Gjøvikbanen ist eine norwegische Bahnstrecke zwischen Oslo und Gjøvik. Sie wurde ursprünglich Nordbanen genannt und verlief zwischen Grefsen und Røykenvik. Die Linie wurde 1902 bis Gjøvik verlängert.
Gjøvikbanen war eine der ersten Strecken des norwegischen Bahnsystems, die privatisiert werden sollte. Die Ausschreibung gewann jedoch Norges Statsbaner mit ihrer Tochtergesellschaft NSB Anbud.
Die Gjøvikbana ist die am wenigsten genutzte Bahnstrecke, die von Oslo ausgeht und die einzige eingleisige Strecke in diesem Bereich ist. Die 124 Kilometer lange Strecke ist elektrifiziert.
Bei Roa gibt es den Abzweig der Jevnakerbane nach Hønefoss zur Bergensbane. Früher verwendeten die meisten Züge zwischen Oslo und Bergen diesen Weg, aber heutzutage fahren die meisten Personenzüge über Drammen. Diese Strecke ist zwar etwas länger, führt aber durch dichter bevölkerte Bereiche. Güterzüge verwenden dagegen häufig die Strecke über Roa.
Die meisten Güterzugfahrten auf der Gjøvikbahn werden mit elektrischen Mehrfachtraktionen durchgeführt. Im Personenverkehr verkehren seit 2018 Regionalzüge des Typs Stadler Flirt.
Baneservice ist für die Umrüstung auf ERTMS in Norwegen zuständig. Die ersten Strecken werden die Gjøvikbane und die Nordlandsbane sein, deren Fertigstellung ursprünglich für 2022 geplant war.[2] Da sich die Ausbaumaßnahmen verzögerten, sollte die Gjøvikbane nun im November 2023 fertiggestellt werden, die Nordlandsbane sollte Ende 2024 folgen.[3] Dies wurde mit Lieferschwierigkeiten begründet, so dass Ende 2022 nur zwei ausgerüstete Züge zur Verfügung gestanden hätten.[4] Diese Verschiebung hatte auch Auswirkungen auf die Planungen der Bergensbane für 2023 und der Rørosbane für 2024, die erst 2025 mit dem neuen Signalsystem ausgestattet sein werden.
Im Oktober 2023 wurde ein neuer Zeitplan veröffentlicht, die die Umrüstung der Gjøvikbane 2024 und der Nordlandsbane 2024/2025 vorsieht. Teile der Bergensbane sind auf 2026 und die Rørosbane auf 2027 verschoben.[5] Am 16. November 2024 wurde auf dem Abschnitt zwischen Roa und Gjøvik das Signalsystem ERTMS (European Rail Traffic Management System) in Betrieb genommen. Der nochmals überarbeitete Zeitplan für die übrigen Strecken in Norwegen soll im ersten Quartal 2025 veröffentlicht werden.[6]
Flächendeckend sollte das gesamte Land 2032 umgerüstet sein.[7] Dieser Termin wird sich nach 2034 verschieben.[5]
Roy Owen: Norwegian Railways – from Stephenson to high-speed. Balholm Press, Hitchin 1996, ISBN 0-9528069-0-8 (englisch).
Thor Bjerke, Finn Holom: Banedata 2004. Data om infrastrukturen til jernbanene i Norge. Hrsg.: Jernbaneverket, Norsk Jernbanemuseum und Norsk Jernbaneklubb Forskningsavdelingen. NJK Forskningsavdelingen, Hamar/Oslo 2004, ISBN 82-90286-28-7, S.146–148 (norwegisch).