Könitzer wurde als Sohn eines Büttnermeisters geboren und von seinen Eltern protestantisch erzogen. Abgesehen von seiner Studienzeit und einigen wenigen Studienreisen lebte er in der Stadt Hof. Sein Wohnhaus Marienstraße 17 existiert noch. Könitzer besuchte von 1844 bis 1847 die Akademie der Bildenden Künste in München und arbeitete von 1850 bis zu seinem Tode als Maler, Fotograf und Zeichner. Ab 1859 war er Zeichenlehrer am Gymnasium und an der Lateinschule in Hof. Aus seiner Ehe mit Antoinette Schobert gingen keine Kinder hervor.
Regionaler Kontext
Die Stadt Hof und ihre nächste Umgebung waren die zentralen Motive seines Schaffens. Seine Werke sind Zeitzeugnisse der Stadtentwicklung, einschließlich der einsetzenden Industrialisierung. Sie sind außerdem eine Quelle für den Zustand historischer Gebäude und deren Nutzung im 19. Jahrhundert. Prägend auf ihn wirkte der große Stadtbrand von 1823, dessen wirtschaftliche und soziale Folgen erst nach einem Jahrzehnt als bewältigt angesehen wurden. Der einsetzende Druck internationaler Konkurrenz machte den heimischen Webereien schwer zu schaffen, was für Bevölkerung eine Zunahme der Armut und sozialer Spannungen bedeutete. Mit dem Ausbau der Eisenbahn setzte eine wirtschaftliche Besserung für die Region ein und die Bevölkerung von Hof verdreifachte sich durch Zuwanderung von Arbeitskräften.
Im Zuge der Wende gelang es Winfried Schmidt mit seiner zweiten Arbeit einen annähernd vollständigen Überblick über das Werk Könitzers zu bieten. Durch das einsetzende Interesse an grenzübergreifender Geschichte wurde die Arbeit Die malerischen Ufer der Elster, von der Quelle bis zum Ausgang, ein Titel in Anlehnung an ein ähnlich lautendes Werk über die Saale, wiederentdeckt und nachgedruckt. Über den Hofer Raum hinausgehend sind Zeichnungen des Vogtlandes enthalten, darunter auch die heute in Tschechien (damals in Österreich-Ungarn) gelegene Quelle der Weißen Elster oder von Neuberg, heute Podhradí u Aše. Weitere Einzelbilder des Künstlers befassen sich neben anderen Motiven mehrfach mit der Eremitage.
Literatur
Winfried Schmidt: Georg Könitzer – Ein Hofer Maler des 19. Jahrhunderts. Hof 1985, ISBN 3-88267-014-2.
Winfried Schmidt: Georg Könitzer – Die malerischen Ufer der Elster. Hof 1993, ISBN 3-88267-045-2.
Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken. Kulmbach 1957. S. 305.
Fred Händel: Georg Könitzer, Kunstmaler im romantischen Alt-Hof. In: Kulturwarte – Monatsschrift für Kunst und Kultur, Heft 11/1984. Hof 1984. S. 322f.
Stadt Hof (Hg.): Kunst aus zwei Jahrhunderten – Sammlungen der Stadt Hof. Hof 2000. S. 123.