Das Institut für Sozialwissenschaften spiegelt mit acht Lehrbereichen den Grundkanon von Soziologie und Politikwissenschaft ab. Zudem gibt es Lehrbereiche mit theoretischen Schwerpunkten, die zwischen den beiden Fächern verbinden sollen.[3]
Wolfgang Merkel von 2004 bis 2020, deutscher Politikwissenschaftler
Ellen M. Immergut von 2002 bis 2023, resp. 2017, US-amerikanische Politikwissenschaftlerin
Zentrum für empirische Sozialforschung
Über das Zentrum für empirische Sozialforschung (ZeS) betreibt das ISW eine eigene Einrichtung gemeinnütziger und kommerzieller Sozialforschung, wodurch beispielsweise Drittmittel eingeworben werden. Kernelement ist das Telefonlabor mit 30 Arbeitsplätzen zur Durchführung telefonischer Umfragen. Zum Leistungsportfolio gehören ferner Online-Befragungen, Mixed-Mode-Experimente, Planung und Durchführung qualitativer Studien, Explorationsstudien, Narrative Interviews und Expertengespräche. Die Leitung obliegt dem Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung.[5]
Institutsgebäude
Seit 1993 befindet sich das ISW in der Universitätsstraße 3b. Das Gebäude wurde 1904 nach Plänen von Otto Richter erbaut. Es zeichnet sich durch eine Mischung aus Jugendstil, Barock und Renaissance aus.[6] Die Fassade ist durch Sandsteinfiguren verziert. Es war eines der ersten Gebäude in Berlin, die ausschließlich gewerblich genutzt wurden. In den ersten Jahrzehnten nutzten wohlhabende Kaufleute das Gebäude zum Vertrieb ihrer Waren. Außerdem hatte hier die Redaktion des Rasensport, eine der ersten Fußball-Fachzeitschriften Deutschlands, ihren Sitz.[7] Im Jahr 1936 ging das Haus an die Universität über.[8] In der Gebäudemitte befindet sich ein Lichthof. Das historische Treppenhaus schlängelt sich um den alten Fahrstuhlschacht. In den 2000er Jahren wurde das Gebäude saniert und modernisiert. Ein neuer Fahrstuhl wurde installiert. Zwischenzeitlich befand sich in dem Haus auch die Zweigbibliothek Sozialwissenschaften. Nach Eröffnung des in unmittelbarer Nähe liegenden Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums wurde die Zweigbibliothek in die Zentralbibliothek integriert und das Institutsgebäude in Teilen umgebaut. Das Erdgeschoss fällt durch seine großen Fensterfronten auf, die Außenstehenden den Blick in die Seminarräume gewähren. Für Lehrveranstaltungen werden außerdem das Hauptgebäude der HU und insbesondere das Gebäude in der Dorotheenstraße 26 genutzt.