Geneviève Jeanson

Geneviève Jeanson
Geneviève Jeanson bei der Women's Challenge 2002
Geneviève Jeanson bei der Women's Challenge 2002
Zur Person
Geburtsdatum 29. August 1981
Geburtsort Lachine
Nation Kanada Kanada
Disziplin Straße
Karriereende 2006
Doping
2003–2005 EPO
Internationale Team(s)
2001–2005[1] Rona
Wichtigste Erfolge
Letzte Aktualisierung: 01. Dezember 2024

Geneviève Jeanson (* 29. August 1981 in Lachine) ist eine ehemalige kanadische Radrennfahrerin.

Sportliche Karriere

1998 erwirkte Geneviève Jeanson den dritten Platz bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1998 im Einzelzeitfahren. Anschließend gewann sie beide Titel bei den Kanadischen Meisterschaften im Straßenrennen und Einzelzeitfahren der Juniorinnen. 1999 wurde sie Doppel-Juniorenweltmeisterin[2] bei den Titelkämpfen in Verona bei den Juniorinnen. Im Jahr darauf wurde sie für den Olympiakader von Kanada für die Spiele in Sydney nominiert, wo sie im Straßenrennen Platz 11 und im Einzelzeitfahren Platz 15 belegte. Im selben Jahr gewann sie auch die Flèche Wallone und die Tour de Snowy. Ab 2001 fuhr sie für das Team Rona, welches als Groupe Sportif Feminine (GSF) regisiriert war. Sie gewann in diesem Jahr die Redlands Bicycle Classic, die Tour of the Gila, die Tour de Toona und den Coupe du Monde Cycliste Féminine de Montréal.

Doping

Jeanson mit ihrem Trainer Andre Aubut

Duquette-Affäre und Straßenweltmeisterschaften 2003

Im Dezember 2002 wurde der Orthopäde Maurice Duquette vor einem Disziplinarausschuss des Quebec College of Physicians zum Thema Doping angehört. Ihm wurde vorgeworfen Spitzensportler aus der Region um Québec das verschreibungspflichtigen Medikament Eprex verschrieben zu haben. Dieser gab zu dieses Medikament elf Personen zwischen 1998 und 2001 verschrieben zu haben. Aufgrund der Tatsache, dass diese Anhörung eine nichtöffentliche Sitzung war und deshalb ein Veröffentlichungsverbot galt, wurden keine Namen bekannt. Obwohl keine Namen genannt wurden, gab am 5. Februar 2003 Geneviève Jeanson ein Interview in welchem sie wiedergab Maurice Duquette nicht zu kennen.[3] Bei den Straßenweltmeisterschaften 2003 in Hamilton wurde bei Jeanson ein erhöhter Hämatokrit-Wert festgestellt und sie erhielt ein Startverbot. Die Sportlerin führte den erhöhten Wert auf das Training in einer Unterdruckkammer zurück. Am 10. November bekannte sich der Arzt Maurice Duquette mehrere gegen ihn gemachten Anschuldigung schuldig. Am 17. November 2003 Geneviève Jeanson ließ Geneviève Jeanson verlauten, dass sie eine der 11 Personen war, welche Maurice Duquette behandelt hatte. Sie aber niemals unerlaubte Substanzen verwendete hat.[4]

La Fleche Wallonie 2004

Bei der La Flèche Wallonne Féminine 2004 wurden ihr morgens vor dem Start des Rennens zwei Blutproben durch das Anti-Doping-Team der UCI genommen. Wenig später wurde ihr telefonisch mitgeteilt, dass sie, aufgrund eines erhöhten Hämatokritwertes von 49,3 %, nicht starten dürfte. Die zweite Probe ergab einen Hämatokritwert von 44,9 % und deshalb durfte sie starten. Jeanson belegte den 30. Platz, versäumte es anschließend an der Dopingkontrolle teilzunehmen.[5] Im Juni 2004 wurde diese Nichtteilnahme an der Dopingkontrolle mit einer 1-monatigen Sperre und einer Geldstrafe von 500 Schweizer Franken (500 CAN-Dollar) belegt.[6]

