Grobe war Mitbegründer der kurz nach dem Ersten Weltkrieg 1920 in der Stadt Hannover nach ihm benannten Firma Hans Grobe Album-Verlag G.m.b.H. mit anfänglichem Sitz in der Bleichenstraße 1. Gegenstand des Unternehmens waren zunächst „Herstellung und Vertrieb aller Gebrauchsgegenstände für Briefmarkensammler, insbesondere [...] von Briefmarken, Alben, Zeitschriften, Katalogen und dergleichen.“ Das Stammkapital - eingebracht wenige Jahre vor dem Höhepunkt der Deutschen Hyperinflation - betrug 21.000 Mark. Zu Beginn des Unternehmens leitete Grobe die Firma als alleiniger Geschäftsführer.[3]
Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Grobe mit Genehmigung der Britischen Militärbehörden unter der Firmierung „Hans Grobe“ seine geschäftlichen Tätigkeiten wieder aufnehmen. 1945 unterhielt er[5] in der durch die Luftangriffe auf Hannover fast zur Hälfte zerstörten Stadt[6] seinen Geschäftssitz in der Stromeyerstraße 5,[5] später in der Theaterstraße 7.[4]
Hans Grobe war Mitglied des internationalen Prüferverbandes (AIEP), Spezialprüfer der klassischen Marken aller Länder, philatelistisch „Bundesprüfer für altdeutsche Staaten“ sowie Vereidigter Sachverständiger der Industrie- und Handelskammer Hannover.[4] Er organisierte verschiedene national wie international beachtete Briefmarken-Ausstellungen. Zudem erwarb er sich „als Mäzen der organisierten Philatelie [...] große Verdienste.“ Der Briefmarken-Club Hannover von 1886 ernannte ihn zu seinem Ehrenmitglied.[7]
Schriften (Auswahl)
Katalog der Poststempel des Königreichs Hannover mit Preisbewertung, 1. Auflage, 1928
Gross-Deutschland Katalog 1939/40. Mit Netto-Verkaufspreisen, Hannover 1939
Altdeutschland. Spezial-Katalog, Hannover 1953
Altdeutschland – Spezial-Katalog und Handbuch, von Hans Grobe, Hannover, 3. Auflage völlig neu bearbeitet und erweitert, Mainz: Oscar Schneider, 1963
Deutsche Kolonien-Vorläufer. Spezial-Katalog, 1973
als Verleger:
DNK Deutschland Briefmarken-Katalog, 1978
Die Postmeisterscheine von Braunschweig und Hannover im Rahmen ihrer Postgeschichte, Hannover: Fachverlag Hans Grobe, 1981
195. Briefmarken-Versteigerung vom 4.10. bis zum 7.10.1987
Richard Frick: Schiffspost im Nordsee- und Ostseeraum mit Anhang Deutsche Schiffs- und Seepost, Katastrophen-Post, Ozean Briefe – Radio Briefe, Hannover 1981
Nachwirkungen
Namensrechte Hans Grobe
Die Rechte an dem Firmennamen „Hans Grobe“ gingen an Volker Lange als Firmeninhaber über, der sich mit dem Unternehmen im Versteigerungsgewerbe engagiert.[8] Die RLB Vermögens GmbH als Gesellschafterin der Tiergarten Auktionen Hannover GmbH (Stand: September 2022) überließ dieser den Namen Hans Grobe zwecks Versteigerung von Briefmarken und Münzen als Einzelstücke und in ganzen Sammlungen sowie zur Verwertung von Kunst und Antiquitäten.[9]
Hans-Grobe-Medaille
Der Briefmarken-Club Hannover von 1886 stiftete im Jahr 1993 in Abstimmung mit Grobes Familie die Hans-Grobe-Medaille. Die in Erinnerung an den Namensgeber gestiftete Medaille wird seitdem jährlich „für besondere Ausstellungserfolge auf nationaler (Rang 1) oder internationaler Ebene und/oder für außergewöhnliche, langjährige Verdienste um philatelistische oder postgeschichtliche Organisationen“ verliehen.[7]