G.A.S-station Berlin – Tankstelle für Kunst und Impuls
Die G.A.S-station Berlin – Tankstelle für Kunst und Impuls wurde 2008 als nichtkommerzieller und unabhängig arbeitender Ausstellungs- und Projektraum in Berlin-Kreuzberg gegründet. Initiatoren sind die aus Wien stammende Künstlerin und AutorinElisa Asenbaum und der österreichische Musiker und künstlerische Autodidakt Thomas Maximilian Stuck, die seit 1990 als Grafik – Art – Sound gemeinsam künstlerisch tätig sind. Die G.A.S-station Berlin widmet sich der zeitgenössischen Kunst. Neben Werken bildender und digitaler Kunst werden auch performative, schriftstellerische und wissenschaftliche Arbeiten in thematischen Zusammenhängen präsentiert und durch Veranstaltungen, Vorträge, Filmvorführungen, Lesungen und Diskussionen begleitet. Veranstaltungen sind kostenfrei.
Die G.A.S-station Berlin – Tankstelle für Kunst und Impuls ist seit 2011 aktives Mitglied im Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen und teilt dessen Grundsätze und Selbstverständnis.[1][2][3] Der Projektraum unterstützt die unabhängige und nichtkommerzielle freie Kunstszene in Berlin.[4][5]
Schwerpunkt des künstlerischen Konzeptes der G.A.S-station Berlin sind spartenübergreifende, themenspezifische Ausstellungsprojekte, die offen ausgeschrieben und kuratiert werden und in denen neben Kunstschaffenden aller Metiers insbesondere auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Positionen zum Thema in einem künstlerischen Kontext darstellen. Seit seiner Gründung präsentierte die G.A.S-station Berlin etwa 30 Ausstellungen mit mehr als 350 Beitragenden aus Kunst und Wissenschaft. Formate sind bildende Kunst, digitale und darstellende Kunst, Fotografie, Film, Literatur und Wissenschaft. Die spartenübergreifenden Ausstellungsprojekte beinhalten musikalische Installationen und Performances, Lesungen und Fachvorträge sowie thematische Führungen durch die Ausstellungen.
G.A.S-station Berlin versteht sich als experimentelle Plattform, um neue künstlerische Ausstellungsformate und Präsentationsformen zu erproben. Ein wichtiges Anliegen ist es, die partizipative, künstlerische Zusammenarbeit über Grenzen anzuregen. Ab 2014 haben Elisa Asenbaum und Thomas Maximilian Stuck eigens entwickelte Konzepte zur prozesshaften, spartenübergreifenden Zusammenarbeit von Künstlern und Wissenschaftlern ausprobiert und ermöglicht.[6] Ergebnisse dieser kollaborativen künstlerischen Arbeitsmethode und spartenübergreifenden Zusammenarbeit wurden in den Ausstellungen Augustina träumt – in progressius (2015–2016) sowie Schein und Spiegelung, ein Relationspositionsprojekt (2017–2019) vorgeführt. Im Jahr 2021 wurde für die Ausstellung Die KUNST ist ToT ∞ das Konzept um das Format Tandem, eine weitere Form der kollaborativen Zusammenarbeit erweitert. Hierfür erarbeiten Kreative aus der Literatur und der Bildenden Kunst sowie aus Naturwissenschaft und Literatur jeweils im Tandem künstlerische Positionen.
Raumprojekte und Das Fenster
Neben interdisziplinären, spartenübergreifenden Ausstellungen gibt es kürzere Ausstellungsreihen wie Das Fenster[7][8] oder x|y|z: RAUMPROJEKT,[9][10][11] ein experimentelles Format für Bildende Kunst und Neue Medien, in dem Künstlerinnen und Künstler thematische Installationen eigens für den Raum entwickeln und präsentieren.
2019: Schein und Spiegelung, ein Relationspositionsprojekt. Katalog, 109 Seiten, ISBN 978-3-948827-10-6.
2020: 11Jahre kunsT und ImpulS. Rückblick 2007 – 2020. Katalog, 149 Seiten, ISBN 978-3-948827-11-3.
2021: eineART zeitung. Positionen aus der Bildenden Kunst, Neuen Medien und Literatur. 56 Seiten, ISBN 978-3-948827-12-0.
Rezeption
Ausstellungen der G.A.S-station Berlin haben mit ihren spartenübergreifenden und themenspezifischen Ansätzen, bei denen Werke aus Kunst, Philosophie und Naturwissenschaft miteinander korrespondieren, Kritiken und Aufmerksamkeit in international anerkannten Kunstpublikationen bekommen.[17][18]
Für seine künstlerische Arbeit erhielt die G.A.S-station Berlin im Jahr 2015 sowie im Jahr 2017 von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung künstlerischer Projekträume und -initiativen.[19][20][21]
Aus dem Statement von Staatssekretär Dr. Thorsten Wöhlert am 14. September 2017: „Die Ausgezeichneten fordern mit ihren Ideen, ihren kooperativen und partizipativen Arbeitsweisen, eine neue künstlerische Praxis heraus, die ihre Öffentlichkeit findet, ohne dabei marktorientiert vorzugehen. Sie suchen und finden nicht nur oft improvisierte Locations oder außergewöhnliche Formate, sondern eben auch besondere Themen, Kontexte und Adressaten. Die Preisvergabe für diese besondere kulturelle Anstrengung, die Würdigung der ästhetischen Kraft und Vielfalt der Projekträume und -initiativen soll motivierend auf alle Beteiligten wirken und so Vielfalt und Kreativität erhalten helfen.“[22]
Publikationen
Marina Gärtner: Spaces. Freie Kunsträume in Deutschland. Deutscher Kunstverlag, Berlin, München 2015, ISBN 978-3-422-07310-4
Der Regierende Bürgermeister von Berlin (Hrsg.): Freedom of Space. argobooks, Berlin 2016, ISBN 978-3-942700-77-1.