Tour of Toona 2005

2005 wurde anlässlich der Tour de Toona erneut ein erhöhter Hämatokrit-Wert festgestellt. Jeanson wurde zunächst lebenslang gesperrt, weil sie durch den verweigerten Dopingtest bei La Flèche Wallonne Féminine als Wiederholungstäterin galt. In den USA wurde die Sperre später auf zwei Jahre gekürzt, in Kanada bestand sie weiter. Im April 2009 wurde diese lebenslange Sperre auf zehn Jahre verkürzt, weil Jeanson mit den Justizbehörden kooperierte und sowohl ihren Trainer Andre Aubet als auch ihren Arzt belastete, die daraufhin lebenslang im Sport gesperrt wurden. Dabei gab sie an, seit ihrem 16. Lebensjahr mit EPO gedopt worden zu sein. Obwohl sie inzwischen in den USA wieder hätte Rennen fahren dürfen, beendete sie ihre Radsport-Karriere. In einem Interview sagte sie: “I’ve changed so much this past year that I have a hard time imagining who I was before.” („Ich habe mich im vergangenen Jahr so sehr verändert, dass ich mir nur noch schwer vorstellen konnte, wer ich vorher gewesen war.“)[7]

Dopinggeständnis

Im Rahmen der Radiosendung Enquête sendet der Radiosender Télévision de Radio-Canada einen Bericht mit dem Titel Le Secret de Geneviève Jeanson. Hier gab sie zu, dass sie seit ihrem 16. Lebensjahr mit EPO, verschrieben von Maurice Duquette mit Zustimmung von Trainer André Aubut und ihrem Vater Yves Jeanson, gedopt zu haben.[8]

Nach der aktiven sportlichen Karriere

Geneviève Jeanson lebte in Phoenix, Arizona und war 2006 Miteigentümerin an einem Restaurant.[7] Nach 10 Jahre in Phoenix ging Jeanson nach San Diego. Hier schloss sie ihre Ausbildung zur Therapeutin ab. Sie verließ San Diego und kehrte 2012 nach Kanada zurück. Seit 2022 kehrte sie in die Pro Gravel Circuit in den Wettkampf zurück.[9] Heute (2024) lebt sie in Montreal und arbeitet als Fitnesstrainerin.[10]

Sonstiges

2014 kam ein Film mit dem französischen Titel La Petite Reine in die Kinos, welcher auf der sportlichen Geschichte von Geneviève Jeanson basieren soll. Laurence Leboeuf spielt darin die ähnliche Figur Julie Arseneau.[11]

Erfolge

2000
2001
2002
2003
2004
2005

Einzelnachweise

  1. Geneviève Jeanson bei rad-net.de. In: classic.rad-net.de. Abgerufen am 1. Dezember 2024.
  2. World road race results. In: news.bbc.co.uk. 10. Oktober 1999, abgerufen am 1. Dezember 2024.
  3. Dopage de cyclistes : un médecin montréalais sur la sellette. In: veloptimum.net. Montreal Express, 3. Februar 2003, abgerufen am 1. Dezember 2024.
  4. Editoress: Canadian Cyclist Jeanson Official Press Release Post Press Conference. In: canadiancyclist.com. 17. November 2003, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch).
  5. Francois Foisy: Jeanson replonge dans la tourmente. In: veloptimum.net. 27. Mai 2004, abgerufen am 1. Dezember 2024 (französisch).
  6. [email protected]: Jeanson s'en tire avec un avertissement. In: radio-canada.ca. 14. April 2004, archiviert vom Original am 24. Februar 2011; abgerufen am 1. Dezember 2024 (französisch).
  7. a b No turning back for Jeanson. In: autobus.cyclingnews.com. 20. Dezember 2006, abgerufen am 1. Dezember 2024.
  8. Enquête-20 septembre 2007. In: veloptimum.net. Abgerufen am 1. Dezember 2024.
  9. Geneviève Jeanson - International Testing Agency. In: ita.sport. 17. Juni 2022, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch).
  10. Betsy Welch: Q&A: Geneviève Jeanson on her past and future as a bike racer. In: velo.outsideonline.com. 24. Dezember 2021, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch).
  11. La petite reine (2014). In: imdb.com. 13. Juni 2014, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch).

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