Hans Lauter war Sohn eines Maschinenformers. Er absolvierte nach seiner Schulzeit eine Ausbildung zum Glasschleifer und war anschließend im Beruf tätig.
Ab 1930 übernahm er Ämter im Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD), dem Jugendverband der KPD. Im Zuge der ersten Verfolgungswelle durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 in „Schutzhaft“ genommen und im KZ Sachsenburg interniert. Nach seiner Freilassung setzte er seine antifaschistische politische Tätigkeit illegal fort und wurde Leiter des KJVD im Bezirk Leipzig. Steckbrieflich gesucht, wurde er am 28. Mai 1935 in Leipzig verhaftet und am 28. März 1936 vom III. Senat des Volksgerichtshofs wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Er verbüßte die Strafe im Zuchthaus Waldheim und in verschiedenen Moorlagern im Emsland. Im Februar 1945 gelang ihm bei Aufräumungsarbeiten im zerstörten Dresden die Flucht.
Im Juli 1945 trat Lauter in die KPD ein und wurde Sekretär für Agitation und Propaganda der KPD-Kreisleitung Chemnitz. Von April 1946 bis Oktober 1947 war er stellvertretender Abteilungsleiter des SED-Landesvorstandes Sachsen. Nach dem Besuch der Parteihochschule der SED von Oktober 1947 bis März 1949 war er als Sekretär der SED-Landesleitung Sachsen tätig. Auf dem III. Parteitag der SED im Juli 1950 wurde er zum Mitglied des Zentralkomitees der SED und seines Sekretariats gewählt, zuständig für Kultur. Im Oktober 1950 wurde er zum Abgeordneten der Volkskammer gewählt.[2] Im Mai 1953 enthob die SED ihn all seiner Parteiämter, weil er, so die Anschuldigung, im Dritten Reich Mitglieder des KJVD an die Gestapo verraten habe. Am 17. Februar 1954 wurde auf der 44. Sitzung der Volkskammer die Niederlegung seines Volkskammermandats bekanntgegeben.[3] 1956 wurde er von diesen Vorwürfen entlastet und rehabilitiert. 1958 wurde er Bezirkstags-Abgeordneter in Leipzig und hatte bis 1969 verschiedene Funktionen in der dortigen SED-Bezirksleitung. 1968 unterschrieb Lauter als Leiter der „Ideologischen Kommission“ einen Maßnahmeplan, um die Sprengung der im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigten Leipziger Paulinerkirche in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen.[4][5]
Der Kampf gegen den Formalismus in Kunst und Literatur, für eine fortschrittliche deutsche Kultur, Referat, Diskussion und Entschliessung von d. 5. Tagung d. Zentralkomitees d. Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands vom 15. – 17. März 1951. Berlin 1951.
Untersuchungen zum Verhältnis von Mensch und Technik in der sozialistischen Kulturrevolution in der Deutschen Demokratischen Republik, politisch-ideologische Fragestellungen. Diss. A. Universität Leipzig, Sekt. Marxist.-Leninist. Philosophie / Wiss. Kommunismus, 1974.
Mario Niemann, Andreas Herbst (Hrsg.): SED-Kader Die mittlere Ebene. Biographisches Lexikon 1946 bis 1989. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76977-0, S. 300f.
Lauter, Hans, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Saur, München 1980, S. 421.