Zepter und Reichsapfel: Mit der Krone Rudolfs II. verbunden sind ein Zepter und ein Reichsapfel, die 1612 von Rudolfs Bruder und Nachfolger Matthias in Auftrag gegeben wurden. Sie stammen von Andreas Ochsenbruck. In der Gestaltung lehnen sie sich stark an die Krone an, insbesondere die Emailarbeiten sind hier augenfällig kopiert. Eine Besonderheit des Zepters ist, dass es teilweise aus Ainkhürn (einem Zahn des Narwals, der für das Horn eines Einhorns gehalten wurde) besteht.
Österreichischer Kaisermantel und Staatsschwert des Kaisertums Österreich
Geschichte
Obwohl die Insignien nie zur Krönung eines Kaisers von Österreich verwendet wurden, standen sowohl Krone als auch Zepter und Reichsapfel vor der Ausrufung des Kaisertums Österreich 1804 immer wieder in Gebrauch. Da die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches, insbesondere die Reichskrone, von der Stadt Nürnberg verwahrt und nur zum Anlass einer Krönung herausgegeben wurden, trugen mehrere römisch-deutsche Kaiser aus dem Haus Habsburg bei offiziellen Anlässen (etwa bei Reichstagen) die Krone Rudolfs II. So trug Kaiser Franz I. Stephan 1764 bei der Königskrönung seines Sohnes, Josephs II., in Frankfurt die Krone Rudolfs.
Das unter Kaiser Matthias angefertigte Zepter und der Reichsapfel wurden vor 1804 teils als böhmische Königsinsignien, teils bei der Erbhuldigung im ErzherzogtumÖsterreich verwendet.