Hans Jauch

Hans Jauch

Johannes Franz Friedrich „Hans“ Jauch (* 20. Juli 1883 auf Gut Wellingsbüttel; † 24. Juli 1965 in Wesel) war ein deutscher Offizier und Freikorpsführer.

Leben

Herkunft und Familie

Jauchs Geburtshaus: Das Herrenhaus von Gut Wellingsbüttel

Jauch entstammt dem hanseatischen Geschlecht Jauch. Er begründete den katholischen Zweig. Jauch war mit Elsa von Othegraven (1889–1948) verheiratet, mit der er sechs Kinder hatte.

Jauchs Cousin war der Gründer von Aon Jauch & Hübener, Walter Jauch. Sein jüngster Sohn war der katholische Journalist Ernst-Alfred Jauch, zu seinen Enkeln gehören der Insolvenzverwalter Hans-Gerd Jauch und der Fernsehmoderator Günther Jauch.

Militärreitinstitut Hannover

Ausbildung

Jauch verlebte seine Jugend zunächst auf dem großväterlichen Gut Wellingsbüttel, dann auf dem väterlichen Gut Krummbek bei Oldesloe. 1902 bestand er die Abiturprüfung an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg. Im selben Jahr trat er als Fahnenjunker in das traditionsreiche 1. Westfälische Feldartillerie-Regiment Nr. 7 „Prinzessin Carl von Preußen“ in Wesel ein. Vor dem Ersten Weltkrieg war Jauch ein bekannterer Reiter von Jagdrennen und abkommandiert zum Königlich-Preußischen Militärreitinstitut in Hannover – das „beste und berühmteste Reitgelände der Monarchie. Sie ist das Paradies der Kavallerie-Offiziere, und was Heidelberg für die Studenten, das ist Hannover mit seiner Militärreitschule für die Leutnants.“[1]

Fort Douaumont, auf dem rund 400.000 Granaten explodierten, Ende 1916

Wirken

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wechselte Jauch mit der Mobilmachung zunächst als Oberleutnant und Regimentsadjutant in das vom Feldartillerie-Regiment Nr. 7 aufzustellende Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 13, in welchem er ab Ende 1914 als Hauptmann und Batteriechef diente. Zuletzt war er Hauptmann und Kommandeur der III. Abteilung des Feldartillerie-Regiments (3. Lothringisches) Nr. 69. Er kämpfte u. a. 1914 bei der Belagerung von Maubeuge, bei der er durch Granateinwirkung verschüttet wurde. 1916 nahm er teil an der Schlacht um Verdun, dabei an den Kämpfen um Fort Vaux, Fort Douaumont und Fleury-devant-Douaumont.[2] 1917 kämpfte er in der Schlacht an der Aisne und 1918 in der Großen Schlacht um Frankreich. Er erhielt nach dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse und dem Hamburgischen Hanseatenkreuz das Ritterkreuz mit Schwertern des Königlichen Hausordens von Hohenzollern verliehen.

Freikorpsführer

1920 führte Jauch bei der Niederschlagung des Ruhraufstands das Freikorps „Jauch“.[3] Anlässlich des Kapp-Putsches gegen die rechtmäßige Regierung kam es im März 1920 im Ruhrgebiet zur Bildung einer Roten Ruhrarmee, die zeitweilig das Gebiet von Wesel bis Remscheid unter ihre Kontrolle brachte. Gegen sie wurden vier Divisionen zusammengezogen. Die in und um Wesel versammelten Kräfte wurden als Division Wesel zusammengefasst. Daran schlossen sich die 3. Kavallerie-Division bei Dorsten und die Division Münster an. Zur Division Münster gehörten die sogenannten Westfälischen Batterien. Diese waren fünf Batterien des Freikorps Lichtschlag, die der mit Jauch seit gemeinsamer Zeit im 1. Westfälischen Feldartillerie-Regiment Nr. 7 befreundete Otto Lichtschlag aufgestellt hatte, und sechs weitere Batterien, darunter das Freikorps Jauch.[4] Jauch hatte es in Stärke von gut einer Artillerie-Batterie aus regulären Truppen des 1. Westfälischen Feldartillerie-Regiments Nr. 7 aufgestellt.[5] Da Artillerieeinheiten unter den Freikorps die Ausnahme bildeten, wurden die Batterien den einzelnen Formationen der Division Münster zur Feuerunterstützung zugeteilt. Mit Rückendeckung der Reichsregierung wurde der Aufstand von General Oskar von Watter von Norden her niedergeschlagen. Sein Stab führte im Auftrag der Reichsregierung von Münster aus den Bürgerkrieg im Ruhrgebiet, bei dem Verbände von Reichswehr und Freikorps die Rote Armee im Ruhrgebiet niederwarfen. Nachdem der Aufstand niedergeschlagen war, nahm Jauch Ende 1920 seinen Abschied mit dem Dienstgrad eines Majors.

