Im Oktober 1920 schied er als Landrichter aus dem Justizdienst aus. Er heiratete 1921 Johanna Neubauer, eine Verlegertochter. Sie hatten eine Tochter und zwei Söhne, die im Kindesalter an einem Herzfehler und einer Blinddarmentzündung starben. Bis Ende 1923 war Widera in Berlin Geschäftsführer verschiedener Verbände der papierverarbeitenden Industrie. Am 15. Januar 1924 wurde er Syndikus der Aschaffenburger Zellstoffwerke. In der Zeit des Nationalsozialismus musste er den Posten aufgeben, konnte aber im Unternehmen bleiben.
Wegen seiner jüdischen Mutter als „Halbjude“ von nationalsozialistischen Stellen drangsaliert, musste er auch um die Treue seiner Corpsbrüder fürchten. In einem Brief vom 22. Januar 1934 fragte Hans Pfundtner – Staatssekretär im Reichsinnenministerium und Wideras Leibbursch – den Führer des CorpsstudententumsMax Blunck, ob der Arierparagraph bei Widera, Rolf Grabower und zwei anderen Masuren anzuwenden sei. „Mit Rücksicht auf ihre Frontkämpfer-Eigenschaften resp. ihren Beamten-Charakter“ sah Bluncks persönlicher Referent[3] bei Widera und Grabower keine Notwendigkeit für eine Entlassung aus dem Corps. Um ihm Ungemach zu ersparen, legte Widera trotzdem das Band im Oktober 1935 nieder. Seit 1936 war er mit seinem Unternehmen in Berlin. Mit ihm zog er im Februar 1945 nach Raubling/Oberbayern. 1948 lehnte er die angebotene Wiederaufnahme des Bandes ab. Erst 1956 ließ er sich von Wilhelm Brindlinger umstimmen: „Wir waren die Schweine!“[4] In der Nachkriegszeit rückte in den Vorstand seines Unternehmens auf, zuständig für das Personal- und Steuerwesen. 1949 wurde er der erste Vorsitzende der neugegründeten Vereinigung der Arbeitgeberverbände der Deutschen Papierindustrie e. V.[5] Seit Januar 1952 verwitwet und im Herbst 1952 pensioniert, blieb er auf seinem Alterssitz in Raubling. Er kam oft zu größeren Veranstaltungen des Corps Palaiomarchia-Masovia nach Kiel, war einige Jahre Vorsitzender des AHSC Rosenheim und besuchte die Kösener Congresse in Würzburg. Der Altherrenverein des Corps Palaiomarchia verlieh ihm 1960 das Band.[6] Widera bereiste alle Kontinente. Er hinterließ eine Tochter und hatte vier Enkel.[7]