Hermann Ehrenberg wuchs in Steuden (Königreich Preußen) als Sohn von Johann Friedrich und Sophie Ehrenberg auf. Das Ehepaar hatte zwei weitere Söhne: Emil und Friedrich. Der Vater war als Schankwirt tätig.
Das Geschehen während des Feldzugs hielt Ehrenberg später in seinem Buch fest. 1836 erhielt er ein Entlassungsgeld von 130 US-Dollar. Er kehrte nach New Orleans zurück, arbeitete dort an seinen Kriegsmemoiren und verbesserte seine Englischkenntnisse.
Er wohnte in Halle (Saale) und stellte dort sein Buch fertig, das 1843 mit dem Titel Texas und seine Revolution erschien. Ein Jahr später folgte eine weitere Ausgabe als Der Freiheitskampf in Texas im Jahre 1836 [The Struggle for Freedom in Texas in the Year 1836].[4] Auch bot er Englisch-Unterricht an der Universität Halle an.[5]
Zurück in den USA
1844 ging Ehrenberg wieder in die USA. Er entwarf den Bauplan für das Gefängnis in Portland (Oregon). Er segelte nach Honolulu, wo er einige Monate bei der Stadtverwaltung arbeitete und einen Stadtplan anfertigte. Es folgten wechselnde berufliche Stationen. So arbeitete er als Ingenieur in Gold- und Silberbergwerken in Arizona und als Landvermesser in Kalifornien, New Mexico, auf Honolulu, Hawaii und in Colorado City, Arizona. 1863 bis 1866 war er auch Verbindungsmann für die Mojaves in der Colorado River Reservation. Er veröffentlichte Artikel in Mining Magazine and Journal of Geology und im Arizona Weekly[6]. 1865 wurde Ehrenberg Mitglied der Convention (Stadtratsabgeordneter) in Tucson.
Am 9. Oktober 1866 wurde er Opfer eines Raubmordes in Dos Palmas[7] in Kalifornien.
Die Ortschaft Mineral City an der Grenze zwischen Kalifornien und Arizona wurde 1869 in Ehrenberg umbenannt.
Varia
Mit der Kriegsteilnahme hatte Ehrenberg Anspruch auf ein Stück Land in Texas erworben. Doch erst nahezu 40 Jahre später wurde dies Wirklichkeit: Seine deutschen Verwandten bekamen insgesamt 3000 Acres als nachträgliche Belohnung für dessen Verpflichtung, für Texas in den Kampf zu ziehen.[9]
A Guide to the Herman Ehrenberg Narrative, 1845. Abgerufen am 18. September 2017 (1845, is a typescript copy of Ehrenberg’s account of the battle of Coleto, 1836 and the Goliad Massacre, 1836).
Hermann (von) Ehrenberg, im: 18. Kapitel Die Südstaaten. In: Gustav Körner: Das deutsche Element in den Vereinigten Staaten von Nordamerika 1818–1845, 2. Aufl., E. Steiger & Co., New York, 1884, S. 362–363 online[10]
Natalie Ornish: EHRENBERG, HERMAN. In: The Handbook of Texas Online. The Texas State Historical Association, TSHA Online, 13. Mai 2016, abgerufen am 18. September 2017 (englisch).
Murray Montgomery: Life & Times of a Goliad Survivor. In: LONE STAR DIARY. Texas Escapes, März 2001, abgerufen am 18. September 2017 (englisch).
Herman Ehrenberg. In: Archive of Honorees. Mining Foundation of the Southwest, 2007, abgerufen am 18. September 2017.
Einzelnachweise
↑Natalie Ornish: EHRENBERG, HERMAN. In: The Handbook of Texas Online.
↑Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 237.
↑Möglich und regional naheliegend ist, dass es sich um eine fehlerhafte Ortsüberlieferung handelt und Ehrenberg statt in Freiburg in Freiberg an der Bergakademie Freiberg studierte und dort das Fachwissen erwarb, das ihm später in den USA von Nutzen war.
↑Ehrenberg Point: WGS 84: Lat.: 36,25537222° N, Long: 111,94900556° W; WGS 84: Lat.: 36° 15' 19,34" N, Long: 111° 56' 56,42" W. Quelle: Grand Canyon National Park. In: Mineralienatlas - Fossilienatlas. Stefan Schorn, Februar 2010, abgerufen am 18. September 2017.
↑Wulf Nöhring: Erst berühmt und dann ermordet - Hermann Ehrenberg - vor 200 Jahren in Steuden geboren, eroberte der Abenteurer Amerika und hinterließ vielfältige Spuren. In: Mitteldeutsche Zeitung, Ausgabe Halle und Saalekreis, 3. November 2016, Seite 11
↑Der Autor James Crisp erläutert, warum er die Aussagen zu den Eltern für falsch hält (S. 429).