Wahrscheinlich schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, entwickelte sich Hastings im frühen Mittelalter zu einer blühenden Hafenstadt, die im 11. Jahrhundert mit vier weiteren Hafenstädten (New Romney, Hythe, Dover und Sandwich) den Bund Cinque Ports (fünf Häfen) schloss.
Am 28. September 1066 ging Wilhelm der Eroberer, der Herzog der Normandie, mit seinem Heer bei Hastings an Land, wo er am 14. Oktober 1066 in der Schlacht bei Hastings (die allerdings nicht bei Hastings, sondern bei der heutigen Ortschaft Battle stattfand) Harold Godwinson (Harald II.), den letzten angelsächsischen König Englands, besiegte und tötete. Der Sieg der Normannen leitete deren Herrschaft über England ein. 1377 wurde Hastings von den Franzosen geplündert und gebrandschatzt, was den Niedergang der Stadt einleitete. Im 18. Jahrhundert gewann Hastings als Seebad wieder an Bedeutung.
Burg: Auf dem die Stadt trennenden West Hill befindet sich die Ruine von Hastings Castle, das 1066 von Wilhelm dem Eroberer gegründet wurde. Östlich des Burghügels liegt die Altstadt mit einigen pittoresken Gassen, westlich hat sich Hastings als großangelegtes Seebad entwickelt.
Strand-Hafen: Boote und Fischerboote werden auf den Strand gezogen, da es keinen Wasser-Hafen gibt.
Net-Shops: In Hastings wird noch rege Fischerei betrieben. Da jedoch, insbesondere bei Flut, der lange Strand zu schmal ist, um die Fischernetze zum Trocknen auszulegen, gibt es in Hastings eine Besonderheit: die sogenannten Net-Shops am Strandhafen, schmale, hohe Brettergebäude, in denen die Netze aufgehängt werden.
Hastings Country Park: Daran anschließend erstreckt sich unmittelbar östlich der Stadt der Hastings Country Park, ein großes Natur- und Wandergebiet oberhalb der Klippen.[4]
Hastings ist ein beliebter Ort für ausländische Sprachreisende (jährlich ca. 35.000) und für englische Touristen.
Hastings ist Schauplatz des traditionsreichsten Schachturniers überhaupt. Erstmals wurde es 1895 ausgetragen und von dem Amerikaner Harry Nelson Pillsbury vor der gesamten Weltelite gewonnen. Seit 1919 findet es jährlich in der Zeit nach Weihnachten statt, nur unterbrochen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Meist wurden ein Einladungsturnier (Premier) sowie ein Qualifikationsturnier (Challengers) ausgetragen. Mit Ausnahme von Bobby Fischer nahmen alle Schachweltmeister von Wilhelm Steinitz bis Anatoli Karpow mindestens einmal am Turnier von Hastings teil.[5]
Die Fire Brigade East Sussex ist eine Feuerwehrorganisation, die für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe in ihrer Grafschaft sorgt. Sie entstand im Jahr 1974 aus den früheren Feuerwehren Brighton, Hastings, Eastbourne und East Sussex. Eine der Feuerwachen befindet sich in Hastings. Das Personal setzt sich aus haupt- und nebenberuflichen Feuerwehrmännern zusammen.[6]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt:
Marianne North (1830–1890), Malerin (Schaffensschwerpunkt Darstellung botanischer Motive)
Edward Young (1831–1896 in Hastings), Afrikaforscher
Winifred Wagner (1897–1980, Winifred Marjorie Williams) war die Schwiegertochter Richard Wagners und nach dem Tode ihres Ehemannes Siegfried Wagner Leiterin der Bayreuther Festspiele bis 1944
↑Reg Cload und Raymond Keene: Battles of Hastings. A history of the Hastings International Chess Congress. Pergamon Chess, Oxford 1991, ISBN 0-08-037791-2.