Der Hohe Ochsenkopf liegt etwa sechs Kilometer nordöstlich des höchsten Bergs im Nordschwarzwald, der Hornisgrinde, die ihn um 108 m überragt. Ähnlich wie die drei Kilometer nördlich gelegene Badener Höhe ist er Teil eines östlichen Ausläufers am Hauptkamm des nördlichen Schwarzwalds, der zwischen der Rheinebene und dem Murgtal verläuft. Dieser Ausläufer wird von zwei westlichen Seitentälern der Murg begrenzt, dem Tal des Hundsbachs mit dem Forbacher Ortsteil Hundsbach im Süden und dem Schwarzenbachtal mit dem Ortsteil Herrenwies im Norden und der Schwarzenbachtalsperre im Nordosten. Der Hohe Ochsenkopf ist im Süden über den Kegelplatz, einen 977 m hohen Sattel, mit dem Mittleren Ochsenkopf (1004,9 m) verbunden, an den sich weiter südlich der 964 m hohe Vordere Ochsenkopf als Ausläufer anschließt und weiter östlich der Nägeliskopf (994 m). Im Nordwesten verbindet der 948 m hohe Sattel Dreikohlplatten den Hohen Ochsenkopf mit dem Mehliskopf (1008 m).
Schutzgebiete
Die flache und ehemals abgeholzte Bergkuppe, eine damals typische Grinde des Nordschwarzwalds, wurde in vergangenen Jahrhunderten als Weide genutzt. Der Wald eroberte die Fläche nach dem Ende der Beweidung zurück. Im Jahr 1970 wurde auf der Bergkuppe ein 41,1 ha großer Bannwald ausgewiesen, der 1975 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. 1986 wurde zum Schutz des Auerwildes zudem ein 600 ha großes Vogelschutzgebiet um den Hohen Ochsenkopf ausgewiesen, im Jahr 2000 der Bannwald auf 100,7 ha erweitert und durch den ihn umgebenden, 427 ha großen SchonwaldNägeliskopf ergänzt. Das Naturschutzgebiet und der Bannwald sind im Jahr 2014 in den Nationalpark Schwarzwald aufgegangen.[4]
Zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten haben sich hier angesiedelt, darunter der Dreizehenspecht, der lange Zeit im Schwarzwald als ausgestorben galt.
Erschließung
Der Hohe Ochsenkopf ist zu Fuß von Hundseck an der Schwarzwaldhochstraße über einen etwa drei Kilometer langen Kammweg zu erreichen oder nach einem steilen Anstieg von Herrenwies oder Hundsbach-Aschenplatz/Brücke über den „Kirchweg“ aus.
Einstiegspunkt sind die „östlichen Dreikohlplatten“. Von dort führt der durch Holzpfähle mit blau-weißer Markierung gekennzeichnete Pfad zunächst leicht ansteigend später – ohne Markierung – steil bergauf bis zum Kulminationspunkt. Dort stand ab 1902 ein sieben Meter hoher, hölzerner Aussichtsturm, der ab 1927 von einem 12 m hohen steinernen Turm abgelöst wurde. Nach einem Blitzeinschlag erfolgte 1971 die Sprengung durch das Technische Hilfswerk. Noch heute sind Trümmerreste in Form von Steinblöcken zu sehen.[5] Weiter führt der Pfad bergab Richtung „Teufelskamin“, eine offene Verwerfung im Buntsandstein, die sich als 20 m tiefe Höhle zeigt.
Um den Hohen Ochsenkopf herum führt – nahezu eben – der sogenannte „Beckerweg“, ein von den Schwarzwaldvereins-Ortsgruppen Hornisgrinde, Achern, Bühl und Baden-Baden im Jahr 2003 wiederhergerichteter Rundweg. Benannt ist der Weg nach Daniel Becker aus Frankfurt am Main, der vor mehr als 100 Jahren im ehemaligen Kurhaus Hundseck weilte und die Gegend um den Hohen Ochsenkopf herum erkundete.
Literatur
Andreas Wolf: Hoher Ochsenkopf. In: Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-5172-7
↑Rudolf Metz: Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, besonders in dessen alten Bergbaurevieren. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Schauenburg, Lahr 1977, ISBN 3-7946-0128-9, S. 79.