Poggi war nach Giorgio Vasari und Bernardo Buontalenti der Architekt, der, in seiner Epoche, dem 19. Jahrhundert, das Gesicht des heutigen Florenz entscheidend prägte. Er baute für das Großbürgertum, etwa die Villa Favard am Lungarno, den Palazzo Gondi, den Palazzo della Gherardesca und war erfolg- und einflussreich mit seinem dem lokalen Ambiente angepassten Stil der Neorenaissance. Dabei zeigte er sich offen für moderne Strömungen wie Parkanlagen im englischen Stil und Sanierungsprojekte nach Art Georges-Eugène Haussmanns.
Auch Poggis Bruder Enrico Poggi (1812–1890) war eine prominente Persönlichkeit im Italien des 19. Jahrhunderts: Er wirkte als Justizminister im Großherzogtum Toskana und in der provisorischen Regierung der Toskana. Als solcher proklamierte er die Annexion der Toskana ans Königreich Sardinien und war in der Folge unter anderem Minister ohne Portefeuille des Königreichs Italien.
Literatur
Carlo Del Lungo: Cenni sulla vita e sui lavori dell’architetto Giuseppe Poggi. Civelli, Florenz 1911.
Franco Borsi: La capitale a Firenze e l’opera di Giuseppe Poggi. Colombo, Rom 1970.
Elisabetta Maria Agostini: Giuseppe Poggi. La costruzione del paesaggio. Diabasis, Reggio Emilia 2002, ISBN 88-8103-354-2.
Vanna Arrighi, Scheda su Giuseppe Poggi. In: Elisabetta Insabato, Cecilia Ghelli (Hrsg.): Guida agli archivi di architetti e ingegneri del Novecento in Toscana. Edifir, Florenz 2007, ISBN 978-88-7970-351-2, S. 297–300.