Zwischenkriegszeit

Jauch, der früh zur Römisch-Katholischen Kirche konvertierte und tief religiös war, schloss sich nicht wie viele Freikorpsmitglieder dem Stahlhelm, der SA, der SS oder der NSDAP an und beteiligte sich nicht an Umtrieben gegen die Weimarer Republik. Bis zu seiner Reaktivierung war Jauch Inhaber der Weseler Zementwarenfabrik. Er war Führer der Ortsgruppe Wesel des Reichsverbandes Deutscher Offiziere und bis 1933 Vorstand des nach dem Freikorpsführer Ferdinand von Schill benannten Reitvereins „v. Schill“ in Wesel. Er stellte die Vereinstätigkeit ein, als die Reiter, ohne dass er diesen Schritt mitging, in die Reiter-SA überführt wurden.

Zweiter Weltkrieg

1939 wurde Jauch zunächst Kommandeur der II. Abteilung im Artillerie-Regiment 26 und der I. Abteilung im Artillerie-Regiment 253, seit September 1940 Kommandant des Frontstalags 205, seit März 1941 Dulags 205 in Donges, Ingrandes, Berditschew, Kiew und Poltawa. Nachdem seine vier Söhne, sämtlich Artillerie-Offiziere, im Zweiten Weltkrieg gefallen,[6] vermisst,[7] oder schwerverletzt[8] waren, wurde er vom Frontdienst abgezogen und im Mai 1942 heimatnah als Kommandant des Kriegsgefangenenlagers Stammlager VI F in Bocholt abkommandiert. Das Dulag 205 erlangte später bei Stalingrad traurige Bekanntheit als „Vernichtungslager“.[9] Nach Feststellung des Befehlshabers rückwärtiges Heeresgebiet Süd vom 21. Dezember 1941 starben indes schon zu dieser Zeit im Dulag 205 rechnerisch 82,06 % der Gefangenen jährlich.[10] Jauch hatte als Kommandeur des Dulag bereits am 28. September 1941 darum ersucht, dem Lager wegen Überfüllung keine weiteren Gefangenen zuzuführen.[11]

Jauch erhielt das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (1941) und I. Klasse mit Schwertern (1944) verliehen. 1944 nahm er seinen Abschied als Oberst.

Angeklagter Alfried Krupp im Krupp-Prozess

Nachkriegszeit

Jauch war in seiner Eigenschaft als Kommandant des Stalag VI F nach dem Krieg Zeuge der Verteidigung in dem Strafverfahren gegen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wegen des rechtswidrigen Einsatzes von Kriegsgefangenen zur Rüstungsproduktion (Krupp-Prozess). Die Gefangenen des Stalags wurden in der Essener Region eingesetzt. Jauch vertrat den Standpunkt, dass im Zeichen des totalen Krieges in Firmen wie Krupp eine strikte Trennung des Einsatzes von Kriegsgefangenen in der Zivilproduktion statt in der Kriegsproduktion objektiv unmöglich war. Er war der Auffassung, dass das Oberkommando der Wehrmacht generell davon hätte absehen müssen, Firmen wie Krupp Kriegsgefangene zur Verfügung zu stellen.[12][13]

St. Martini, Wesel

Vor dem Zweiten Weltkrieg als Führer der Ortsgruppe Wesel des Reichsverbandes Deutscher Offiziere tätig, war Jauch nach dem Zweiten Weltkrieg Vorsitzender des Offiziersvereins Wesel, Kirchenvorstand von St. Martini zu Wesel und Vorsitzender des Kirchbauvereins für den Wiederaufbau[14] sowie erneut Vorstand des neubegründeten Reitvereins Wesel. Er war zudem langjähriger Vorsitzender und 1946 Wiederbegründer der I. Bürger-Sozietät von 1790 in Wesel.[15]

Die Bundesrepublik Deutschland übernahm die Ehrensoldverpflichtung für das zu den höchsten militärischen Auszeichnungen des Ersten Weltkrieges gehörende Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern.[16]

Jauch war nach dem Tod seiner Frau, mit dem er den Anteil seiner Frau erbte, Miteigentümer des Weinguts von Othegraven. Mitte der 1950er Jahre verkaufte er seinen Anteil an seinen Schwager Maximilian von Othegraven.

