Er blieb auch nach dem Ende des Krieges Marineoffizier, jedoch in der Verwaltung an Land, bevor er 1926 nacheinander die beiden Linienschiffe Schleswig-Holstein und Braunschweig kommandierte. Im Anschluss diente er als Inspekteur der Marine-Artillerie; mit seiner Beförderung zum Konteradmiral 1928 wurde er Chef der Marinestation der Ostsee in Kiel. Nach der Beförderung zum Vizeadmiral 1930 wurde er am 30. September 1932 unter Verleihung des Charakters als Admiral in den Ruhestand verabschiedet.
Am 24. Mai 1939 wurde Hansen reaktiviert und zur Verfügung der Kriegsmarine gestellt. Er war vom 17. November 1941 bis 30. Juni 1943 Leiter des Luftwaffenlehrstabes im Oberkommando der Kriegsmarine und erhielt zwischenzeitlich am 1. September 1942 das Patent zu seinem Dienstgrad.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er, trotz der immer noch gültigen alliierten Verbote, in Form einer „Hansen-Kreis“ genannten informellen Gruppe mit der Gründung eines Verbandes der ehemaligen Soldaten.[2] Nach dem Wegfall des Verbotes im Jahr 1949 wurde er Gründungsvorsitzender des Verbandes versorgungsberechtigter ehemaliger Berufssoldaten. In dieser Position betrieb er aktiv eine Verdrängungs- und Verharmlosungspolitik der Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus; so wandte er sich bereits 1950 mehrfach mit Denkschriften an Regierung und Bundestag: darin forderte er „die Anerkennung der Reinheit der Deutschen Wehrmacht“ und ihres unpolitischen Charakters[3] und eine allgemeine Amnestie für die als „sogenannte Kriegsverbrecher“ verurteilten Wehrmachtsangehörigen.[4] Auf der anderen Seite verteidigte er aber auch die Widerständler des 20. Juli 1944 vor dem damals bei den ehemaligen Berufssoldaten verbreiteten Vorwurf des Verrates.[5] 1951 wurde er Vorsitzender des Verbandes deutscher Soldaten, was er bis 1956 blieb.
Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 2: H–O. Biblio Verlag. Osnabrück 1989. ISBN 3-7648-1499-3. S. 17–18.
↑Berthold J. Sander-Nagashima: Die Bundesmarine 1950 bis 1972. Konzeption und Aufbau. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 978-3-486-57972-7, S. 24f.
↑Jürgen Förster: Die Wehrmacht im NS-Staat. Eine strukturgeschichtliche Analyse. Oldenbourg Wissenschaftsverlag. 2007. ISBN 978-3-486-58098-3. Fn. 134 (S. 128).
↑Norbert Frei: Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit. C. H. Beck. 1996. ISBN 3-406-41310-2. S. 209, 223.
↑Dieter Hartwig: Marinegeschichte auf dem Kieler Nordfriedhof. Ludwig, Kiel 202 (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; 97), ISBN 978-3-86935-416-3, S. 122f.