Nach dem Abitur 1952 am Gymnasium studierte Hans Daniels Mathematik, Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Bonn, München und Genf. Während seines Studiums schloss er sich Studentenkorporationen des KV an, in Bonn der KStV Flamberg und in München der KStV Albertia. Er legte 1955 das erste juristische Staatsexamen ab, promovierte 1957 zum Dr. rer. pol. und beendete das Studium 1959 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen. Von 1960 bis 1962 war er als Notarassessor und anschließend als Notar in Bonn tätig.
Partei
Daniels trat 1955 der CDU bei. Er war 1957/58 Vorsitzender der Jungen Union in Bonn und seit 1971 Mitglied im Landesvorstand der CDU Rheinland.
Abgeordneter
Daniels war von 1961 bis 1999 Ratsmitglied der Stadt Bonn und dort 1974/75 Vorsitzender der CDU-Fraktion. Er war vom 26. Juli 1970 bis zum 30. März 1983 Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags und dort von 1980 bis 1983 Vorsitzender des Ausschusses für Kommunalpolitik.
Daniels amtierte von 1975 bis 1994 als Oberbürgermeister der Stadt Bonn. Daneben war er von 1989 bis 1994 stellvertretender Präsident des Deutschen Städtetags. 1994 musste er das Oberbürgermeisteramt nach der Wahlniederlage der CDU an Bärbel Dieckmann (SPD) abtreten. Nach 1999 engagierte er sich in der Stadt für kulturelle Angelegenheiten.
In seine Amtszeit als Oberbürgermeister fiel am 20. Juni 1991 die Entscheidung des Deutschen Bundestags, seinen Sitz und den Sitz der Bundesregierung infolge der Deutschen Wiedervereinigung nach Berlin zu verlegen.
Daniels, der sich noch im Juni 1989 anlässlich des Bonnbesuchs von Michail Gorbatschow dazu bekannt hatte, dass Bonn nur eine Stellvertreterfunktion für Berlin einnehme und im Fall der Wiedervereinigung Parlament und Regierung nach Berlin selbstverständlich umziehen würden, wehrte sich ebenso energisch wie erfolglos gegen diesen Beschluss. Wörtlich hatte er gegenüber Gorbatschow erklärt: „Gerade wir Bonner sind uns immer der Tatsache bewusst, dass unsere Stadt (…) die Aufgabe der Hauptstadt nur stellvertretend für Berlin bis zu dem Zeitpunkt wahrnimmt, an dem eine Wiedervereinigung Deutschlands möglich ist.“[1]
↑Günter Bannas: Machtverschiebung: Wie die Berliner Republik unsere Politik verändert hat. Ullstein eBooks, 2019, ISBN 978-3-8437-2069-4 (Google Books [abgerufen am 12. Mai 2019]).