Horst Krause ist das jüngste von fünf Kindern einer Bauernfamilie. 1947 wurde seine Mutter mit den Kindern aus der westpreußischen Heimat vertrieben und fand einen neuen Wohnort in Ludwigsfelde (Brandenburg), ein Jahr später kehrte sein Vater aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. Krause besuchte acht Jahre die Schule, wo er bereits als Klassenclown[1] auffiel, und lernte nach Schulabgang den Beruf des Drehers. Er arbeitete zunächst in den VEBBrandenburger Traktorenwerken, bis ihn 1961 ein Arbeitskollege dazu ermunterte, sich in einem Jugendklub als Schauspieler zu versuchen. Von 1964 bis 1967 studierte er an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide.[2]
Theater
Krause gab nach Abschluss seiner Schauspielausbildung 1967 am Landestheater Parchim sein Bühnendebüt. Ab 1969 war er am Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und von 1984 bis 1994 fest am Staatsschauspiel Dresden engagiert.[2] In den 1990er Jahren zog er sich vom Theater zurück, um sich gänzlich Film und Fernsehen zuzuwenden.
Von 2007 bis 2022 verkörperte er – ebenfalls unter seinem bürgerlichen Namen – den Dorfpolizisten Horst Krause in der neunteiligen ARD-Fernsehfilmreihe Polizeihauptmeister Krause. Dass der Dorfpolizist Horst Krause denselben Namen trägt wie sein Darsteller, ist ungewöhnlich. Die Idee geht auf Bernd Böhlich zurück, der Krause auf eine entsprechende Frage antwortete: „Warum soll der Dorfpolizist ‚Schulz‘ heißen, wenn er aussieht wie ‚Krause‘? Bei mir heißt er Krause.“ Als Horst Krause ihn nach dem Vornamen fragte, sagte Böhlich: „Horst“. Dabei blieb es.[3] In diesen Filmen spielt die Polizeiarbeit eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wird der Fokus auf das Privatleben des Dorfpolizisten im fiktiven brandenburgischen Ort Schönhorst gerichtet. Dorfpolizist Krause lebt dort mit seinen beiden Schwestern zusammen, die eine Gaststätte mit Pension betreiben, die das Zentrum des Dorflebens darstellt. Drehort hierfür ist der „Gasthof Naase“, der sich in Ludwigsfelde-Gröben befindet und ein beliebtes Ausflugsziel ist.[4] Der Gasthof schloss im Januar 2019, ist aber inzwischen wieder geöffnet.[5]
Seit 2015 spielt Krause in Krüger als Rentner und ehemaliger Ringer Paul Krüger eine weitere Hauptrolle in einer Fernsehreihe.[6]
Privates
Horst Krause ist alleinstehend und lebt in Berlin-Moabit.
Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.