Portugal wurde für die Qualifikation in Gruppe 2 gelost und traf dabei auf den Nachbarn Spanien und Finnland, Irland und erstmals Montenegro. Portugal startete mit einer 1:2-Heimniederlage in die Qualifikation, konnte dann zwar das Heimspiel gegen Montenegro gewinne, verlor aber anschließend beide Spiele gegen die Spanierinnen. Mit einem 3:0 in Montenegro wurde dann die Aufholjagd gestartet. Zwar reichte es in Finnland nur zu einem torlosen Remis und im Heimspiel gegen die Finninnen lagen sie dann bereits nach 27 Minuten mit 0:2 hinten, aber Cláudia Neto gelang zwei Minuten später zunächst der Anschlusstreffer, dann in der 45. Minute per Elfmeter der Ausgleich und in der 84. Minute erneut per Elfmeter noch der Siegtreffer.[1] Damit hatten sie aber immer noch drei Punkte weniger als die Nordeuropäerinnen und benötigten am letzten Spieltag einen Sieg in Irland und waren zudem auf spanische Nachbarschaftshilfe gegen Finnland angewiesen, was die Spanierinnen mit einem 5:0-Sieg auch lieferten. In Irland war es dann wieder Neto, die in der 78. Minute das einzige Tor der Partie erzielte.[2] Damit waren die Portugiesinnen und die Finninnen punktgleich und da die Portugiesinnen den direkten Vergleich gewonnen hatten, waren sie Gruppenzweite. Allerdings waren sie die schlechtesten Gruppenzweiten und mussten daher in zwei Playoffspielen gegen den zweitschlechtesten Gruppenzweiten Rumänien antreten, wobei sie zuerst Heimreicht hatten. Nach einem 0:0 im Heimspiel stand es auch im Rückspiel nach 90 Minuten 0:0, so dass das Spiel verlängert wurde. Dann gelang Andreia Norton, die in der 78. Minute zu ihrem ersten A-Länderspiel eingewechselt worden war, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Verlängerung mit ihrem ersten A-Länderspieltor das 1:0 für Portugal. Zwar konnten die Rumäninnen in der 111. Minute noch ausgleichen, aufgrund der Auswärtstorregel war Portugal aber erstmals für die EM-Endrunde qualifiziert.[3] Beste portugiesische Torschützin in der Qualifikation war Cláudia Neto, die sechs Tore erzielte, effektivste aller Spielerinnen war Edite Fernandes, die in nur 139 Spielminuten vier Tore erzielte.
Am 19. Juni wurde ein vorläufiger Kader mit 25 Spielerinnen nominiert, der noch bis zum 7. Juli auf 23 Spielerinnen reduziert werden musste.[4] Mit "*" markierte Spielerinnen waren für den Algarve-Cup 2017 nominiert.[5][6] Verzichtet wurde letztlich auf Diana Gomes und Cláudia Lima.[7]
↑ abStand: 11. Juni 2017 nach dem Spiel gegen Wales
Vorbereitung
Mit zwei Testspielen gegen Nordirland am 17. und 19. Januar (1:0 und 0:1) starteten die Portugiesinnen in das EM-Jahr. Wenige Tage zuvor hatte Rekordtorschützin Edite ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.[8] Im März 2017 war die Mannschaft wieder Gastgeber des traditionellen Algarve-Cups, der noch sieben weiteren EM-Teilnehmern als Vorbereitung diente. Dort trafen sie auf die EM-Teilnehmer Dänemark (0:6) und Russland (0:1) sowie Titelverteidiger Kanada (0:0) und zum Abschluss im Spiel um Platz 11 auf Vize-EuropameisterNorwegen (0:2). In der unmittelbaren Vorbereitung spielten die Portugiesinnen zweimal gegen Wales, am 8. Juni in Viseu (1:2)[9] und am 11. in Mangualde (1:0)[10].
Quartier in den Niederlanden war das Landgoed de Rosep in Oisterwijk.[11]
Bei der Auslosung am 8. November 2016 war Portugal Topf 4 zugeordnet.[12]
Portugal trifft in der Vorrundengruppe D im ersten Spiel auf Qualifikationsgegner Spanien, dann auf die ebenfalls erstmals teilnehmenden Schottinnen und zum Abschluss auf England. Gegen alle drei Gruppengegner ist die Bilanz negativ: in bisher sieben Spielen gegen England gab es noch keinen Sieg und lediglich zwei Remis bei fünf Niederlagen, gegen Schottland und den östlichen Nachbarn gelangen immerhin je zwei Siege und gegen die Schottinnen noch drei Remis, aber fünf Spiele gegen die Schottinnen und drei gegen die Spanierinnen wurden verloren. Der letzte Sieg gegen Schottland fiel zwar mit 8:2 sehr hoch aus, fand aber vor 22 Jahren am 29. Mai 1994 statt. Drei Jahre später am 18. Oktober 1997 gab es dann den bisher letzten Sieg gegen Spanien.
In ihrem ersten EM-Endrundenspiel verloren die Portugiesinnen, die als am schlechtesten in der FIFA-Weltrangliste platzierte Mannschaft in das Turnier gingen, gegen den iberischen Nachbarn mit 0:2. Gegen die in der FIFA-Weltrangliste 17 Plätze besser eingestuften Schottinnen gelang dann ein 2:1-Sieg. Damit hatten sie vor dem letzten Spiel gegen England noch die Chance sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Dazu benötigten sie mindestens ein Remis und die Hilfe der Schottinnen, die gegen Spanien gewinnen mussten. Die Schottinnen taten ihnen auch den Gefallen und die Portugiesinnen hielten bis zur 48. Minute das Remis gegen England, mussten dann aber ein weiteres Gegentor hinnehmen. Die folgenden Angriffsbemühungen blieben ohne Erfolg. Dadurch schieden die Portugiesinnen aufgrund des direkten Vergleichs mit Schottland und Spanien als Gruppenletzte aus. Die gegen England geschossenen und kassierten Tore fielen dabei nicht ins Gewicht.