Herrschaft Prechtal

Wappen der Markgrafen von Baden und der Grafen von Fürstenberg am „Ladhof“ in Elzach, dem ehemaligen gemeinsamen Amtsgebäude im Kondominat Prechtal.

Die Herrschaft Prechtal war ein von 1409 bis 1810 bestehendes Kondominat der Markgrafschaft Baden-Hachberg (bzw. deren Rechtsnachfolger Markgrafschaft Baden und Markgrafschaft Baden-Durlach) einerseits und der Grafen (später Fürsten) von Fürstenberg andererseits. Die Herrschaft lag geografisch im oberen Elztal.

Geschichte

Die Grundherrschaft im Prechtal hatte seit der ersten urkundlichen Erwähnung von „Bregen“ im Jahr 1178[1] das Waldkircher Kloster St. Margarethen, dessen Vögte seit dem 12. Jahrhundert die Freiherren von Schwarzenberg waren. Das „Tal Gebreche“ bildete eines von fünf Meiertümern des Klosters. Den Niedergang des Benediktinerinnen-Klosters im 14. Jahrhundert nutzten die Freiherren von Schwarzenberg um ihre Stellung als Vögte zu einer rechtlich und wirtschaftlich beherrschenden Stellung auszubauen. Im Bestreben auch eine Landeshoheit zu erlangen, lehnten sich die Schwarzenberg an die Habsburger an und galten ab Ende des 14. Jahrhunderts als Lehensleute der Habsburger. Die Vogteirechte über das Prechtal hatten sie nun als habsburgischen Lehen.[2] Die Grafen von Habsburg-Laufenburg, Hans, Rudolf und Götz (Gottfried) gaben 1362 das Prechtal dem Grafen Hug von Fürstenberg-Haslach als Lehen.[3] Dessen Nachfolger, Graf Johann von Fürstenberg-Haslach, starb 1386 in der Schlacht bei Sempach, womit seine Nebenlinie des Hauses Fürstenberg endete. Die Habsburger betrachteten das Lehen damit als an sie zurückgefallen und belehnten nicht den Grafen Heinrich IV. von der Fürstenberger Hauptlinie. Graf Hans IV. von Habsburg-Laufenburg belehnte stattdessen den Markgrafen Hesso von Baden-Hachberg mit dem Prechtal der 1390 als Lehensnehmer auftritt.[4] Der Habsburger hatte demnach zugesagt, dass im Falle seines Todes ohne männliche Leibeserben das Lehen in das Eigentum der Markgrafen fallen solle. Dieser Fall trat 1408 ein. Allerdings hatte Graf Hans im Oktober 1406 das Lehen Prechtal an die Grafen Konrad, Heinrich und Egon von Fürstenberg vergeben, wofür diese auf Schuldforderungen verzichteten.[5]

Heinrich IV. von Fürstenberg verstarb ebenfalls 1408 und Markgraf Hesso 1409.[6] Graf Konrad von Fürstenberg-Wolfach – ein Sohn Heinrich IV. – hatte bereits 1407 die Regierung über das Kinzigtal und den Streit mit Baden über das Prechtal übernommen, wobei er auch militärische Gewalt anwandte.[7] 1409 waren die Stadt Straßburg und Graf Eberhard von Württemberg als Vermittler tätig und Straßburg erreichte einen Waffenstillstand zwischen Markgraf Hesso und Graf Konrad. Vor weiteren geplanten Güteterminen verstarb Markgraf Hesso im September 1409. Aus den Schreiben des Grafen Eberhard ist abzuleiten, dass Hessos Erben die Verhandlungen weiter führten. Es wird angenommen, dass es bereits 1409 zu einer Schlichtung kam und seither das Prechtal als Kondominat geführt wurde.[8]

Bereits 1415 verkaufte der letzte Markgraf von Baden-Hachberg, Otto II., die Markgrafschaft an seinen entfernten Vetter, Markgraf Bernhard von Baden, womit die Markgrafen von Baden die Mitherrschaft im Prechtal antraten. In der 1414 für den geplanten Verkauf aufgestellten Vermögensverzeichnis des Markgrafen Otto wurde für „zu Gebrech das tal“ ein Wert von 450 Gulden angesetzt und ein Streit nicht erwähnt. Allerdings wurde für das Prechtal als einzigem Ort der Zusatz „so es in friden setze“ angebracht,[9] was darauf hindeutet, dass die Situation noch als labil eingeschätzt wurde.

