1948 begann Georg Jann in Potsdam eine Orgelbaulehre bei Orgelbau A. Schuke. Der weitere Weg führte ihn und seine Familie ab 1961 über die Schweiz und West-Berlin bis nach Regensburg. Dort übernahm er im Jahr 1974 die alteingesessene Orgelbauwerkstatt Eduard Hirnschrodt im Regensburger Ortsteil Stadtamhof. 1975 wurde in der neuen Werkstätte das Opus 2 für die Gemeinde Etzelwang fertiggestellt. Bereits kurze Zeit später erhielt die Firma erste Aufträge für dreimanualige Orgeln mit über 40 Registern. 1980 wurde die erste viermanualige Orgel für die Kirche St. Joseph in Memmingen mit 52 Registern fertiggestellt. Später wurde die Werkstätte in das 25 Kilometer südlich von Regensburg gelegene Allkofen bei Laberweinting in Niederbayern verlagert.[2]
Bis 1995 leitete Georg Jann seine Firma unter dem Namen „Georg Jann Orgelbau Meisterbetrieb“ und übergab die Stammfirma seinem zweiten Sohn, dem Orgelbaumeister Thomas Jann. Seither heißt die Werkstatt „Thomas Jann OrgelbauGmbH“. Georg Jann zog mit der Pfeifenwerkstatt nach Portugal. Ende 2005 übergab er diese Firma mit Namen „Orguian“ an seinen ältesten Sohn, Detlef Jann.[3] Ab 2006 lebte Georg Jann in Brasilien und betrieb dort eine kleine Orgelbauwerkstatt.[4] Am 12. Februar 2019 verstarb er dort und wurde in der brasilianischen Großstadt Blumenau beerdigt.[5]
Werkliste (Auswahl)
Die Größe der Instrumente wird in der sechsten Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der siebten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal. Ab 1996 entstandene Instrumente finden sich in der Werkliste von Thomas Jann Orgelbau.
Eine Besonderheit der Orgel sind gleich zwei Zungenregister! Ein horizontales Regal im Prospekt, welches Jann später noch öfter bauen sollte (vgl. Taufkirchen), sowie ein Basson 16' im Pedal.