Germanische Funde auf der Gemarkung aus der Zeit um 2500 v. Chr. lassen auf bereits frühe Besiedelung schließen. Unmittelbar östlich vom heutigen Ort verlief der Obergermanisch-Raetische Limes in fast schnurgerader Linie von Nordwesten nach Südosten. Reste des Kleinkastells Haselburg und ehemaliger römischer Wachposten sind dort im Boden verborgen.
Der als Rodungssiedlung entstandene Ort wurde 1150 erstmals „Gottbrechtsdorf“ urkundlich erwähnt. Weitere Namen in der Folge sind „Gotthardsdorf“ (1395), „Gottersdorff“ (1449) und wiederum „Gotthardsdorf“ (1560). Der Ortsname geht also auf einen Mann namens Gottbrecht oder Gotthard zurück.
1935 bis 1945 war Gottersdorf nach Glashofen eingemeindet.[3] Am 1. Dezember 1972 erfolgte die Eingemeindung nach Walldürn.[4]
Ehemaliges Wappen
Am 30. Juli 1958 erteilte das Innenministerium ein Wappen, das auf einem Vorschlag Generallandesarchivs von 1980 basierte. „In Silber (Weiß) auf einer goldenen (gelben) Mondsichel stehend die Gottesmutter in blauem Mantel mit goldener (gelber) Krone, in der Linken das Jesuskind in der Rechten ein goldenes (gelbes) Zepter haltend“. Das Wappen erlosch am 1. Januar 1972 mit der Eingemeindung nach Walldürn.[5]
Wirtschaft
Gottersdorf ist ein primär landwirtschaftlich geprägter Ort.
In Gottersdorf befindet sich das Odenwälder Freilandmuseum mit ländlichen Gebäuden aus dem Odenwald und Bauland aus dem 17. bis 20. Jahrhundert, die an den ursprünglichen Standorten abgetragen und auf dem Museumsgelände originalgetreu wieder aufgebaut wurden. Das Museum gibt zudem realistische Einblicke in die ehemals meist schlichte Lebens- und Arbeitswelt in der Gegend.