Gustav von Bonstetten entstammte der Berner Linie des uradligen Hauses von Bonstetten und war der Sohn von Karl David von Bonstetten (* 6. Juli 1783 in Bern; † 5. Februar 1851 ebenda), Gutsbesitzer von Valeyres-sous-Rances und Kammerherr am bayrischen Hof und dessen Ehefrau Sophie Elisabetha (* 4. Dezember 1783 in Bern; † 2. Januar 1865 ebenda), eine Tochter von Friedrich von Graffenried (1759–1798), Schultheiß und Hauptmann. Sein Großvater war der SchriftstellerKarl Viktor von Bonstetten.
Er begann in den 1840er Jahren, gemeinsam mit dem Archäologen Albert Jahn, mit der systematischen Durchforschung schweizerischer Grabhügel und Grabstätten im Kanton Bern sowie in der Westschweiz, deren Ergebnisse er in verschiedenen Publikationen vorlegte. Weiterhin führte er umfangreiche archäologische Grabungstätigkeiten in Südfrankreich durch und legte 1845 ein prachtvolles Mosaik in Orbe frei, das allerdings bereits im darauffolgenden Jahr fast völlig zerstört wurde.[1] Er war auch der Entdecker der Dolmen von Gaoutabry.
Seine, durch Käufe abgerundete, bedeutende Sammlung ur- und frühgeschichtlicher Altertümer schenkte er 1873 dem Antiquarium der Stadt Bern; sie bildete einen Grundstock des heutigen Historischen Museums Bern.
Er begründete auch das Museum für Kunst und Geschichte in Draguignan.
Gustav von Bonstetten war seit 1844 mit Germaine Adelheid Mathilde (* 28. September 1823; † 5. Mai 1903), Tochter des Bankiers Dyonis Maria de Rougemont (1791–1863), dessen Vater Denis de Rougemont[2] der zweitgrösste Aktionär bei der Gründung der Banque de France war, verheiratet. Gemeinsam adoptierten sie eine Tochter:
Bertha von Bonstetten (* 4. Januar 1864 in Paris; † 1930),[3] verheiratet mit Paul Heinrich Rudolf Melchior von Reding-Biberegg (1859–1929),[4]Landammann des Kanton Schwyz, Nationalrat und Oberst.
Schriftstellerisches Wirken
Gustav von Bonstetten war der Verfasser von vielen reich illustrierten Publikationen und veröffentlichte zahlreiche kleine Notizen im Anzeiger für schweizerische Geschichte und Altertumskunde[5] sowie in der Historischen Zeitung und in den Abhandlungen des Historischen Vereins von Bern. Als sein Hauptwerk gilt seine dreibändige Schrift Recueil d’antiquités suisses. Außerdem gab er in der Zeit von 1870 bis 1888 von den Kantonen Bern, Waadt, Freiburg und vom französischen Departement Var, archäologische Karten heraus.
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