Wie sich der Konflikt um die Herrschaft im Prechtal zwischen Hachbergern/Badenern einerseits und Fürstenberger/Habsburger andererseits abspielte bleibt unscharf. Jedenfalls wurde in einer Urkunde der Fürstenberger vom 11. November 1419 dokumentiert, dass sie nur einen Anteil am Prechtal besitzen.[10]

Teilweise Religionsfreiheit

In der Erbteilung unter den Söhnen des Markgrafen Christoph I. kam die Markgrafschaft Hachberg mit dem Anspruch auf die Herrschaft Prechtal an Ernst, den Begründer der baden-durlachischen Linie. Dessen Sohn Karl II. führte 1556 die Reformation ein. 1570 entsandte er auch in das Prechtal einen lutherischen Prädikanten. Im fürstenbergischen Kinzigtal wurde unter Graf Wilhelm bereits nach 1540 die Reformation eingeführt, aber von dessen Bruder, Friedrich II. sehr rasch und nachhaltig wieder unterdrückt. Ob während der Regierungszeit des Grafen Wilhelm und des Markgrafen Ernst[A 1] im Prechtal lutherische Prädikanten tätig waren, ist nicht überliefert. Die Fürstenberger waren nicht in der Lage die Tätigkeit der lutherischen Prediger einzuschränken. Oberprechtal wurde überwiegend protestantisch, während das untere Prechtal wegen seiner Orientierung nach Elzach überwiegend katholisch blieb. Im Prechtal hatten die Untertanen wegen der unterschiedlichen Konfession der beiden Kondominaten die Freiheit zwischen der katholischen und der lutherischen Konfession zu wählen.

Das Ende des Kondominats

Tracht aus dem Prechtal

Bereits im 16. und 17. Jahrhundert hatte Fürstenberg Versuche unternommen das Kondominat aufzulösen und den Gemeinschaftsbesitz aufzuteilen, was von Baden jeweils abgelehnt wurde. Später gab es von Baden Bestrebungen den Anteil der Fürstenberger zu kaufen, was aber auch zu keinem Erfolg führte.[11]

Die Rheinbundakte (Art. XXIV) hatte 1806 die Mediatisierung des Fürstentums Fürstenberg und dessen Aufteilung auf Baden, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen zur Folge, wobei der größte Teil mit dem Prechtal an Baden fiel. Staatsrechtlich wurde das Kondominat am 10. September 1806 beendet.[12] Privatrechtlich war das Gemeinschaftseigentum damit aber noch nicht getrennt. Erst per 1. Januar 1810 endete das Kondominat auch privatrechtlich aufgrund eines Vertrages zwischen der Standesherrschaft Fürstenberg und dem Großherzogtum Baden.[13]

Das Prechtal im Großherzogtum Baden

Im Großherzogtum Baden wurde Prechtal zunächst dem neuen Amt Hornberg zugeteilt aber schon 1808 dem Bezirksamt Triberg zugewiesen. 1815 kam das Tal zum Bezirksamt Elzach. Nach dessen Auflösung wurde es 1819 dem Bezirksamt Waldkirch zugeschlagen. Von 1936 bis 1939 gehörte Prechtal zum Bezirksamt Wolfach und seither ist es Bestandteil des Landkreises Emmendingen.

Das Herrschaftsgebiet und Herrschaftszentrum

Gemarkung Prechtal

Zum Herrschaftsgebiet gehörten Prechtal, Oberprechtal, Landwasser[14] und Hintertal, Reichenbach[15], Frischnau,[16] Fisnacht[17] und Ladhof[18]. Die Fläche belief sich auf etwa 50 km².[19] Den Anspruch der badischen Markgrafen auch die Heidburg und Breitebene[20] in das Kondominat einzubeziehen, konnten diese nicht durchsetzen, dieser Anspruch gab aber immer wieder Anlass zu Auseinandersetzungen zwischen Baden und Fürstenberg.

