Beschrieben wird das Herdle als „wertvolle, durch den Wechsel von Heckenzeilen, Feldgehölzen, Halbtrockenrasen, Saumgesellschaften und dazwischenliegenden landwirtschaftlichen Flächen geprägte Heckenlandschaft.“
Lage
Das rund 64 Hektar große Naturschutzgebiet Herdle gehört naturräumlich zur Mittleren Kuppenalb. Es liegt etwa anderthalb Kilometer nördlich der Neufraer Ortsmitte, auf einer Hochebene zwischen dem Fehlatal und dem Laucherttal, östlich der Bundesstraße 32, auf einer Höhe von etwa 745 m ü. NN.
Schutzzweck
Wesentlicher Schutzzweck des Naturschutzgebiets Herdle ist die Erhaltung und Förderung
der durch Niederhecken, Hochhecken und Baumhecken geprägten, für die Schwäbische Alb typischen Kulturlandschaft als Brut-, Nahrungs- und Rastbiotop für an solche Heckenlandschaften gebundene Tierarten
einer artenreichen von unterschiedlichen Trockenstufen bestimmten Wiesenvegetation als Lebensraum für zahlreiche gefährdete und geschützte und auf Nährstoffarmut angewiesene Pflanzenarten
von den unterschiedlichen Heckentypen mit ihrer vielfältigen Artenzusammensetzung, insbesondere ihrem Bestand an gefährdeten Wildrosenarten
der unbewaldeten Trockentäler als erdgeschichtliche Dokumente
der Schönheit der Eigenart der reichstrukturierten Landschaft, geprägt durch den Wechsel von offenen Wiesenflächen und Heckenzeilen bzw. Feldgehölzen
von Maßnahmen, die zur ökologischen Optimierung des Gebietes beitragen.[1]
In den Wiesen des Herdle wurden 14 Heuschreckenarten entdeckt. Vier dieser Arten sind gefährdet, eine vom Aussterben bedroht. Auch Tagfalter und Widderchen sind mit insgesamt über fünfzig Arten im Schutzgebiet ungewöhnlich reich vertreten.
Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S.464–465.