Nach Gründung der Personalunion wurde sowohl in Litauen als auch in Polen der Posten des Feldhetman und des Großhetmans geschaffen. Die Befehlsgewalt des Großhetman endete an der Grenze des Großfürstentums. Diese Kommandoposten waren voneinander getrennt und konnten nicht von ein und derselben Person begleitet werden.[1]
Im Gegensatz zum Feldhetman verweilte der Großhetman zu Friedenszeiten am Hof des Großfürsten. Er war für die Rekrutierung, Versorgung und Finanzierung der litauischen Armee verantwortlich. Der Großhetman hatte auch die richterliche Gewalt über alle Angehörigen der litauischen Armee.
Im Falle eines Krieges übernahm er vom Feldhetman das Kommando und führte die litauische Armee in den Kampf. Die polnische Armee wurde ebenfalls von einem Großhetman angeführt. Der König benannte in den meisten Fällen den seiner Meinung nach besseren Großhetman zum Oberbefehlshaber der vereinigten Armee. Dennoch hatte dieser keine direkte Befehlsgewalt über die jeweils andere Armee. Der zweite Großhetman war immer sein Stellvertreter.
Bei der Verteidigung der Stadt Chocim im Jahre 1621 durch die Armee des Osmanischen Reiches wurde der Oberbefehl über die Streitkräfte nach dem Tod des Großhetmans der polnischen Krone Stanisław Żółkiewski an seinen Stellvertreter, den Großhetman von Polen-Litauen, Jan Karol Chodkiewicz, übergeben. Dieser starb ebenfalls bei der Verteidigung der Stadt.
Seit 1579 wurde der Titel des Großhetmans auf Lebenszeit verliehen, es sei denn, der Träger des Amtes zog sich aus dem militärischen Dienst zurück.[2]