Er entstammte dem alten pommerschen AdelsgeschlechtKöller. Köller war Generalleutnant unter dem dänischen König Christian VII. Später trat er das Erbe auf den Familiengütern Moratz, ab 1776 auf Dischenhagen und Hammer, 1781 auf Kantreck und Lüttmannshagen sowie Schwanteshagen in Pommern an.[2]
Er war der Bruder des königlich dänischen HofmeistersOberstvon Köller. Georg Ludwig von Köller wurde im Jahr 1756 Kapitän-Oberst in einem landgräflich hessischerRegiment. Nach dem Tod seines älteren Bruders kam er 1760 als hessischer Major nach Kopenhagen. Im Jahr 1761 wurde er im Regiment Falster zum Oberstleutnant befördert und 1767 als Oberst zu dessen Kommandeur ernannt.[3]
Er war maßgeblich am Sturz des Arztes und Ministers Johann Friedrich Struensee aus Altona beteiligt, der am dänischen Hof die Freundschaft des Königs gewonnen und eine Reihe von Reformen im Sinne der Aufklärung eingeleitet hatte. Struensee wurde, nach einer offensichtlichen Liaison mit Königin Caroline Mathilde, von konservativen Kräften gestürzt, am 17. Januar 1772 verhaftet und am 28. April vor den Toren Kopenhagens hingerichtet.[4]
Später wurde er aber, nachdem er zunehmend anmaßend und überheblich schien, von seinen Gegnern verunglimpft und sogar der Zusammenarbeit mit Frankreich und Schweden bezichtigt. Er wurde aus seinen bisherigen Ämtern entlassen und 1773 zum Militärgouverneur der Festung Rendsburg ernannt. Allerdings beließ man ihm als den „Helden des 17. Januar“ sein bisheriges Jahresgehalt. Nach einigen Intrigen der Generalität gegen ihn bat er mit Datum vom 17. Januar 1775 um seinen Abschied aus der dänischen Armee. Christian IV. entließ ihn am 23. Januar unter Beibehaltung seines Ranges und Gehalts, erlaubte ihm aber, „andere Armee zu besuchen und auswärtigen Feldzügen beizuwohnen“.[7] Daraufhin ging Köller nach Wien in österreichischen Militärdienst, kehrte aber schon 1777 wieder nach Kopenhagen zurück.
In einer folgenden Liaison mit der königlich dänischen Hofschauspielerin Maria Morell wurde ihm im Jahr 1776 sein gleichnamiger Sohn Georg Ludwig von Köller-Banner (1776–1843) geboren.[8] Dieser Skandal führte letztlich dann doch zu Köllers Entlassung aus dem dänischen Militär bei Beibehaltung seines Jahresgehalts von 4.400 Talern auf Lebenszeit.
Köller-Banner ging nun zunächst nach Pommern, wo er Erbe einiger Familiengüter war, zog aber noch im selben Jahr 1776 nach Altona um, das damals zum dänischen Königreich gehörte, wo er am 30. April 1811 auch starb. In Altona (genauer im heutigen Hamburger Stadtteil Ottensen) schuf er einen herrschaftlichen Landsitz, später „Rainville“ benannt.[9]
Georg Friedrich von Jenssen-Tusch: Die Verschwörung gegen die Königin Caroline Mathilde von Dänemark, Seite 440f., Verlag Herrman Costenoble, Leipzig 1864 (Online in der Google-Buchsuche)
Landgraf Karl von Hessen-Kassel: Denkwürdigkeiten des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel, von ihm selbst dictirt, Seite 69f., Verlag A. Freyschmidt, Kassel 1866 (Online in der Google-Buchsuche)
↑Landgraf Karl von Hessen-Kassel: Denkwürdigkeiten des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel, von ihm selbst dictirt, Seite 69f., Verlag A. Freyschmidt, Kassel 1866 (Digitalisat)
↑Köllers Beteiligung am Sturz Struensees ist auch Inhalt einiger Dichtung und Theaterstücke: Curt Schawaller: Juliane. Tragödie in drei Teilen, Xenien-Verlag, 1911 (Auszug) - Michael Beer: Struensee, Trauerspiel in fünf Aufzügen (Uraufführung: München 1828), 2. Auflage, Cotta’scher Verlag, Stuttgart u. Tübingen 1847 (Digitalisat)