Giulia Enders (* 1990 in Mannheim) ist eine deutscheAutorin und Ärztin. Von ihrem populärwissenschaftlichen Sachbuch-Bestseller Darm mit Charme (2014) über den menschlichen Darm wurden weltweit etwa vier Millionen Exemplare verkauft.
2012 gewann Enders den ersten Preis beim Science-Slam in Freiburg, Berlin und Karlsruhe mit ihrem Vortrag Darm mit Charme. Dieser Vortrag wurde auch auf YouTube veröffentlicht.[4] Enders erhielt das Angebot, zu diesem Thema ein Buch zu schreiben, das kurz nach Erscheinen im März 2014 Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste (Kategorie Paperback Sachbuch) erreichte. Die Illustrationen für den Vortrag und das Buch fertigte ihre ältere Schwester Jill Enders. Auftritte hatte Enders unter anderem in den Talkshows 3 nach 9 und Markus Lanz.[5] Das Buch erhielt auch Resonanz in den Druckmedien. So wies beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung darauf hin, dass Enders einen Bestseller über ein vergleichsweise unerforschtes Organ geschrieben habe, dessen wissenschaftliche Erkundung noch in den Kinderschuhen stecke. Fünf hochrangige Wissenschaftler habe die Autorin nach eigener Aussage kontaktiert, doch keine Antwort erhalten, sodass sie sich zur eigenen Forschung entschlossen habe.[6]Darm mit Charme war 2014 in Deutschland mit über einer Million Exemplaren das meistverkaufte Hardcover-Sachbuch. Die Buchrechte sind nach Angaben des Ullstein Verlags für 40 Länder verkauft worden.[7] Vom Buch wurden weltweit etwa vier Millionen Exemplare verkauft (Stand: 2021).[8] Zwischen 2021 und 2022 war die Sonderausstellung Darm mit Charme in der Experimenta Heilbronn zu sehen.[9]
Alexander Honold: Die Kolonautin. Giulia Enders: Darm mit Charme. in: Non Fiktion. Arsenal der Anderen Gattungen, 13 (1/2), 2018, S. 113–134.
Miira Hill: The New Art of Old Public Science Communication: The Science Slam. Routledge, 2022, ISBN 978-1-00-054816-7 (mit einem Bericht über den Science Slam, auf den das Buch Darm mit Charme zurückgeht).
Vanessa Höving: „Enterische Krankheit, Krisen und (Körper-)Ökonomien im autobiografischen Darmratgeber“, in: Ars metabolica. Stoffwechsel und Digestion als literarische und kulturelle Prozesse, hrsg. von Vanessa Höving und Peter Risthaus, Baden-Baden: Rombach 2023, S. 279–299.