Durch Hornow verläuft die Landesstraße 48 (geplante Aufstufung B 112) von Spremberg nach Forst. Die nächstgelegene Autobahnanbindung ist die AnschlussstelleRoggosen an der Bundesautobahn 15, welche 13 Kilometer nördlich von Hornow liegt.
Geschichte
Hornow wurde im Jahr 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Der Wohnplatz Hornow-Vorwerk wurde 1810 erstmals urkundlich erwähnt. Bis um das Jahr 1890 wurde der Ort Horno geschrieben, dieser Schreibweise wurde dann aber zur besseren Unterscheidung zum Ort Horno im Landkreis Guben ein „w“ angehängt. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Hornow ein rein von Sorben bewohnter Ort.[2]
Der erste urkundlich erwähnte Besitzer des Gut Hornow war Nickel von Gersdorf im Jahre 1436. Weitere Besitzer waren daraufhin unter anderem die Familie von Zabeltitz (1526), das Adelsgeschlecht von Oertzen (1685 bis 1845), der Reichsfreiherr von Wendt (1846 bis 1852), der Graf von Pückler (1855 bis 1861) und die Familie Wilkins (1862 bis 1945).[2] Mit dem Gut vergrößerte sich auch die Einwohnerzahl des Ortes. 1708 hatte Hornow 54 Einwohner im Alter von zwölf bis 60 Jahren, im Jahr 1755 waren es bereits 229 Einwohner und im Jahr 1914 hatte Hornow 619 Einwohner.
1787 wurde auf dem Gut Hornow eine Windmühle erbaut, die von Hand in die jeweilige Windrichtung gedreht werden musste. Ab 1923 wurde die Mühle elektrisch betrieben und deshalb im Jahr 1930 feststehend, nicht mehr drehbar auf ein Fundament aufgesetzt. Im selben Jahr wurde die Mühle um einen Anbau erweitert, und die Flügel wurden demontiert. 1963 wurde der Betrieb der Mühle eingestellt. Die Maschinen in der Mühle sind heute noch größtenteils vorhanden und können besichtigt werden.[5]
Im Jahr 1864 wurde das Schloss Hornow als Herrenhaus errichtet und im Jahr 1903 renoviert. Der Schlosspark mit einer Gesamtgröße von 13 Hektar wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt. 2007 wurde das Schloss erneut saniert.[2][6] Die Dorfkirche in Hornow wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Im Jahr 1588 wurde der Altar aufgestellt. Neben dem Altar befindet sich eine Gedenktafel an den PionierCarl Klinke, der in der Kirche getauft wurde und im Jahr 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg den Heldentod starb.[7] Neben der Dorfkirche befindet sich eine 700 Jahre alte Eiche, diese ist der älteste Baum in der Region um Spremberg und war der älteste Baum im ehemaligen Kreis Spremberg.[8]
Die Schule in Hornow wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts erstmals erwähnt und war bis 1908 Bestandteil der Kirche. Bis 1862 wurde dort in deutscher und sorbischer/wendischer Sprache unterrichtet, seitdem nur noch auf Deutsch. Nachdem 1894 die Schule im benachbarten Bohsdorf errichtet worden war, wanderte ein Großteil der Schüler aus Bohsdorf von der Hornower Schule ab. Im Jahr 1934 wurde die Schule neu gebaut.[2]
Im Jahr 1896 wurde der Männergesangsverein Hornow gegründet. Seit dem Jahr 1909 gibt es in Hornow einen Kirchenchor.[9] Zum Osterfest 1914 gründete der Pfarrer Johannes Kock den Hornower Posaunenchor.[10]
1992 eröffnete in Hornow die Schokoladenmanufaktur Felicitas. Diese verfügt über eine Mitmach-Schauwerkstatt, in der man bei der Schokoladenherstellung zusehen und auch selbst mitmachen kann.[11]
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung in Hornow von 1875 bis 2000[12]
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
1875
510
1939
516
1981
451
1890
617
1946
625
1985
441
1910
619
1950
636
1989
465
1925
565
1964
542
1995
457
1933
585
1971
509
2000
467
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Lausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts für Hornow eine Bevölkerungszahl von 491 Einwohnern, davon waren 441 Sorben (90 %) und 50 Deutsche.[13]Ernst Tschernik zählte im Jahr 1956 einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von nur noch 1,5 %.[14]