Gustav Adolf Fricke wurde 1822 als Sohn des Porträtmalers Friedrich August Fricke in Leipzig geboren.[1] Er besuchte die Thomasschule und studierte anschließend Theologie, Philologie und Philosophie an der Universität Leipzig. 1846 folgte seine Promotion zum Dr. phil. und Dr. theol. mit der DissertationNova argumentorum pro Dei existentia expositio. Zugleich habilitierte er sich in der Theologischen und Philosophischen Fakultät mit der Arbeit Novum exponitur pro Dei existentia argumentum.
Von 1846 bis 1849 wirkte er als Privatdozent. Im Jahr 1849 wurde er außerordentlicher Professor für Theologie und Philosophie. Ab 1851 war er ordentlicher Professor für Systematische Theologie an der Universität Kiel, kehrte 1865 als Oberkatechet an die Peterskirche nach Leipzig zurück und trat 1867 als ordentlicher Professor für Neutestamentliche Wissenschaft in die Theologische Fakultät zu Leipzig. Er war ein Gegner der Schule von Albrecht Ritschl. In den Jahren 1872/73, 1879/80, 1887/88 und 1895/96 war er Dekan der Theologischen Fakultät.
„Die protestantische Theologie ist nicht trotz sondern wegen ihrer Gebundenheit an Schrift und Bekenntniß, zur vollen Freiheit wissenschaftlicher Untersuchung befähigt und verpflichtet.“
– Gustav Adolf Fricke
Werke
Außer zahlreichen Predigten sind unter seinen Schriften zu nennen:
Lehrbuch der Kirchengeschichte. Leipzig 1850.
De mente dogmatica loci Paulini ad Rom. 5, 12 sq. Leipzig 1880.
Das exegetische Problem im Brief Pauli an die Galater, Kap. 3, 20. Leipzig 1880.
Metaphysik und Dogmatik in ihrem gegenseitigen Verhältnis unter besonderer Beziehung auf die Ritschlsche Theologie. Leipzig 1882.
Sebastian Kranich: Abschiedsschmerz, Vorfreude und Sorge um die Vollendung. Alte und neue Peterskirche in Predigten von Gustav Adolf Fricke. In: 125 Jahre Neue Peterskirche Leipzig – Geschichte in Geschichten, hrsg. vom Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde St. Petri. Leipzig 2010, S. 53–65.