Pollay war Sohn eines Kösliner Postamtmannes. Sein Abitur legte er 1926 in Köslin ab und durchlief anschließend eine Reitausbildung bei der Schutzpolizei in Potsdam. 1933 wurde er zum Leutnant ernannt und im Folgejahr 1934 aufgrund seiner Begabung[1] von Otto Lörke[2] als Polizei-Oberleutnant an die Kavallerieschule Hannover geholt.[1]
Als Rittmeister galt Pollay,[1] der aufgrund seiner Reiterfolge bevorzugt befördert worden war,[3] bald als einer der besten Dressurreiter Europas, der im In- und Ausland zahlreiche Auszeichnungen und Siege erlangte.[1]
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges war Pollay an verschiedenen Fronteinsätzen beteiligt, bevor er 1945 im Rang eines Oberst aus dem Militär ausschied.[1]
In der frühen Nachkriegszeit wurde er 1947 durch Otto Hahn in die Max-Planck-Gesellschaft[1] zur Förderung der Wissenschaften[3] geholt, für die er in München sowie in Göttingen bis 1972 verantwortlich war für Öffentlichkeitsarbeit und Organisation.[1]
Als Kampfrichter[1] vor allem in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen[3] sowie nach Berufungen ins Ausland – er wurde unter anderem zum Offiziellen Internationalen Dressurrichter durch die FEI gewählt[3] – sowie als Funktionär[3] blieb Pollay zeitlebens dem Reitsport verbunden.[1] Bei der Eröffnungsfeier[3] – der Olympischen Sommerspiele 1972 in München sprach er den Eid für die Kampfrichter und Offiziellen.[1]
Am 30. Oktober 1978 wurde er mit der Verleihung des Verdienstkreuzes[1] am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt.[2]
Heinz Pollay starb am 14. März 1979 „plötzlich und unerwartet“ in München[3] oder Brüssel,[1] rund 5 Wochen nach Beginn seines 72. Lebensjahres. Er wurde am 21. März des Jahres in Hannover[3] auf dem Stadtfriedhof Engesohde beigesetzt.[1]
Schriften (Auswahl)
Es starten ... Weltmeister Hans-Günther Winkler und Fritz Thiedemann ( = Göttinger Jugend-Bände; Fischer-Buch), Göttingen: Fischer, 1956
Das Reiterabzeichen leicht gemacht und alles zum Thema Reiter-Pass (FN), 3., durchgesehene Auflage, München, Bern, Wien: BLV-Verlagsgesellschaft, 1978, ISBN 978-3-405-11931-7 und ISBN 3-405-11931-6
Heinz Pollay (Verf.), Hartmut Erbe (fachl. Bearb.), Ulrik Schramm (Illustr.): Das Reiterabzeichen leicht gemacht, 10. überarbeitete Auflage, München; Wien; Zürich: BLV, 1998, ISBN 978-3-405-15530-8 und ISBN 3-405-15530-4
Heinz Pollay (Verf.), Selma Brandl, Marlene Baum (Mitarb.): Jugend-Reiterabzeichen. Praxis und Wissen für die Prüfung ( = blv-Sportpraxis, Band 220), München; Wien; Zürich: BLV-Verlagsgesellschaft, 1981, ISBN 978-3-405-12136-5 und ISBN 3-405-12136-1
Heinz Pollay (Verf.), Ulrik Schramm (Mitarb.), Hartmut Erbe (fachl. Berater): Reitsport von A – Z, 2., überarbeitete Auflage, München; Wien; Zürich: BLV-Verlagsgesellschaft, 1982, ISBN 978-3-405-12651-3 und ISBN 3-405-12651-7
Literatur
WEGEN DES ZYLINDERS. In: Der Spiegel. 5. August 1952, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 31. März 2024]).