Ida-Theres Nerell, geb. Karlsson, (* 18. April1983 in Boden) ist eine schwedischeRingerin. Sie ist fünffache Europameisterin in den Gewichtsklassen bis 55 kg bzw. bis 59 kg Körpergewicht.
Ida-Theres Nerell begann ihre Ringerkarriere als Jugendliche im Jahre 1994 unter ihrem Geburtsnamen Ida-Theres Karlsson. Mit diesem Namen ist sie bis Ende 2007 in den Siegerlisten verzeichnet. Danach heiratete sie Magnus Nerell und startet seit Beginn des Jahres 2008 unter dem Namen Nerell. Der erste Verein, für den sie startete, war der Brottarklub Snar Boden. Jetzt geht sie für den Brottnarklub Haestveda an den Start. Trainiert wurde bzw. wird sie von Tord Karlsson und Mikael Persson. Die kräftige, nur 1,58 Meter große Athletin startet in der Gewichtsklasse bis 55 kg bzw. 59 kg Körpergewicht. Als Beruf gibt sie Ringerin, Studentin und Sozialarbeiterin an. Zusammen mit ihrem Ehemann wohnt sie in Hässleholm.
Zwischen den Jahren 1995 und 1999 gewann sie sechs schwedische Meistertitel bei den Juniorinnen (Cadets u. Juniors). Schwedische Meisterin bei den Erwachsenen wurde sie erstmals 2000. Diesem Titel fügte sie in den Jahren 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2007 und 2008 sieben weitere hinzu.
Seit 1998 startete sie auch bei den internationalen Meisterschaften. Es begann bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Cadets) in Manchester, wo sie in der Gewichtsklasse bis 52 kg den 3. Platz hinter Saori Yoshida (Japan), die im weiteren Verlauf ihrer Karriere eine ihrer Hauptkonkurrentinnen wurde, und Iwona Matkowska aus Polen belegte. Den größten Erfolg in ihrer Juniorenzeit feierte sie 1999, als sie in Łódź Junioren-Weltmeisterin (Cadets) in der Gewichtsklasse bis 52 kg vor Agnieszka Lis (Polen) und Erin Tomeo (USA) wurde. Außerdem wurde sie 2000 in Sofia Junioren-Europameisterin (Juniors) in der Gewichtskl. bis 50 kg vor Natalja Guschina (Russland) und Iwona Matkowska und holte sich diesen Titel auch 2002 in Tirana in der Gewichtsklasse bis 54 kg vor Olga Krigina (Ukraine) und Wiktoria Sagainowa (Russland).
Bei den Erwachsenen startete sie erstmals im Jahre 2001 bei einer internationalen Meisterschaft. Bei der Europameisterschaft in Budapest kam sie dabei auf Anhieb in der Gewichtsklasse bis 56 kg auf den 2. Platz. Im Finale musste sie sich dabei der Ukrainerin Tetjana Lasarewa geschlagen geben. Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Martigny (Schweiz) erreichte sie in der Gewichtsklasse bis 58 kg, in der sich Saori Yoshida den Titel holte, den 4. Platz. 2002 wurde sie in Seinäjoki (Finnland) in der Gewichtsklasse bis 55 kg, wieder nach einer Niederlage im Finale gegen Tetjana Lasarewa, erneut Vize-Europameisterin. Bei der Weltmeisterschaft 2002 in Chalkida (Griechenland) verlor sie im Halbfinale der Gewichtsklasse bis 55 kg erneut gegen Saori Yoshida, erkämpfte sich aber mit einem Sieg über Konstantina Katerina Tsibanakou aus Griechenland eine WM-Bronzemedaille.
Weniger erfolgreich war Ida-Theres Karlsson bei der Europameisterschaft 2003 in Riga, denn sie kam dort in der Gewichtsklasse bis 55 kg nach einer überraschenden Niederlage gegen Sofia Poumpouridou, Griechenland, nur auf den 6. Platz, und bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres verlor sie in der gleichen Gewichtsklasse gegen Monika Ewa Michalik aus Polen und erreichte trotz eines Sieges über Sofia Poumpouridou nur den 19. Platz. 2004 gelang ihr dann der erste Titelgewinn bei einer internationalen Meisterschaft bei den Erwachsenen. Sie siegte bei der Europameisterschaft in Haparanda in der Gewichtsklasse bis 55 kg und bezwang dabei auf dem Weg zu diesem Erfolg u. a. Sabrina Lotz aus Deutschland knapp nach Punkten (2:1 Runden, 4:3 techn. Punkte). Im Finale besiegte sie ihre bisherige Angstgegnerin Tetjana Lasarewa. Enttäuschend verliefen für sie dann die Olympischen Spiele in Athen. Denn sie verlor dort in ihrem ersten Kampf gegen Tetjana Lasarewa, besiegte danach zwar Malol Fonseca Ramirez aus Puerto Rico aber nach weiteren Niederlagen gegen Tonya Verbeek aus Kanada und Anna Gomis aus Frankreich erreichte sie nur den undankbaren 4. Platz.
Kein Glück hatte sie wiederum bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Sie traf dort in ihrem ersten Kampf auf Saori Yoshida und unterlag dieser wieder. Danach besiegte sie Natalja Golz aus Russland, aber eine Niederlage in der Trostrunde gegen Tonya Verbeek ließ alle Medaillenhoffnungen platzen. Sie belegte nur den 5. Platz.
Nach diesen Olympischen Spielen legte Ida-Theres Nerell eine Ringerpause ein. Sie ging in den Jahren 2009 und 2010 auf keine Matte und widmete sich verstärkt ihrer Familie und ihrem Studium.
2011 gelang ihr ein erfolgreiches Comeback. Sie siegte beim Yasar-Dogu-Memorial in Istanbul und bei den Klippan-Lady-Open und im April dieses Jahres auch bei der Europameisterschaft in Dortmund jeweils in der Gewichtsklasse bis 55 kg. In Dortmund besiegte sie dabei Tiina Ylinen aus Finnland, Ana Maria Pavăl aus Rumänien, Maria Gurowa aus Russland und Ludmila Cristea aus Moldawien.
Fernziel ihres Comebacks sind mit Sicherheit die Olympischen Spiele 2012 in London.
nach Siegen über Shanna Kaikenowa, Kasachstan, Zeynep Yildirim, Türkei u. Kitti Godo, Ungarn, einer Niederlage gegen Saori Yoshida u. einem Sieg über Konstantina Katarina Tsibanakou
nach Siegen über Pak Yon-Hui, Nordkorea, Ludmila Cristea, Rumänien, Lissette Alexandra Antes Castillo, Ekuador und Geeta, Indien, einer Niederlage gegen Saori Yoshida, Japan und einem Sieg über Helen Maroulis, USA
2012
1.
Dan-Kolow & Nikola-Petrow-Memorial in Sofia
bis 59 kg
vor Georgiana Narcisa, Paic, Rumänien und Natalja Maslowskaja, Belarus