–1999 FC Wacker München 1999–2001 FC Bayern Munich 17 (0)2001–2007 1. FFC Turbine P…
Sub-branch of human geography This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Historical geography – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (August 2012) (Learn how and when to remove this template message) A 1740 map of Paris. Ortelius World Map, 1570 Historical geography is the branch of geography that s…
Карин Вангордшвед. Karin Wanngård Мэр Стокгольма с 17 октября 2022 Предшественник Анна Кёниг Йерльмюр 20 октября 2014 — 15 октября 2018 Предшественник Стен Нордин[en] Преемник Анна Кёниг Йерльмюр Рождение 29 июня 1975(1975-06-29) (48 лет)Экерё Партия Социал-демократическая рабочая партия Шве…
Species of carnivore Johnston's genet Conservation status Near Threatened (IUCN 3.1)[1] Scientific classification Domain: Eukaryota Kingdom: Animalia Phylum: Chordata Class: Mammalia Order: Carnivora Suborder: Feliformia Family: Viverridae Genus: Genetta Species: G. johnstoni Binomial name Genetta johnstoni(Pocock, 1908) Johnston's genet range(green - extant,pink - probably extant) Synonyms lehmanni Kuhn, 1960 Johnston's genet (Genetta johnstoni)[2] is a genet species n…
Brazilian economist (born 1969) In this Portuguese name, Neto is a generational suffix meaning grandson, which is used for someone whose name is the same as their father and grandfather, like III in English. Roberto Campos NetoCampos in 2023President of the Central Bank of BrazilIncumbentAssumed office 28 February 2019Nominated byJair BolsonaroPreceded byIlan Goldfajn Personal detailsBornRoberto de Oliveira Campos Neto (1969-06-28) 28 June 1969 (age 54)RelativesRoberto Campos (…
Lokasi Pengunjung: 3.142.173.166