Zentrum der Herrschaft wurde der Ladhof der 1522–1525 von den Kondominanten gekauft und neu aufgebaut wurde. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Ladhofs datiert von 1465/66. Sein Name wird auf seine Funktion als Umladestation im Güterverkehr zwischen dem Breisgau und Schwaben zurückgeführt.[21] Hier fanden die Treffen der badischen und fürstenbergischen Amtleute statt. Etwa um 1550 wurde das sogenannte Regierjahr eingeführt, womit im jährlichen Wechsel die Amtleute eines Kondominanten die gewöhnlichen Geschäfte der Herrschaft allein führten – für außergewöhnliche oder für die Herrschaft grundlegende Geschäfte war weiterhin die unmittelbare Abstimmung beider Parteien nötig. Wenn die Amtleute sich mehrere Tage im Prechtal aufhielten, so kamen sie im Ladhof unter, der zudem auch als Gerichtssitz, Archiv und Gefängnis diente. Nach der Zerstörung durch einen Großbrand wurde 1745 der Ladhof neu errichtet und das noch heute sichtbare Wappenbild mit den Wappen der beiden Kondominanten dort angebracht.

Bevölkerung

Um 1816 nach den napoleonischen Kriegen lebten 2185 Menschen in 219 Häusern im Prechtal, wovon 328 Protestanten waren.[A 2]

Wirtschaft

Es wurde Obst und Hanf angebaut sowie Viehwirtschaft betrieben. Die Forstwirtschaft spielte eine bedeutende Rolle.

Rechtliche Stellung

Die Kondominanten in Person des jeweiligen Markgrafen von Hachberg und des Grafen von Fürstenberg bildeten eine Gemeinschaft zur gesamten Hand, was jeweils gemeinsame Entscheidungen in allen Herrschaftsfragen erforderte. Von badischer Seite war das Prechtal dem Oberamt Hachberg unterstellt, Fürstenberg hatte in Haslach den Verwaltungssitz seiner Herrschaft Kinzigtal, dem in der fürstenbergischen Verwaltung das Prechtal zugeordnet war. Mit dem zunehmenden Einfluss der badischen bzw. fürstenbergischen Zentralverwaltungen in Karlsruhe bzw. Donaueschingen wurde die Koordination der gemeinsamen Verwaltung im Prechtal schwieriger.

Mitte des 16. Jahrhunderts war das Prechtal ein selbständiger Hochgerichtsbezirk und stellte staatsrechtlich ein eigenständiges Gebilde dar.[22] Bei allen Differenzen der Kondominanten untereinander waren sie gemeinsam bestrebt, die Rechte ihres Kondominats gegenüber der Nachbarschaft – insbesondere dem habsburgischen Vorderösterreich und der Stadt Elzach zu wahren. Die grundherrlichen Rechte des Stiftes Waldkirch beschränkten sich auf ein rein privatrechtliches Nutzungsrecht an seinen Gütern. Die dörfliche Gemeinschaft konnte sich insbesondere im Bereich der Niedergerichtsbarkeit einige Rechte wahren.

Literatur

  • Karl Siegfried Bader: Das badisch-fürstenbergische Kondominat im Prechtal, Ortschaftsverwaltung Prechtal, 1996; Reprint der Ausgabe von 1934
  • Ronald G. Asch, Dagmar Freist (Herausgeber): Staatsbildung als kultureller Prozess: Strukturwandel und Legitimation Digitalisat
  • Karl Siegfried Bader: Die Glaubensspaltung und die Entwicklung des kirchlichen Simultanverhältnisses im Prechtal (1934) – In: Schau-ins-Land, Band 61 (1934), S. 57–65 Digitalisat
  • Karl Siegfried Bader: Das kirchliche Simultanverhältniss im Prechtal. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften, Band 48 (1938), S. 123–128 Digitalisat
  • Franz Xaver Kraus (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Beschreibende Statistik, Band 6: Kreis Freiburg, Erste Abtheilung: Landkreis Freiburg. Tübingen und Leipzig 1904, S. 506 Digitalisat
  • Albert Krieger: Badische Historische Kommission (Hrsg.): Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Band 2, Heidelberg, 1904, Spalte 502 Krieger
  • Johann Baptist Kolb (Hg.): Historisch-statistisch-topographisches Lexicon von dem Großherzogthum Baden. 3. Band (O–Z), Karlsruhe 1816; S. 70–73 Digitalisat
  • Philipp Ludwig Hermann Röder (Herausgeber): Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Schwaben, Band 1 (A–K), Ulm 1791, Spalte 292–294 Eintrag Brechthal online Bayerische Staats-Bibliothek digital
Commons: Prechtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. dem Markgrafen wurde auch eine Neigung zum Luthertum nachgesagt, wobei er aus Furcht vor den Habsburgern keine klare Stellung bezog.
  2. s. Kolb; bei Röder Spalte 293 wird 1791 nur von 800 Einwohnern gesprochen.

