Heinrichit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt durchsichtige bis durchscheinende Kristalle und blättrige Aggregate von gelber bis gelbgrüner Farbe und einem glas- bis perlmuttähnlichen Glanz auf den Oberflächen. Auf der Strichtafel hinterlässt Heinrichit einen hellgelben bis fast weißen Strich.
Mit einer Mohshärte von 2,5 gehört Heinrichit noch zu den weichen Mineralen und lässt sich etwas leichter als das Referenzmineral Calcit mit einer Kupfermünze ritzen.
Die Erstbeschreibung des Minerals erfolgte noch im Fundjahr durch Eugene B. Gross, Alice S. Corey, Richard S. Mitchell und Kurt Walenta, die es zu Ehren des US-amerikanischen Mineralogen und Professors der University of Michigan, Eberhardt William Heinrich (1918–1991), nach diesem benannten.
Im Lapis-Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. VII/E.01-120. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Abteilung „Uranyl-Phosphate/Arsenate und Uranyl-Vanadate mit [UO2]2+-[PO4]/[AsO4]3- und [UO2]2+-[V2O8]6-, mit isotypen Vanadaten (Sincosit-R.)“, wo Heinrichit zusammen mit Autunit, Fritzscheit, Kahlerit, Natrium-Autunit, Nováčekit, Rauchit, Sabugalit, Saléeit, Torbernit, Trögerit, Uranocircit, Uranospinit, Zeunerit die „Autunit-Gruppe“ mit der System-Nr. VII/E.01 bildet (Stand 2018).[8]
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) bis 2009 aktualisierte[9]9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Heinrichit ebenfalls in die Abteilung der „Uranylphosphate und Arsenate“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach dem Stoffmengenverhältnis vom Uranyl-Komplex (UO2) zum Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadatkomplex (RO4), so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „UO2 : RO4 = 1 : 1“ zu finden ist, wo es zusammen mit Autunit, Kahlerit, Kirchheimerit, Metarauchit, Nováčekit-I, Nováčekit-II, Saléeit, Torbernit, Uranocircit-I, Uranocircit-II, Uranospinit, Xiangjiangit und Zeunerit die „Autunitgruppe“ mit der System-Nr. 8.EB.05 bildet.
Da das Mineral hochgiftig, radioaktiv und krebserregend ist, insbesondere die beiden Stoffe Arsen und Uran reichern sich im Falle einer Aufnahme im Körper an, ist ein direkter Kontakt mit dem Mineral unbedingt zu vermeiden und nach Berührung sind die betroffenen Hautstellen gründlich zu waschen.
Eugene B. Gross, Alice S. Corey, Richard S. Mitchell, Kurt Walenta: Heinrichite and metaheinrichite, hydrated barium uranyl arsenate minerals. In: American Mineralogist. Band43, 1958, S.1134–1143 (englisch, rruff.info [PDF; 588kB; abgerufen am 13. Oktober 2019]).
↑ abDavid Barthelmy: Heinrichite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 13. Oktober 2019 (englisch).
↑ abc
Andrew J. Locock, Peter C. Burns, Theodore M. Flynn: Structures of strontium- and barium-dominant compounds that contain the autunite-type sheet. In: The Canadian Mineralogist. Band43, 2005, S.721–733 (englisch, rruff.info [PDF; 432kB; abgerufen am 13. Oktober 2019]).
↑ abc
Heinrichite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 66kB; abgerufen am 13. Oktober 2019]).
↑ abHeinrichite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 13. Oktober 2019 (englisch).
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Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.