Lenz lernte zunächst, unterstützt von Carlo Bohländer, Gitarre und spielte seit Mitte der 1950er Jahre Jazz in den Clubs der US-Armee. Während des Wehrdienstes 1959/1960 wechselte er zum Kontrabass. Albert Mangelsdorff holte sich den Newcomer am Bass nach Peter Trunk, der sein Cousin war, in sein 1961 neu formiertes Albert Mangelsdorff Quintett. Lenz ist seit damals Mitglied des „hr-Jazzensembles“, für das er auch arrangiert und komponiert. 1965 arbeitete er auch im Quintett von Krzysztof Komeda.[1] 1968 spielt er mit Joachim Kühn und Aldo Romano in der Band von Barney Wilen; auf den Berliner Jazztagen 1970 spielte er auch mit dem Sextett von George Russell und mit der Band von Leon Thomas. 1972 stieg Günter Lenz bei Mangelsdorff aus, um bei Kurt Edelhagen zu spielen. Das erlaubte ihm ein Jahr lang, Big-Band-Erfahrungen zu sammeln und sich in das Arrangieren für Jazzgruppen hineinzudenken.
Lenz schuf auch Orchesterarrangements für Plácido Domingo, die Tänzerin Nina Corti, die Radio Philharmonie des NDR sowie die Bigbands von HR und NDR. Er lehrte von 2001 bis 2006 Bass als Professor an der Musikhochschule Stuttgart und wurde 2004 mit dem Hessischen Jazzpreis als „vielseitige Musikerpersönlichkeit“ geehrt.[2] Die Waldi Heidepriem Stiftung zeichnete ihn (2000) mit einem der höchstdotierten Preise der Branche als bester deutscher Jazzmusiker aus.
Beebelaar, Joos, Lenz: Book of Family Affairs (HGBS, 2013)
Literatur
U. Andis: Günter Lenz’s Springtime. In: Jazz Podium, 1991, 40/10, S. 40.
Jürgen Arndt: Kontra-Bass-Perspektiven im Jazz zwischen Frankfurt und Freiburg: Peter Trunk, Günter Lenz, Eberhard Weber, Thomas Stabenow, Dieter Ilg. Olms Verlag, 2017, ISBN 978-3-487-15594-4.
Carlo Bohländer, Karl Heinz Holler, Christian Pfarr: Reclam’s Jazzführer, 3. Auflage, Reclam, Stuttgart 1989, S. 206.
Ulfert Goeman: Der Bassist und Komponist Günter Lenz wurde siebzig. In: Jazz Podium, 11/2008, S. 39–41.