Horst-Ludwig Riemer gehörte der FDP seit 1952 an. Er wurde 1963 Mitglied des Landesvorstandes Nordrhein-Westfalen und war von 1972 bis 1979 Vorsitzender des Landesverbandes. Von 1972 bis 1981 war er auch Mitglied des Bundesvorstandes der FDP. Dem Landtag von Nordrhein-Westfalen gehörte Riemer von 1965 bis 1980 und von 1985 bis 1995 an. Dort war er 1969/1970 und von 1990 bis 1995 stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowie von 1985 bis 1990 Vizepräsident des Landtages. Von 1970 bis 1979 war er Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr in Nordrhein-Westfalen. In seiner Verantwortung erfolgte die Planung für den 3. Interkontinentalen Flughafen (3IF) in NRW.[4] Als Wirtschaftsminister verantwortete er das 1979 entstandene Aktionsprogramm Ruhr des Kabinetts Rau I mit. Während der Ölpreiskrise 1973/74 versuchte er durch ein Technologieprogramm Energie (TPE) den Strukturwandel in NRW mit einer eigenständigen Energie- und Technologiepolitik zu verknüpfen. Das Energieprogramm umfasste vor allem eine langfristig angelegte und systematisch konzipierte Verbindung von Kernenergie und fossilen Brennstoffen.[5] Von 1980 bis 1983 war er Mitglied des Deutschen Bundestages.
↑Sascha Ohlenforst: Renaissance der Steinkohle? Technologiebasierte Struktur- und Energiepolitik als nordrhein-westfälische Reaktion auf die Ölpreiskrise 1973/74. In: Geschichte im Westen. Band36, 2021, ISBN 978-3-8375-2476-5, S.233.