Troeller besuchte die Grundschule in Frankreich, anschließend ein Gymnasium in Luxemburg. Noch vor dem Abitur verließ er Schule und Heimat, um sich auf Seiten der Linken am Spanischen Bürgerkrieg zu beteiligen.
Nach einer kurzen, aber einschneidenden Erfahrung im spanischen Bürgerkrieg floh er 1940 vor den Deutschen aus Luxemburg nach Portugal. Dort baute er mit Unterstützung der Alliierten einen Geheimdienst auf, der unter anderem eine Fluchtlinie einrichtete. Diese ermöglichte von den Nazis verfolgten Personen die Flucht aus den von den Deutschen besetzten Gebieten nach Portugal.
Nach dem Krieg arbeitete er als Korrespondent verschiedener Zeitungen hauptsächlich im Iran und Nahen Osten.
Seit 1960 machte er sich zusammen mit seiner französischen Kollegin Marie-Claude Deffarge durch außergewöhnliche Text- und Fotoreportagen im Magazin Stern in der Bundesrepublik Deutschland einen Namen.
Ende der 1960er Jahre begann er neben den Zeitungsreportagen zu filmen. Ab 1974 hatte er einen festen Platz in der ARD. In drei Serien, die er ausschließlich für Radio Bremen herstellte (Im Namen des Fortschritts, Frauen der Welt, Kinder der Welt), drehte er 70 Dokumentarfilme.
Sein Engagement galt den Analyse der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Strukturen, die den sozialen Ungerechtigkeiten und damit der zunehmenden Verarmung großer Teile der Weltbevölkerung zu Grunde liegen – ob in den hochentwickelten Industrienationen oder in den sogenannten Entwicklungsländern.
Gordian Troeller wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Dort ruht er südlich von Kapelle 1 im Planquadrat R 10.
Auszeichnungen
1984: Adolf-Grimme-Preis mit Bronze für Im Namen des Fortschritts: Bitterer Zucker (zusammen mit Marie-Claude Deffarge)
1985: Adolf-Grimme-Preis mit Silber für Im Namen des Fortschritts: Die Saat des Fortschritts oder Das Ende der Entwicklung (zusammen mit Elmar Hügler)
Gordian Troeller (Hrsg. Ingrid Becker-Ross-Troeller): Antifaschist. Anarchist. Journalist. Gordian Troeller berichtet. Eine Autobiografie Pro BUSINESS, 2009. ISBN 978-3-86805-315-9
Christel Adick & Franz R. Stuke (Hrsg.): Ferne Länder – fremde Sitten. Analysen zum Filmwerk von Gordian Troeller IKO, Frankfurt 1996, ISBN 3-88939-194-X
Robert Garcia: Abrechnung mit den Mächtigen: der Filmemacher Gordian Troeller In: Lëtzebuerger Almanach ’89, S. 44–57
Robert Römen: Charles „Gordian“ Troeller ist tot: Resistenzler, Geheimdienstchef, Journalist und Filmemacher In: Lëtzebuerger Journal 56, Nr. 58, 25. März 2003, S. 2