Wappen derer von Hoerschelmann
Hoerschelmann (Hörschelmann), russisch Гершельман = Gershelman, ist der Name einer briefadeligen Familie aus Thüringen , von der ein Zweig im 18. Jahrhundert ins Baltikum kam und dort 1838 und 1843 den erblichen russischen Dienstadel erhielt.
Geschichte
Die Familie stammt aus den Hörselbergen und führt ihre Stammreihe auf den Erfurter Pfarrer und Superintendenten Johann Heinrich Hörschelmann (1704–1774) zurück. Einer seiner Söhne, Ernst August Wilhelm Hoerschelmann (1743–1795), kam 1768 nach Estland und wurde dort Lehrer und Rektor des heutigen Gustav-Adolf-Gymnasiums in Reval . Sein Bruder Johann Heinrich Hörschelmann (1752–1798) folgte ihm 1782 und wurde Pastor in der Gemeinde Fennern .
Ein von Ernst Augusts Sohn Johann Wilhelm (1779–1831) begründeter Zweig trat in russische Dienste . Nachfahren waren unter anderen die Generale Konstantin Ivanowitsch Gerschelman und Sergei Konstantinowitsch Gerschelman.
Wappen
Wappenvariante Hoerschelmann
Das Wappen ist geviert . Es zeigt im ersten und vierten Feld in Silber einen roten Hirsch , im zweiten und dritten Feld in Blau eine schräglinks gelegte goldene Garbe , auf dem Helm ein wachsender Hirsch. Die Helmdecken sind blau und silber.
Eine russische Variante zeigt im zweiten und dritten Feld die goldene Garbe in Rot. Die Helmdecken sind hier rechts rot-silber und links rot-gold.
Stammliste
Auszüge aus der Stammliste
A Johann Heinrich Hörschelmann (1704–1774), Superintendent in Erfurt
B1 Friedrich Ludwig Anton Hoerschelmann (1740–1792), Jurist und Historiker
B2 Ernst August Wilhelm Hoerschelmann (1743–1795), Lehrer und Direktor in Reval
C1 Ferdinand Ludwig Hörschelmann (1773–1852), Professor am Gymnasium, dann Pastor an St. Matthäi[ 1]
D1 Otto August Leopold Hörschelmann (1800–1874),
E1 Ferdinand Dietrich Nicolai Hörschelmann (1833–1902), Professor in Dorpat
F1 Paul Alexander Robert Hörschelmann (1866–1915)
G1 Gotthard Hoerschelmann (1903–1976), Pastor und Flurnamenforscher
E2 Alexander Anton Hörschelmann (1836–1885)
E3 August Konstantin Hörschelmann (1842–1913)
E4 Johannes Eduard Robert Hörschelmann (1845–1926)
D2 Aleksander Ferdinand Leopold Hörschelmann (1801–1871)
C2 Friedrich August Hörschelmann (1774–1850)
D1 Heinrich Emil August Hörschelmann (1810–1854), Pastor in St. Petersburg
D2 Carl Anton Ferdinand Hörschelmann (1819–1892)
D3 Otto Friedemann Jakob Hörschelmann (1830–1873)
C3 Johann Wilhelm Hörschelmann (1779–1831), Stammvater der russischen Linie
C4 Constantin Immanuel Hörschelmann (1780–1848)
D Max Hörschelmann (1823–1877)
C5 Paul Eduard Hörschelmann (1781–1833)
B3 Johann Heinrich Hörschelmann (1752–1798)
Literatur
Cord Aschenbrenner: Das evangelische Pfarrhaus: 300 Jahre Glaube, Geist und Macht: Eine Familiengeschichte. Siedler, München 2015, ISBN 978-3-641-12285-0
Bernhard Koerner (Hrsg.): Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien . Band 14 1908, S. 187–218; Band 109, 1940, S. 149–220 (Hörschelmann I )
Genealogisches Handbuch des Adels , Starke Verlag , Limburg/Lahn
Genealogisches Handbuch der adeligen Häuser , B 7, Band 36 der Gesamtreihe, 1965, S. 168–170; B 18, Band 95 der Gesamtreihe, 1989, S. 224
Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, 1984, S. 261–262
Maximilian Gritzner : Der Adel der Russ. Ostseeprovinzen , (= J. Siebmachers's großes Wappenbuch , Band 3, Abt. 11), II. Theil Der Nichtimmatrikulierte Adel , Bauer und Raspe, Nürnberg 1901, S. 70 (Digitalisat in der SUB Göttingen )
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Ferdinand Ludwig Hörschelmann. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
↑ Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Ferdinand Constantin Ludwig Hörschelmann. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital