Hugo Jaeggi absolvierte seine Berufslehre als Fotograf bei Ernst Räss von 1953–1956 in Solothurn, nachdem er das Gymnasium 1953 abgeschlossen hatte. In der Folgezeit von 1958–1959 war er als Kameramann für das Schweizer Fernsehen tätig. Die Meisterprüfung legte Hugo Jaeggi 1960 ab. Von diesem Zeitpunkt an führte er in Basel ein eigenes Fotogeschäft als freischaffender Fotograf bis 1974. Ab 1983 lebte und arbeitete er in Burg im Leimental (Kanton Basel-Landschaft). Jaeggi widmete sich konstant eigenen Fotoprojekten mit hohem künstlerischem Anspruch, insbesondere im Bereich des Porträts. Gemeinsame Reisen führten ihn – oft mit dem befreundeten Journalisten Peter Jaeggi[2] – unter anderem nach Guatemala, Indien, Weissrussland und in afrikanische Länder. Diese Aufträge benutzte er stets dazu, um neben dem farbigen „Pflichtteil“ für die Medien eigene, ganz persönliche und meist schwarz-weiße Bilder zu realisieren. Während die Reportagefotos in vielen verschiedenen Printmedien erschienen, so auch im Magazin der Basler Zeitung, vervollständigte der Künstler kontinuierlich sein persönliches fotografisches Werk.
Jaeggi versuchte seine Erlebnisse und Träume in immer wieder neu komponierte Bilder zu fassen, die in das besondere Licht getaucht sind. Die klassischen Parameter der Gestaltung, eine durchdachte Komposition und Narration in mehreren Erzählebenen, blieben für ihn wesentliche Kriterien. Dabei benutzte er über sechs Jahrzehnte hinweg seine bewährte Kleinbild-Kamera Leica mit einem 35-mm-Objektiv.
„Hugo Jaeggi ist auch ein virtuoser Erzähler. Vor allem die Begegnung mit Menschen inspiriert ihn dazu, Lebensgeschichten und Schicksale aufzuzeichnen, Entwicklungen zu begleiten, Veränderungen zu beobachten und über diese Veränderungen nachzudenken,“ schrieb Peter Pfrunder, der Direktor der Fotostiftung Schweiz[3] über Hugo Jaeggi (in: Peter Jaeggi und Peter Pfrunder (Hg.), «Hugo Jaeggi. Nahe am Menschen: Fotografien», Benteli, Bern[4]). Die Fotostiftung Schweiz Winterthur archiviert über 600 Silbergelatineprints des Künstlers (Stand 2017[5]).
Die Bildthemen Hugo Jaeggis umfassen: Porträt, Landschaft, Stillleben, Alltag, Industrie (Von Roll), Arbeit, mehrere Langzeitprojekte, humanitäre Themen u. a. in der Schweiz und in Europa: Belarus, Tschechien, Afrika: Tansania, Asien: Indien, Südamerika: Guatemala u. v. a.
Er unterrichtete an einer Steiner-Schule bis 2016. Ab 2006 wendete sich Hugo Jaeggi mit der Digitalkamera Veränderungen in nächster Umgebung zu, als er die Außergewöhnlichkeit natürlicher Verfallsprozesse in unmittelbarer Umgebung seines Hauses entdeckte.
Jaeggi starb 2018 im Alter von 82 Jahren an Krebs.[6]