Einzelnachweise

  1. Fürstenbergisches Urkundenbuch : Sammlung d. Quellen zu Geschichte d. Hauses Fürstenberg u. seiner Lande in Schwaben. 5. Quellen zur Geschichte der Fürstenbergischen Lande in Schwaben vom Jahre 700 – 1359, 1885, Nr. 106, S. 67 Digitalisat der ULB Düsseldorf
  2. s. Bader S. 17
  3. s. Bader S. 22
  4. Fürstenbergisches Urkundenbuch : Sammlung d. Quellen zu Geschichte d. Hauses Fürstenberg u. seiner Lande in Schwaben. 2. Quellen zur Geschichte der Grafen von Fürstenberg vom Jahre 1300 – 1399, 1877, Nr. 542, S. 358–359 Digitalisat der ULB Düsseldorf
  5. siehe Arnold Münch: Regesten der Grafen von Habsburg, laufenburgischer Linie 1198–1408. In: Argovia, 10 (1879), S. 255, Nr. 753 und 754 (doi:10.5169/seals-22568)
  6. Fürstenbergisches Urkundenbuch : Sammlung d. Quellen zu Geschichte d. Hauses Fürstenberg u. seiner Lande in Schwaben. 3. Quellen zur Geschichte der Grafen von Fürstenberg vom Jahre 1400 – 1479, 1878, Nr. 59, S. 46 und Nr. 60, S. 47 Digitalisat der ULB Düsseldorf
  7. siehe Riezler S. 355
  8. siehe Bader S. 28/29
  9. siehe Richard Fester: Die Erwerbung der Herrschaften Hachberg und Höhingen durch Markgraf Bernhard I. von Baden. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 49, 1895, S. 658 im Internet Archive
  10. Fürstenbergisches Urkundenbuch : Sammlung d. Quellen zu Geschichte d. Hauses Fürstenberg u. seiner Lande in Schwaben. 3. Quellen zur Geschichte der Grafen von Fürstenberg vom Jahre 1400 – 1479, 1878, Nr. 141, S. 109–110 Digitalisat der ULB Düsseldorf
  11. s. Bader S. 132
  12. s. Bader S. 133
  13. s. Bader S. 135
  14. Eintrag Landwasser (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online – leobw
  15. Eintrag Reichenbach (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online – leobw
  16. Eintrag Frischnau (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online – leobw
  17. Eintrag Fisnacht (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online – leobw
  18. Eintrag Ladhof (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online – leobw
  19. siehe Bader S. 32
  20. Eintrag Breitebene (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online – leobw
  21. siehe Bader S. 45
  22. s. Bader S. 84

Read other articles:

1978 single by Bob Seger & The Silver Bullet BandHollywood NightsSingle by Bob Seger & The Silver Bullet Bandfrom the album Stranger in Town B-sideBrave StrangersReleased1978Genre Rock Length5:05LabelCapitolSongwriter(s)Bob SegerProducer(s)Bob Seger, Punch AndrewsBob Seger & The Silver Bullet Band singles chronology Still the Same (1978) Hollywood Nights (1978) We've Got Tonite (1978) Hollywood Nights is a song written and recorded by American rock artist Bob Seger. It was release...

 

Artikel ini bukan mengenai A Woman (film 1915). The WomanIklan surat kabarSutradaraGeorge MelfordProduserDavid BelascoJesse L. LaskyBerdasarkan olehWilliam C. deMillePemeranTheodore RobertsJames NeillErnest JoyRaymond HattonMabel Van BurenTom FormanPerusahaanproduksiJesse L. Lasky Feature Play CompanyDistributorParamount PicturesTanggal rilis 3 Mei 1915 (1915-05-03) Durasi50 menitNegaraAmerika SerikatBahasaBisu (intertitel Inggris) The Woman adalah sebuah film drama bisu Amerika Ser...

 

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada November 2022. Iván Pillud Informasi pribadiNama lengkap Iván Alexis PilludTanggal lahir 24 April 1986 (umur 37)Tempat lahir Capitán Bermúdez, ArgentinaTinggi 178 m (584 ft 0 in)Posisi bermain BekInformasi klubKlub saat ini Racing ClubNomor 2...

