Die Anlage wurde im frühen 19. Jahrhundert zerstört. 1943 wurden ihre Überreste erstmals als Großsteingrab erkannt. Eine weitere Dokumentation des Fundplatzes erfolgte in den 1960er Jahren durch Jan Evert Musch. 1984 wurden die Reste des Grabes unter Leitung von Jan N. Lanting archäologisch untersucht.
Beschreibung
Bei der Anlage handelte es sich vermutlich um ein Ganggrab. 1818 waren nur noch drei Steine vorhanden. Lanting konnte bei seiner Grabung feststellen, dass die Grabkammer eine Länge von etwa 5,5 m und eine Breite zwischen 1,6 m und 2 m hatte. Sie bestand aus drei Wandsteinpaaren an den Langseiten und je einem Abschlussstein an den Schmalseiten. Reste eines steinernen Bodenpflasters ließen sich nicht mehr ausmachen.
Funde
Lanting konnte bei seiner Grabung Keramikscherben der Trichterbecherkultur bergen, aus denen sich etwa 150 Gefäße rekonstruieren ließen. Der Fund eines Keramikdeckels ist bislang einzigartig für die Westgruppe der Trichterbecherkultur. Die Keramik datiert in die Stufen 2–5 und 7 des von Anna Brindley aufgestellten typologischen Systems der Trichterbecher-Westgruppe.[1] Dies entspricht dem Zeitraum 3470–3075 und 2860–2760 v. Chr.[2] Scherben von Gouda-Pfeifenköpfen erlauben es, die Zerstörung des Grabes ins frühe 19. Jahrhundert zu datieren.
Literatur
Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
Jan Albert Bakker: A list of the extant and formerly present hunebedden in the Netherlands. In: Palaeohistoria. Band 30, 1988, S. 63–72 (Online).
Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-87962-102-9.
Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 9789088900341, S. 216–217 (Onlineversion).
Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-9068252026, S. 196.
B. Kamlag: Hunebed D32d de Odoorn. Dissertation, Groningen 1988.
Ernst Taayke: Drie vernielde hunebedden in de gemeente Odoorn. In: Nieuwe Drentsche Volksalmanak. Band 102, 1985, S. 125–144.
↑Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (Online).
↑Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (Online).