Die Hauptstraße ist eine Innerortsstraße in der sächsischen Stadt Radebeul, in den Stadtteilen Alt-Radebeul und Oberlößnitz. Sie stellt die Verbindung dar zwischen dem Robert-Werner-Platz und damit dem historischen Dorfkern von Radebeul (Am Kreis) und der wichtigsten Längsachse von Radebeul, der Meißner Straße. Die Hauptstraße als Querstraße zur Meißner Straße stellt nach dem Radebeuler Zentrenkonzept die Einkaufs- und damit die Hauptstraße von Radebeul-Ost dar, so wie dies für die Bahnhofstraße in Radebeul-West festgelegt ist. Zudem führt die Hauptstraße am ehemaligen Oberlößnitzer Rathaus vorbei auf die ehemalige Weinbergsflur von Radebeul, d. h. Oberlößnitz. Die Gesamtlänge beträgt etwa 1,2 Kilometer, das Teilstück bis zur Meißner Straße ist gut 500 Meter lang.
Die Benummerung der Hausadressen beginnt am Robert-Werner-Platz auf der Ostseite der Straße, d. h. von dort aus verlaufen auf der rechten Straßenseite die Nrn. 1 bis 29 an der Meißner Straße, auf der linken Straßenseite geht es bis zur Nr. 26. Nördlich der Meißner Straße laufen auf der rechten Seite die Nrn. 31 bis 55, links die Nrn. 28 bis 66.
Zwischen dieser Straßenkreuzung, die nach Osten auch noch in die Sidonienstraße führt, und dem Robert-Werner-Platz überquert der Straßenzug die Gleise der von 1837 bis 1839 eingerichteten Ferneisenbahnverbindung Leipzig–Dresden. Ab 1883 kamen noch die Gleise der schmalspurigen Lößnitzgrundbahn hinzu. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts werden die Bahnanlagen nicht mehr ebenerdig gekreuzt, sondern von einer Straßenbrücke überwölbt, die von der Wohnanlage Robert-Werner-Platz im Süden bis zur Funkenburg im Norden reicht.
Namensgebung
Der Weg der Hauptstraße ist eine der Altstraßen; er wurde 1641 als Viehetreibe erwähnt und führte vom Dorfkern Radebeuls nach Norden bzw. Nordosten in die Waldhutungflächen der Jungen Heide. Für später ist die Bezeichnung Triebenweg dokumentiert.
Nachdem 1860 der Bahnhof Radebeul eröffnet worden war, erhielt die Straße südlich der Meißner Straße spätestens 1872 den Namen Bahnhofstraße. Wohl in diesem Zusammenhang wurde der nördliche Teil in Russenstraße umbenannt, nach dem dort liegenden Gasthof „Zum Russen“.
Der unterschiedlich benamt aus Bahnhofstraße und Russenstraße bestehende Straßenzug wurde 1933 wieder gemeinsam in Hindenburgstraße umgewidmet und 1945 in Ernst-Thälmann-Straße.
Nach der Wende, 1991, wurde der Straßenname Hauptstraße vergeben.
Ob die Bahnhofstraße als Viehweg in die Junge Heide Teil des Rennsteigs war oder der Weg ab dem Robert-Werner-Platz einen östlicheren Pfad nahm, wäre herauszufinden.
Bahnhofstraßen in den Lößnitzortschaften
In den Lößnitzortschaften gab es ab dem 19. Jahrhundert Bahnhofstraßen. Auch wenn diese zwischenzeitlich umbenannt wurden, konnte wegen der Vereinigung von Kötzschenbroda und Radebeul 1991 nur eines von beiden Ortszentren am jeweiligen Bahnhof den Straßennamen erhalten. Während am Bahnhof Radebeul West der Name Bahnhofstraße gewidmet wurde, gab es für die Straße beim Bahnhof Radebeul Ost den Namen Hauptstraße.
Hauptstraßen in den Lößnitzortschaften
Diverse Straßen in den vorher selbstständigen Gemeinden trugen den Namen Hauptstraße, der bei Vereinigung mit einer Nachbargemeinde aufgegeben werden musste, da doppelte Namensvergabe nicht zulässig war.
Alt-Radebeul und Serkowitz: Der Straßenzug aus Hauptstraße in Alt-Radebeul und Radebeuler Straße in Serkowitz wurde 1905 wegen der Eingemeindung nach Alt-Radebeul insgesamt in Serkowitzer Straße umbenannt.
Serkowitz: Die Obere Hauptstraße wurde 1905 wegen der Eingemeindung nach Alt-Radebeul in Arndtstraße umbenannt.
Gestaltungsrichtlinie für das Sanierungsgebiet „Zentrum und Dorfkern Radebeul-Ost“. In: Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Planen und Bauen in Radebeul. Radebeul 2008 (radebeul.de [PDF]).