Pour les articles homonymes, voir Mauriac. François MauriacFrançois Mauriac en 1945.FonctionsPrésidentPEN club1941-1946Jules RomainsMaurice MaeterlinckFauteuil 22 de l'Académie française1er juin 1933 - 1er septembre 1970Eugène BrieuxJulien GreenPrésident de la Société des gens de lettres1932-1933Gaston RageotGaston RageotBiographieNaissance 11 octobre 1885BordeauxDécès 1er septembre 1970 (à 84 ans)ParisSépulture Cimetière de VémarsNom de naissance Charles François Mauria...

 

Chronologie de la France ◄◄ 1686 1687 1688 1689 1690 1691 1692 1693 1694 ►► Chronologies Données clés 1687 1688 1689  1690  1691 1692 1693Décennies :1660 1670 1680  1690  1700 1710 1720Siècles :XVe XVIe  XVIIe  XVIIIe XIXeMillénaires :-Ier Ier  IIe  IIIe Chronologies thématiques Art Architecture, Arts plastiques (Dessin, Gravure, Peinture et Sculpture), Littérature, Musique classique et Théâtre   Ingénierie (), Arc...

 

sampul The Uplift Mofo Party Plan adalah album ketiga Red Hot Chili Peppers, diterbitkan pada 1987 melalui EMI America. Album ini adalah satu-satunya bersama formasi asli dengan Hillel Slovak dan Jack Irons. Hillel Slovak kemudian meninggal karena overdosis heroin, sehingga Jack Irons juga hengkang. Ini adalah album pertama mereka yang masuk Billboard Hot 200, mencapai peringkat #148. Daftar lagu Fight Like a Brave – 3:53 Funky Crime – 3:00 Me And My Friends – 3:09 Backwoods – 3:08 Sk...

Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber: Gelang – berita · surat kabar · buku · cendekiawan · JSTOR Gelang emas, atribut kepala suku Batak Karo. Gelang adalah sebuah perhiasan melingkar yang diselipkan atau dikaitkan pada pergelangan tangan ses...

 

This article is about the bolt-action rifle. For the semi-automatic pistol, see Pistole vz. 24. Bolt-action rifle Vz. 24 TypeBolt-action riflePlace of originCzechoslovakiaService historyUsed bySee UsersWarsConstitutionalist RevolutionChaco WarEcuadorian–Peruvian WarSpanish Civil WarSecond Sino-Japanese WarWorld War IIChinese Civil WarBiafran WarProduction historyDesigned1924ManufacturerZbrojovka BrnoProduced1924–1942SpecificationsMass4.2 kg (9.2 lb)Length1,100...

 

Native Kumeyaay Indians in Southern California Barona Group of Capitan Grande Band of Mission IndiansTribal flagTotal population490[1]Regions with significant populationsUnited States (California)LanguagesIpai,[2] Tipai,[3] EnglishReligionTraditional tribal religion,Christianity (Roman Catholicism)[4]Related ethnic groupsother Kumeyaay tribes, Cocopa,Quechan, Paipai, and Kiliwa Reservation in California, United StatesBarona ReservationReservation FlagCoordinate...

Синелобый амазон Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:ЧетвероногиеКлада:АмниотыКлада:ЗавропсидыКласс:Пт�...

 

1-ше тисячоліття VII століття —VIII століття —IX століття —X століття —XI століття 790-ті 790 791 792 793 794 795 796 797 798 799 800-ті 800 801 802 803 804 805 806 807 808 809 810-ті 810 811 812 813 814 815 816 817 818 819 820-ті 820 821 822 823 824 825 826 827 828 829 830-ті 830 831 832 833 834 835 836 837 838 839 840-ві 840 841 842 843 844 845 846 847 848 849 850-ті 850 851 852 853 854 855 856 8...

 

Radio station in Marion, OhioWMRN-FMMarion, OhioBroadcast areaUpper Sandusky, Marion, Bucyrus, OhioFrequency94.3 MHzBrandingBuckeye Country 94.3ProgrammingFormatCountryAffiliationsPremiere NetworksOwnershipOwneriHeartMedia(iHM Licenses, LLC)Sister stationsWYNT, WMRNHistoryFirst air dateApril 1953 (WMRN-FM at 106.9)February 27, 1975 (94.3 as WDIF)Former call signsWDIF (1975–2008)Former frequencies106.9 MHz (1953-1/6/2008)Call sign meaningMarionTechnical informationFacility ID59282ClassAERP3,...