Literatur

  • Henke, Carl: Das 1. Westfälische Feldartillerie-Regiment Nr. 7 1816–1919. Nach amtlichen Unterlagen und Berichten von Mitkämpfern. Berlin 1928
  • Meißner u. a., Geschichte des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 13 im Weltkriege 1914/18, Gelsenkirchen 1926

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Meyer-Förster: Heidenstamm, 1903
  2. Reichsarchiv (Hrsg.), Schlachten des Weltkrieges in Einzeldarstellungen, Band 13, 1926, Die Tragödie von Verdun 1916, S. 71, 78, 106, 198
  3. Quelle: Die Militär-Personalakte Hans Jauch bei der Zentralnachweisstelle; Ferdinand Maria Senger und Etterlin, „Soldaten zwischen Rhein und Weser: Heeresgeschichte in Nordrhein-westfalen von D. Anfängen d. Stehenden Heere bis zur 7. Panzergrenadierdivision d. Bundeswehr“, 1980, ISBN 978-3-8033-0287-8, S. 61f, 64
  4. Ferdinand Maria Senger und Etterlin, „Soldaten zwischen Rhein und Weser: Heeresgeschichte in Nordrhein-westfalen von D. Anfängen d. Stehenden Heere bis zur 7. Panzergrenadierdivision d. Bundeswehr“, 1980, ISBN 978-3-8033-0287-8, S. 64
  5. Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil IX: Feldartillerie. Band 1, Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-15-1, S. 176
  6. Hermann Jauch (1914–1943), Hauptmann und Adjutant im Stab des Art.-Regts. 69 sowie Hans Günther Jauch (1919–1942), Oberleutnant im Stab des Art.-Rgts 227
  7. Robert Jauch (1913–2000), Oberleutnant und Batteriechef im Panzer-Art.-Rgts 16, 1943 nach der Schlacht um Stalingrad in sowjetischer Kriegsgefangenschaft im Offiziersgefangenenlager Jelabuga
  8. Ernst-Alfred Jauch
  9. Frank Ellis, „Dulag-205: The German Army's Death Camp for Soviet Prisoners at Stalingrad“, in: The Journal of Slavic Military Studies, Band 19, Nummer 1, März 2006, S. 123–148; Norbert Frei, „Transnationale Vergangenheitspolitik: Der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechern in Europa nach dem zweiten Weltkrieg“, 2006, ISBN 978-3-89244-940-9, S. 217ff – Das Beispiel Dulag 205
  10. Alfred Streim, „Die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener im Fall Barbarossa: Eine Dokumentation unter Berücksichtigung der Unterlagen deutscher Strafverfolgungsbehörden und der Materialien der zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung von NS-verbrechen“, 1981, ISBN 978-3-8114-2281-0, S. 208
  11. Klaus Jochen Arnold, „Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion: Kriegführung und Radikalisierung im Unternehmen Barbarossa“, 2005, ISBN 978-3-428-11302-6
  12. United Nations War Crimes Commission: Law reports of trials of war criminals , 1997, ISBN 978-1-57588-403-5, S. 94
  13. US Military Tribunal Nuremberg, judgment of 31 July 1948, in Trials of War Criminals Before the Nuremberg Military Tribunals, Vol. IX, S. 1379 und 1385
  14. Heinrich Drath, Sankt Martini Wesel: Festschrift zur 550-Jahr-Feier: Fraterherren – St. Martini 1436–1986, Wesel 1985
  15. Rudolf Haffner, Sozietät: 220 Jahre Bürgerstolz, in: rp-online vom 22. Oktober 2010
  16. Hans-Ulrich Krantz: Orden und Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland, Maximilian-Verlag, Köln 1958, S. 172–175.

Read other articles:

CoranoRiproduzione del Corano, con commento (tafsīr) in margine AutoreVari autori (kuttab che ascoltarono Maometto) 1ª ed. originaleVII secolo d.C. Generetesto sacro Lingua originalearabo AmbientazioneArabia Modifica dati su Wikidata · Manuale La Sūra al-Fātiḥa del Corano scritta su una scapola di un dromedario.Per concessione della Princeton University Library, Department of Rare Books and Special Collections (Manuscripts Division, Islamic Third Series, no. 295) Il Corano (in...

