Neben Richard Leakey war Glynn Isaac Initiator und Co-Direktor des Koobi Fora Research Project im Gebiet Koobi Fora in Kenia, das bedeutende Beiträge zur Erforschung der frühen Vorfahren des Menschen erbrachte.
In einem Nachruf auf Isaac hieß es, er habe zum einen als besonders begabter Experte der Feldforschung in Ostafrika gegolten, zum anderen aber auch die Theoriediskussion zu den Ursachen der Menschwerdung bereichert.[3] So habe er den Zusammenhang von längerfristig genutzten Aufenthaltsorten, von diesen ausgehender Nahrungssuche und dem Teilen der beschafften Nahrung unter den Mitgliedern einer Gruppe herausgestellt. Ferner habe er als einer der ersten Paläoanthropologen darauf hingewiesen, dass man auch zwischen den bekannten Fossillagerstätten gezielt nach Funden suchen müsse. Isaac habe Experimente angeregt, um nachzuvollziehen, welche Folgen der Transport von Knochen und Steinwerkzeugen durch Wasserfluten auf die Beschaffenheit der paläontologischen und archäologischen Fundstücke und auf deren Ablagerung hatte. Auch habe er untersuchen lassen, in welcher Form heutige Hyänen und andere Beutegreifer die Zusammensetzung von Knochenfunden beeinflussen, auch dies mit dem Ziel, zu verstehen, wie fossile Lagerstätten zu interpretieren sind. Schließlich habe er Experimente durchführen lassen, in denen durch Steinwerkzeuge verursachte Schnittmarken in Knochen nachgestellt wurden.
Jeanne Sept und David Pilbeam (Hrsg.): Casting the Net Wide: Papers in Honor of Glynn Isaac and His Approach to Human Origins Research. Oxbow Books, 2012 (= American School of Prehistoric Research Monograph), ISBN 978-1842-17454-8.
↑ abRhys Isaac: Glynn Isaac and the Search for Human Origins in Africa: Inaugural Glynn Isaac Memorial Lecture, 21st April 1993. UCT Press, 1995, ISBN 978-0-79921587-8.