Disused quarry in North Yorkshire, England Scotgate Ash QuarryDisused Quarries at Scotgate AshLocationLocation in North YorkshireLocationPateley BridgeCountyNorth YorkshireCountryEnglandCoordinates54°05′41″N 1°45′22″W / 54.09472°N 1.75611°W / 54.09472; -1.75611ProductionProductsBuilding stone, flagsHistoryOpenedBy 1351 (1351)Closed1915 (1915) Scotgate Ash Quarry or Scot Gate Ash Quarry,[note 1] was the collective name for extensive quarry ...

 

Poisonous mushroom (death cap) Death cap redirects here. For the cap formerly worn by British judges during death sentencing, see black cap. Amanita phalloides In Piacenza, Italy Scientific classification Domain: Eukaryota Kingdom: Fungi Division: Basidiomycota Class: Agaricomycetes Order: Agaricales Family: Amanitaceae Genus: Amanita Species: A. phalloides Binomial name Amanita phalloides(Vaill. ex Fr.) Link (1833) Species of fungus Amanita phalloidesMycological characteristicsGills on ...

 

Icon of the Virgin Mary Salus Populi RomaniProtectress and Health of the Roman PeopleThe image as restored by the Vatican Museum in 2018LocationBasilica of Saint Mary MajorDate590 AD (first arrival in Rome)WitnessPope Gregory IApprovalPope Gregory XVIPope Pius XIIShrineBasilica of Saint Mary Major Salus Populi Romani (Protectress, or more literally health or salvation, of the Roman People) is a Catholic title associated with the venerated image of the Blessed Virgin Mary in Rome. This Byzanti...

Nama ini menggunakan aturan penamaan Slavia Timur; nama patronimiknya adalah Hryhorovych dan nama keluarganya adalah Shevchenko. Taras ShevchenkoShevchenko di pertengahan 1800-anLahirTaras Hryhorovych Shevchenko[1]Тара́с Григо́рович Шевче́нко9 Maret [K.J.: 25 Februari] 1814Moryntsi, Provinsi Kiev, Kekaisaran Rusia (sekarang Oblast Cherkasy, Ukraina)Meninggal10 Maret [K.J.: 26 Februari] 1861 (umur 47)Sankt-Peterburg, Kekaisaran RusiaMakamBukit Taras, Kaniv...

 

Grand Prix Australia 1992 Lomba ke-16 dari 16 dalam Formula Satu musim 1992 Detail perlombaanTanggal November 8, 1992Nama resmi LVII Australian Grand PrixLokasi Adelaide Street CircuitAdelaide, South Australia, AustraliaSirkuit Temporary street circuitPanjang sirkuit 3.780 km (2.362 mi)Jarak tempuh 81 putaran, 306.180 km (191.322 mi)Cuaca CloudyPosisi polePembalap Nigel Mansell Williams-RenaultWaktu 1:13.732Putaran tercepatPembalap Michael Schumacher Benetton-FordWaktu 1:16.078 putaran ke-68P...

 

This article's Controversy section contains content that is written like an advertisement. Please help improve it by removing promotional content and inappropriate external links, and by adding encyclopedic content written from a neutral point of view. (September 2023) (Learn how and when to remove this message) Hospital in Maryland, United StatesSheppard and Enoch Pratt HospitalSheppard and Enoch Pratt Hospital Gatehouse, December 2009GeographyLocationTowson, Maryland, United StatesOrganizat...

Mauricio en los Juegos Olímpicos Bandera de MauricioCódigo COI MRICON Comité Olímpico de MauricioJuegos Olímpicos de Barcelona 1992Deportistas 13 en 4 deportesMedallas 0 0 0 0 Historia olímpicaJuegos de verano 1984 • 1988 • 1992 • 1996 • 2000 • 2004 • 2008 • 2012 • 2016 • 2020 • 2024 •[editar datos en Wikidata] Mauricio estuvo representado en los Juegos...

 

AKBP Dr. H. Rimsyahtono, S.IK., M.M., C.P.H.R. ( Lahir 12 Februari 1981) adalah seorang perwira menengah Polri yang sejak 24 Juni 2023 mengemban amanat sebagai Kabag Dalpers Ro SDM Polda Metro Jaya . Rimsyahtono,Lulusan Akademi Kepolisian (2002 ) ini berpengalaman dalam bidang reserse dan bidang SDM . Jabatan terakhirnya sebelum menjadi Kabag Dalpers Ro SDM Polda Metro Jaya adalah KASUBBAGRESNSTRA BAGREN ROJIANSTRA SSDM POLRI Dan Kapolres Tasikmalaya Polda Jawa Barat Tahun 2017, AKBP Rimsyah...