 

Ancient Egyptian cobra-goddess For the queen, see Meretseger (queen). MeretsegerName in hieroglyphs Major cult centerTheban Necropolis, Deir el-MedinaSymbolCobra snake Meretseger (also known as Mersegrit[1]' or Mertseger) was a Theban cobra-goddess in ancient Egyptian religion,[2] in charge with guarding and protecting the vast Theban Necropolis — on the west bank of the Nile, in front of Thebes — and especially the heavily guarded Valley of the Kings.[3][4]...

 

Синелобый амазон Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:ЧетвероногиеКлада:АмниотыКлада:ЗавропсидыКласс:Пт�...

Former Royal Air Force operations group No. 50 (Training) Group RAFRoyal Air Force EnsignActive1 February 1939 – 31 May 1947Country United KingdomBranch Royal Air ForceTypeRoyal Air Force groupPart ofRAF Reserve CommandRAF Flying Training CommandMilitary unit No. 50 Group RAF is a former Royal Air Force Training group that was operational from 1 February 1939, throughout the Second World War until 31 May 1947 within RAF Reserve Command.[1] Structure November 1939 – ...

 

Mid luxury hotel brand JW MarriottIndustryHospitalityFounded1984HeadquartersBethesda, Maryland, U. S.Number of locations121 (2023)[1]ProductsHotelsParentMarriott InternationalWebsiteOfficial website JW Marriott is an American luxury hotel brand owned by Marriott International.[2] History The JW Marriott brand was established in 1984, with the opening of the first hotel in Washington, D.C.[3] It was named as a tribute to J.W. Marriott, the founder of Marriott Corporatio...

 

Poisonous alkaloid similar to strychnine Not to be confused with Brucite. Brucine Names IUPAC name 2,3-Dimethoxystrychnidin-10-one Systematic IUPAC name (4bR,4b1S,7aS,8aR,8a1R,12aS)-2,3-Dimethoxy-4b1,5,6,7a,8,8a,8a1,11,12a,13-decahydro-14H-12-oxa-7,14a-diaza-7,9-methanocyclohepta[cd]cyclopenta[g]fluoranthen-14-one Other names 2,3-Dimethoxystrychnine10,11-Dimethoxystrychnine Identifiers CAS Number 357-57-3 Y 3D model (JSmol) Interactive image ChEBI CHEBI:3193 ChEMBL ChEMBL501756 Y Ch...

Provincial park in British Columbia Drumbeg Provincial ParkIUCN category II (national park)Drumbeg Provincial ParkMap of British ColumbiaLocationNanaimo Land District, British Columbia, CanadaNearest cityNanaimo, BCCoordinates49°07′57″N 123°41′39″W / 49.13250°N 123.69417°W / 49.13250; -123.69417Area55 ha. (0.55 km²)Established1971Governing bodyBC Parks Drumbeg Provincial Park is a provincial park on Gabriola Island in British Columbia, Canad...

 

Legislative election in Arizona Not to be confused with 2022 United States Senate election in Arizona. See also: 2022 United States state legislative elections and 2022 Arizona elections 2022 Arizona Senate election ← 2020 November 8, 2022 2024 → All 30 seats of the Arizona Senate16 seats needed for a majority   Majority party Minority party   Leader Karen Fann (retired) Rebecca Rios (retired) Party Republican Democratic Leader since January 7, 2019 Januar...

 

Type of baseball where players are paid This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Professional baseball – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (September 2011) (Learn how and when to remove this message) Sapporo Dome in Japan serves as home ballpark for the Hokkaido Nippon-Ham Fighters, a profes...

Statue of Buckland by Goscombe John, outside the Carnegie Library in Merthyr Tydfil Henry Seymour Berry, 1st Baron Buckland (17 September 1877 – 23 May 1928), was a Welsh financier and industrialist. Background The eldest of three sons, all born in Merthyr Tydfil to solicitor John Mathias Berry (born 2 May 1847; died 9 January 1917) and his wife Mary Ann Rowe (died 6 June 1922). He was the elder brother of newspaper magnates William Berry, 1st Viscount Camrose, and Gomer Berry, 1st Viscoun...

 

Историческое государствоАвтономная Республика КохинхинаCộng hòa Tự trị Nam Kỳ Флаг Кохинхина на карте Индокитайского Союза ← ← ←   → 1946 — 1948 Столица Сайгон Язык(и) вьетнамский Официальный язык вьетнамский Денежная единица Индокитайский пиастр  Медиафайлы...

