Der Felix Meiner Verlag ist ein wissenschaftlicher Verlag mit Sitz in Hamburg. Das 1911 in Leipzig gegründete Unternehmen befindet sich in vierter Generation in Besitz und unter Leitung der Familie Meiner und ist auf Publikationen im Fachgebiet Philosophie spezialisiert.
Der Verlag wurde 1911 von Felix Meiner (1883–1965) in Leipzig gegründet. Noch im Gründungsjahr übernahm er vom Verlag der Dürr’schen Buchhandlung die 1868 von dem Juristen, Politiker und philosophischen Schriftsteller Julius von Kirchmann ins Leben gerufene Philosophische Bibliothek. Seit Gründung verfolgt der Verlag ein rein geisteswissenschaftliches Programm. Seit 1951 ist er in Hamburg ansässig.
Der Verlag ist wirtschaftlich unabhängig und wird in vierter Generation von den Brüdern Johann Meiner (Geschäftsführer seit 2017) und Jakob Meiner (seit 2020) als Familienunternehmen geführt. In der Nachfolge des Verlagsgründers Felix Meiner hatten zuvor dessen Sohn Richard Meiner (1964 bis 1998) und Enkel Manfred Meiner (1981 bis 2019) die Leitung des Unternehmens inne. Der Verlag gilt als „eine erste Adresse für philosophisch Interessierte“.[1] In den Jahren 2019[2] und 2020[3] wurde er mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.
Im Mittelpunkt der Verlagsarbeit steht die Philosophische Bibliothek. Kontinuierlich erweitert und bei Neuauflagen dem jeweiligen Forschungsstand angepasst, sind rund 500 Textausgaben kanonischer Werke aus allen Epochen der Philosophiegeschichte lieferbar; insgesamt sind über 1.300 Bände erschienen.[4]
Außerdem erscheinen im Verlag Gesamtausgaben und historisch-kritische Editionen, wie die Werke- und die Nachlassausgabe von Ernst Cassirer, die Akademieausgaben von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Nikolaus von Kues oder die Werkausgaben von Friedrich Heinrich Jacobi und Giordano Bruno.[5] Im Bereich der wissenschaftlichen Monographien werden historisch-systematisch ausgerichtete Arbeiten sowie Modelle philosophischer Forschung veröffentlicht, wie z. B. in der Reihe „Paradeigmata“, den „Cassirer-Forschungen“, den „Kant-Forschungen“ oder den „Studien zum 18. Jahrhundert“. Die „Blaue Reihe“ versammelt Texte zu aktuellen Fragestellungen und Debatten.
Felix Meiner in: Internationales Biographisches Archiv 45/1965 vom 1. November 1965, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Ceterum censeo … Bemerkungen zu Aufgabe und Tätigkeit eines philosophischen Verlegers. Richard Meiner zum 8. April 1983. Privatdruck aus Anlass des 65. Geburtstages von Richard Meiner. Meiner, Hamburg 1983
Rainer A. Bast: Die philosophische Bibliothek. Geschichte und Bibliographie einer philosophischen Textreihe seit 1868. Meiner, Hamburg 1991, ISBN 978-3-7873-0933-7.
Rainer A. Bast: Die Buchhändler-Familie Meiner. Ein Beitrag zur Buchhandelsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dinter, Köln 1997, ISBN 978-3-924794-32-3.
Sigrun Matz: Der Felix-Meiner-Verlag. Untersuchung des Verlagsangebotes im Internet und Bestandsüberprüfung an ausgewählten wissenschaftlichen Bibliotheken in Hamburg. Hamburg 2000.
↑Thomas Fuchs: Am Ursprungsort zurück. (PDF; 12,2 MB) In: BIS – Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen, Nr. 2. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Juni 2011, S. 116–117, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2021; abgerufen am 7. Dezember 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bibliotheksmagazin.de