Das Ortszentrum von Hollersbach liegt auf einer Seehöhe von 806 Metern am Eingang des Hollersbachtals, am rechten – südlichen, schattseitigen – Ufer der Salzach. Der namensgebende Hollersbach, in den Hohen Tauern entspringend, mündet kurz nach dem Ortszentrum, nördlich der Gerlosstraße, in die Salzach. Mit 77 km² gehört Hollersbach flächenmäßig zu den mittelgroßen Gemeinden des Bezirks Zell am See.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Arndorf (0)
Grubing (183)
Hollersbach im Pinzgau (480) samt Hollersbach und Hollersbachtal
1936 wurden im Zuge der Vereinigung von Mittersill-Markt und -Land einige Gebiete von Arndorf, Rettenbach, Lämmerbichl und Jochberg an Hollersbach abgetreten.[2]
Von 1939 bis 1945, als nach dem Anschluss allerorten in Österreich Großgemeinden konstruiert wurden, war Hollersbach komplett nach Mittersill eingemeindet.[3]
Als Hollersbach nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eine eigene Gemeinde wurde, wurden die Grenzen neu gezogen.
Die Gemeinde Hollersbach verfügt über ein Standesamt und führt die Staatsbürgerschaftsevidenz für das gesamte Gemeindegebiet.
Gemeinsam mit acht anderen Oberpinzgauer Gemeinden bildet Hollersbach den Regionalverband Oberpinzgau.[4]
Die Gemeinde ist, gemeinsam mit den anderen Oberpinzgauer Gemeinden bis Krimml, Teil des Reinhalteverbandes Oberpinzgau West, welcher die Infrastruktur betreffend Kanalisation und ordnungsgemäßer Entsorgung der Abwässer aus der Region verantwortet.[5]
Jochberg (Bez. Kitzbühel, Tirol) grenzt nicht direkt an, da das Gemeindegebiet von Mittersill dazwischen liegt
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hollersbach im Jahr 1160. Die neuromanische Pfarrkirche St. Vitus stammt erst aus dem Jahr 1893, die Vorgängerkirche aus dem 14. Jahrhundert wurde vorher abgerissen.
Herkunft des Namens
Laut Lahnsteiner ist der Ortsname auf die sich am Ausgang des Tales zahlreich zu findenden Holundersträucher zurückzuführen, die für diesen Zufluss zur Salzach und damit den Ort namensgebend wurden.[6]
Das Wappen der Gemeinde ist: „Schrägrechts durch eine halbe und drei ganze Spitzen Rot vor Silber geteilt und darin rechts unten und links oben eine farbverwechselte golden besamte Holunderblüte.“
Das Wappen ist redend: der Holunder (im österr.-südbair. Raum auch Holler) am (mäandernden) Bach.
Katholische Pfarrkirche Hollersbach hl. Vitus: Die 1892 erbaute Pfarrkirche ist mit neuromanischer Ausstattung eingerichtet. Der schlanke Turm ist mit Spitzhelm versehen und wurde erst 1900 fertig gestellt. Im Kirchturm läuten vier Glocken der Glockengießerei Hamm & Hartner aus Grödig bei Salzburg.
Klausnerhaus: seit 1350 urkundlich belegt. Das Klausnerhaus ist ein typischer Pinzgauer Bauernhof mit Bruchsteinmauer und hölzernem Ober- und Dachgeschoß. Zurzeit beherbergt das Klausnerhaus das Postamt mit Lottoannahmestelle, Touristeninformation und einen Geschenkeshop, ORF-Nationalparkstudio, eine Infostelle des Nationalparks sowie ein Seminarzentrum und eine Heilkräuterausstellung[17] – das Heilwissen der Pinzgauerinnen wurde 2010 zum immateriellen UNESCO-Welterbe erklärt.
Panoramabahn: 2004/2005 wurde in Hollersbach eine Zubringergondel zum Skigebiet der Bergbahn AG Kitzbühel am Pass Thurn gebaut.
Kunsthalle Kramerstall: Die Kunsthalle Kramerstall befindet sich im Zentrum von Hollersbach und dient dem Kulturverein Hollersbach als Heimstätte für die Internationalen Hollersbacher Malerwochen.[18] Es befinden sich 3 Ateliers unterschiedlicher Größe in diesem Objekt, welche während des Jahres als Mietatelier von interessierten Künstlern gemietet werden können.
Hollersbach hat einen starken Produktionssektor. Im Jahr 2011 waren in der Landwirtschaft fünf Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt, über sechzig Prozent im Produktionssektor und ein Drittel mit Dienstleistungen. Im Produktionssektor waren siebzig Prozent im Baugewerbe und ein Viertel im Bergbau tätig. Im Dienstleistungssektor waren Beherbergung und Gastronomie und der Verkehr die größten Arbeitgeber.[20]
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Bildung
Die Gemeinde Hollersbach betreibt einen Gemeindekindergarten und verfügt über eine Volksschule.
↑Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs: Stadt und Land. Neuzeit und Zeitgeschichte. Band 2, 2. Auflage, Universitätsverlag Pustet, 1988, ISBN 978-3-7025-0197-6, Fußnote 34, S. 1358
↑Josef Lahnsteiner: „Oberpinzgau. Von Krimml bis Kaprun. Eine Sammlung geschichtlicher, kunsthistorischer und heimatkundlicher Notizen für die Freunde der Heimat.“ 1956, S. 357