 

Nigerian football club Football clubGateway FCFull nameGateway United Football ClubNickname(s)Rock City BoysFounded1998GroundMKO Abiola Stadium, AbeokutaCapacity10,000ManagerHakeem BusariLeagueNigeria National League2016/20172 Home colours Away colours Gateway United FC is a football club based in Abeokuta, Ogun State. They currently play in the second division of the Nigeria league system, (Nigeria National league). They play their home matches at the MKO Abiola International Stadium, Abeoku...

أوليفر ساكس (بالإنجليزية: Oliver Wolf Sacks)‏  معلومات شخصية الميلاد 9 يوليو 1933(1933-07-09)لندن الوفاة 30 أغسطس 2015 (82 سنة)مانهاتن، نيويورك سبب الوفاة سرطان الخلايا الصبغية العيني الإقامة نيويورك (1965–)  الجنسية  المملكة المتحدة عضو في الأكاديمية الأمريكية للفنون والآداب،  والأ...

 

Location in Rome Juan de Letrán redirects here. For other uses, see San Juan de Letrán (disambiguation). Late Baroque façade of the Archbasilica of Saint John Lateran, completed after a competition for the design by Alessandro Galilei in 1735 View showing Archbasilica and Palace Basilica and Palace - side view Lateran and Laterano are the shared names of several buildings in Rome. The properties were once owned by the Lateranus family of the Roman Empire. The Laterani lost their properties...

 

← липень → Пн Вт Ср Чт Пт Сб Нд 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31         2024 рік 15 липня — 196-й день року (197-й у високосні роки) в григоріанському календарі. До кінця року залишається 169 днів. Цей день в історії: 14 липня—15 липня—16 липня Зміст 1 Свята...

جبل راشمورمعلومات عامةالبلد  الولايات المتحدة[1] المكان مقاطعة بنينغتون منطقة محمية Mount Rushmore National Memorial (en) الجغرافياالإحداثيات 43°52′44″N 103°27′35″W / 43.8789°N 103.4598°W / 43.8789; -103.4598 الارتفاع 1٬745 متر علم الأرضالسلسلة الجبلية بلاك هيلز النوع جبل الصخور غرانيت التار...

 

Formation of the British Army 7th Air Defence Group7th Air Defence Group badgeActive1999 – presentCountry United KingdomBranch British ArmyTypeCombat supportRoleGround based air-defenceSizeThree regiments (two regular & one Reserve) and one support batteryPart of3rd UK DivisionHeadquartersBaker Barracks, Thorney Island[1]Equipment Thales Starstreak SAAB Giraffe Agile Multi Beam radar Sky Sabre surface-to-air missile system Military unit 7th Air Defence Group (7 AD...

 

British mathematician Nigel HitchinHitchin in 2016Born (1946-08-02) 2 August 1946 (age 78)Holbrook, Derbyshire, EnglandNationalityBritishEducationJesus College, Oxford (BA)Wolfson College, Oxford (DPhil)Known forHiggs bundleADHM constructionAtiyah–Hitchin–Singer theoremHitchin functional Hitchin's equationsHitchin–Thorpe inequalityKobayashi–Hitchin correspondenceNahm–Hitchin description of monopolesGeneralized complex structureAwardsWhitehead Prize (1981)Senior Berwick Pri...

Roland TB-303 Bass LinePanel depan TB-303PembuatRolandTanggal perilisan1982-1984Harga£238 (Britania Raya)$395 (Amerika Serikat)SpesifikasiPolifonimonofonikTimbremonotimbralOsilatorsawtooth dan square waveTipe penyintesisAnalog subtraktifEfek aftertouchTidakVelocityTidakMemori penyimpanan64 pola, 7 lagu, 1 trekEfekTanpa efek internalInput/outputKiborTidak Roland TB-303 Bass Line adalah penyintesis yang dirilis oleh Roland Corporation pada tahun 1982. Dirancang untuk menyimulasikan gitar bass,...

 

One of the two Half-Tribes of Joseph Tribes of Israel The Tribes of Israel Reuben Simeon Levi Judah Dan Naphtali Gad Asher Issachar Zebulun Joseph Manasseh Ephraim Benjamin Other tribes Caleb Keni Rechab Jerahmeel Related topics Leaders Israelites Ten Lost Tribes Jews Samaritans vte According to the Hebrew Bible, the Tribe of Manasseh (/məˈnæsə/; Hebrew: שֵׁבֶט מְנַשֶּׁה‎‎ Ševet Mənašše, Tiberian: Šēḇeṭ Mănašše)[1] was one of the twelve tribes o...