Das Johannes-Gutenberg-Denkmal steht auf dem Roßmarkt in Frankfurt am Main. Es ist ein Werk des Bildhauers Eduard Schmidt von der Launitz (1797–1869), der anlässlich der Vierhundertjahrfeier der Erfindung der Druckkunst mit beweglichen Metall-Lettern die Statuen der drei Mainzer Drucker in Terrakotta anfertigte und am 24. Juni 1840 der Öffentlichkeit vorstellte. Beauftragt wurde er vom damaligen Frankfurter Denkmal Komitee.[1]
Während der damaligen Vierhundertjahrfeier zogen die Drucker des Vormärz mit dem Ausspruch durch die Stadt: „Du gabst Dein Werk dem Volk zur Waffe, auf dass es Recht und Freiheit schaffe!“[1] Acht Jahre später kam es zur Märzrevolution von 1848.
Das eigentliche Denkmal wurde erst von 1856 bis 1858 erschaffen und am 20. Oktober 1858 eingeweiht.[1] Es ersetzte einen Herkules-Brunnen, der damals an derselben Stelle stand. Grundlage für das Denkmal waren die drei Terrakotta-Statuen des Bildhauers Eduard Schmidt von der Launitz aus dem Jahr 1840. Diese wurden vom Künstler Georg Ludwig von Kreß zunächst als Gipskopien abgeformt und später mit der damals gerade erst vom Frankfurter Physiker Rudolf Christian Böttger entwickelten Technik der Galvanoplastik mit einem Bronzeüberzug versehen. Die Gipskopien konnten gegen einen Obolus vom Publikum betrachtet werden. Mit der Gebühr wurde der Bau des Denkmals finanziert. Podest und Sockel des Denkmals bestehen aus Sandstein.
Die vier Wände des Podests werden von den vier Wappen und Wappenhaltern der drei mit Gutenberg verbundenen Wirkungsstätten Mainz, Frankfurt und Straßburg sowie der Druckerstadt Venedig als bedeutendem Druckort der Renaissance und des Barock geziert.
Auf den vier Emporen auf dem Sockel unterhalb des Podests finden sich vier Allegorien. Die Allegorie der Wissenschaft (lat. scientia = Wissen), der Industrie (lat. industria = Fleiß), der Poesie und der Theologie.[1]
Unterhalb der vier Allegorien finden sich vier Wasserspeier in Form von vier Tierköpfen, die die vier Kontinente repräsentieren sollen. Der Stier steht für Europa, der Löwe für Afrika, der Elephant für Asien und das Lama für Amerika.[1] Die vier Tierköpfe speisen in der wärmeren Jahreszeit vier Brunnenbecken.
↑ abcdefWilfried Ehrlich: Frankfurter Brunnen. (PDF) Hochbauamt der Stadt Frankfurt Seite 13–14, Dezember 1985, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2018; abgerufen am 7. Februar 2015.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frankfurt.de
↑ abGutenberg-Denkmal. Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt, abgerufen am 8. Februar 2015.
↑Heinz Schomann, Volker Rödel, Heike Kaiser: Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main. Überarbeitete 2. Auflage, limitierte Sonderauflage aus Anlass der 1200-Jahr-Feier der Stadt Frankfurt am Main. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7973-0576-1, Seite 68