Bekannt wurde er auch durch ein Beispiel (Schwarzscher Stiefel), das die Problematik der naiven Übertragung der Definition der Kurvenlänge durch Annäherung durch Polygonzüge (Rektifizierung) auf zwei und mehr Dimensionen zeigte. In seinem Beispiel wurde einem endlichen Zylinder auf diese Weise eine aus Polygonen zusammengesetzte Fläche von unendlich großem Inhalt eingeschrieben.
Ein enger Freund seit Berliner Studientagen war Georg Cantor, und Schwarz sprach sich auch für Cantor als seinen Nachfolger an der ETH Zürich aus. Später zerbrach die Freundschaft und Schwarz wurde zum Gegner von Cantor, wozu er sich mit Leopold Kronecker zusammentat,[6] dem er noch in Berliner Studientagen wie Cantor kritisch gegenüberstand.
1868 heiratete er Marie Elisabeth Kummer (1842–1921), die Tochter seines Doktorvaters Kummer, und hatte mit ihr sechs Kinder. Sie war gleichzeitig Tochter von Ottilie Mendelssohn, der Tochter Nathan Mendelssohns und Enkelin Moses Mendelssohns. Der Mathematiker Roland Sprague war sein Enkel.[8]
1902 wurde er Ehrendoktor in Oslo und 1914 an der ETH Zürich.
Schriften
De superficiebus in planum explicabilibus primorum septem ordinum. Dissertation Universität Berlin 1864
↑Schwarz, Über einen Grenzübergang durch alternierendes Verfahren, Vierteljahresschrift Naturf. Ges. Zürich, Band 50, 1870, 272–286
↑Ilgauds, Purkner Georg Cantor, Teubner 1985, S. 50, sie zitieren aus einem Brief von Cantor an Mittag-Leffler von 1884, in dem er sich beklagt, dass Kronecker und Schwarz gegen ihn intrigieren würden