Nach dem Tod seines Vaters 1710 erhielt er, durch dessen Testament vom 23. Januar 1699, die Herrschaft Gedern und später vom stolbergischen Anteil der Herrschaft Rochefort ein Sechstel, durch Abtretung seines Bruders Christian Ernst ein weiteres Sechstel und nach dem Tod des Grafen Heinrich August zu Stolberg-Schwarza auch dessen Sechstel. Seine Schwester Ferdinande Henriette (1699–1750) heiratete 1719 in Gedern den Grafen Georg August zu Erbach-Schönberg.
Bei der KaiserkrönungKarls VII. verwaltete Friedrich Carl zu Stolberg-Gedern im Namen des Kurhauses Braunschweig-Lüneburg das Erzamt des Erbschatzmeisters.[1] Auf ausdrückliche Bitte des Grafen bei der Anwesenheit des Kaisers in Frankfurt am Main erkaufte er sich von diesem am 18. Februar 1742 die Erhebung in den Reichsfürstenstand, wobei aufgrund von Einsprüchen der anderen Grafen zu Stolberg nur für ihn selbst sowie seine Nachkommen und seine Schwester, die Stiftsdame Auguste Marie zu Herford, das Fürstendiplom ausgestellt wurde.
Friedrich Carl gilt als der eigentliche Stifter der Linie Stolberg-Gedern des Hauses Stolberg, die im Jahre 1804 in männlicher Linie ausstarb und an die Linie Stolberg-Wernigerode fiel.[3] Während seiner Regierungszeit ließ er das Schloss Gedern stark ausbauen und das Rentamt neu erbauen.[4] Zuletzt litt er langwierig an der Wassersucht.[5]
Friedrich Carl heiratete am 22. September 1719 Louise, die Tochter des Grafen Ludwig Kraft von Nassau-Saarbrücken. Sie starb ein Jahr vor ihm, am 28. Oktober 1766. Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:
Gustav Adolf (* 6. Juli 1722; † 5. Dezember 1757), Generalmajor, fiel in der Schlacht von Leuthen ⚭ Elisabeth Philippine de Hornes (* 10. März 1733; † 26. Januar 1826), Tochter des Maximilian Emanuel, Fürst von Hornes
↑Fortgesetzte genealogisch-historische Nachrichten, Band 67, 1768, S. 814.
Literatur
Philipp Fürst zu Stolberg-Wernigerode, Jost-Christian Fürst zu Stolberg-Stolberg (Hrsg.): Stolberg 1210–2010. Zur achthundertjährigen Geschichte des Geschlechts. Verlag Janos Stekovics, Dößel 2010, ISBN 978-3-89923-252-3.