Hubert Zenon Skrzypczak wuchs in Wejherowo(Neustadt) auf und erlernte beim Boxclub WKS Gryf Wejherowo das Boxen. Später startete er noch für Zawisy Bydgoszcz und GKS Wybrzeże Gdańsk. Als Jugendlicher erlernte er den Beruf eines Kfz-Mechanikers. Er bildete sich aber zum Sportlehrer weiter und war später Polizei-Offizier.
Auf sportlichem Sektor trat er erst im Alter von 22 Jahren in Erscheinung, als er bei der polnischen Meisterschaft 1965 im Fliegengewicht das Finale erreichte, in diesem aber gegen Artur Olech nach Punkten verlor. Im gleichen Jahr wurde er dann auch schon bei der Europameisterschaft in Berlin (Ost) eingesetzt. Im Fliegengewicht siegte er dort über Miroslav Moravec aus der Tschechoslowakei, Wladimir Mironow aus der Sowjetunion und Constantin Ciucă aus Rumänien. Im Endkampf stand er dem Deutschen Hans Freistadt gegenüber, dem er einen ausgeglichenen Kampf lieferte und nur knapp mit 2:3 Richterstimmen unterlag. Er wurde damit Vize-Europameister.
1966 wurde Hubert Skrzypczak erneut polnischer Vizemeister. Im Endkampf der polnischen Meisterschaft musste er dabei gegen Artur Olech wegen einer Verletzung aus dem Ring genommen werden. 1967 nahm er in Rom zum zweitenmal an Europameisterschaften teil. Er war dort in hervorragender Form und gewann mit vier Siegen den Europameistertitel. Er schlug dabei im Halbfinale der sowjetischen Meister Petr Gorbatow und im Finale Constantin Ciucă nach Punkten.
Auch im Jahre 1968 gelang es Hubert Skrzypczak nicht, die polnische Meisterschaft zu erringen, denn in diesem Jahr unterlag er im Endkampf Jerzy Wichman nach Punkten. Der polnische Cheftrainer Feliks Stamm entschied dann, dass er bei den Olympischen Spielen in Mexiko im Halbfliegengewicht starten musste. Das bedeutete für ihn, der immer schon einige Kilos für das Limit des Fliegengewichts abtrainieren musste, dass er für das Halbfliegengewicht noch weitere 3 Kilogramm abtrainieren musste. Er schaffte diese Tortur und erreichte bei den schwierigen klimatischen Bedingungen in Mexiko einen Medaillengewinn. Nach drei Siegen unterlag er dort im Halbfinale gegen Jee Yong-ju aus Südkorea nach Punkten und gewann damit die Bronzemedaille.
Nach einem weiteren polnischen Vizemeistertitel im Jahre 1969 wurde Hubert Skrzypczak dann im Jahre 1970 mit einem Punktsieg im Finale über Jozef Witek endlich polnischer Meister im Fliegengewicht. Dies blieb sein einziger Titelgewinn, denn im Finale der polnischen Meisterschaft 1971 unterlag er gegen Leszek Błażyński und 1973, der letzten polnischen Meisterschaft, an der er teilnahm, unterlag er bereits im Viertelfinale gegen Leszek Borkowski.
An weiteren internationalen Meisterschaften nahm Hubert Skrzypczak nach den Olympischen Spielen 1968 nicht mehr teil. Er vertrat aber Polen noch in mehreren Länderkämpfen und schlug dabei 1970 in Köln auch Hans Freistadt nach Punkten und revanchierte sich damit für die Niederlage bei der Europameisterschaft 1965.
1974 beendete er seine Boxerlaufbahn. Er bestritt insgesamt 243 Kämpfe, von denen er 208 gewann. Dreimal kämpfte er unentschieden und 32 Kämpfe verlor er.
Schon während seiner aktiven Zeit wurde ihm der Titel Verdienter Meister des Sports zuerkannt.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, EM = Europameisterschaft, Hfl = Halbfliegengewicht, Fl = Fliegengewicht, bis 48 kg bzw. 51 kg Körpergewicht)