Friedenskirche (Eupen)

Friedenskirche Eupen

Die Friedenskirche in Eupen, Provinz Lüttich, Belgien, ist ein Kirchengebäude der evangelischen Kirchengemeinde Eupen-Neu-Moresnet im Verbund der Vereinigten Protestantischen Kirche von Belgien. Sie wurde zwischen 1851 und 1854 nach Plänen des Architekten und preußischen Baubeamten Theodor August Stein im neugotischen Stil erbaut und am 5. Dezember 1855 eingeweiht. Die Friedenskirche, ihre Kanzel sowie die Einfriedung und 22 historische Grabplatten wurden 1987 unter Denkmalschutz gestellt. Darüber hinaus wurde im Jahr 1996 die 1907 angefertigte pneumatische Orgel aus der Werkstatt des Orgelbaumeisters Eberhard Friedrich Walcker als erste ihrer Art in Belgien ebenfalls unter Schutz gestellt.

Geschichte

Die Geschichte der evangelischen Pfarre und ihrer Kirche ist eng verbunden mit der wechselvollen Geschichte der Stadt Eupen und der vom jeweiligen Landesherrn abhängigen Glaubensfreiheit. Mitte des 16. Jahrhunderts bekannten sich in Eupen, erst noch vereinzelt, mehrere Familien zu den Lehren des calvinistischen Reformators Franciscus Junius. Sie wurden jedoch in der Zeit, als Eupen und seine Umgebung von den Spanischen Niederlanden regiert wurde, in der Ausübung ihrer Religion unterdrückt und teilweise mit der Reichsacht belegt. Daraufhin hielten sie ihre regelmäßigen sonntäglichen Messfeiern, aber auch Tauf- und Hochzeitsandachten in der im Jahr 1660 eingeweihten Waalse Kerk in Vaals ab, zu der sie jeweils in einem rund vierstündigen Fußmarsch über den so genannten „Geusenweg“ pilgerten.

Evangelisches Pfarrhaus

Nachdem zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Rahmen des Spanischen Erbfolgekriegs das Gebiet aber vorübergehend an die Vereinigte Niederlande fiel, war es den evangelischen Gläubigen nun möglich, sich unter bestimmten Bedingungen zu ihrer Religion zu bekennen. So wurde es ihnen erlaubt, 1707 eine Gebets- und Versammlungsstätte an der Eupener Hookstraße zu erbauen, die nach außen den Charakter eines repräsentativen Bürgerhauses hatte, innen aber als Kirche mit Betsaal sowie mit Pfarrer- und Lehrerwohnung eingerichtet war.

Bereits wenige Jahre später, als ab 1714 die Österreichischen Niederlande die Herrschaft über die Gebiete übernommen hatten, mussten die evangelischen Gläubigen wieder in den Untergrund rücken. Erst durch den von Kaiser Joseph II. 1781 erlassenen Toleranzedikt wurden die Protestanten zunächst geduldet und erhielten schließlich in der Zeit der französischen Besatzung Eupens von 1797 bis 1815 vollständige Gleichstellung, die ab 1815 von der nun selbst überwiegend protestantisch-preußischen Regierung unterstützt wurde. Seit dem 27. November 1831 war die Gemeinde Eupen Glied im unierten Kirchenkreis Aachen, ihr Bekenntnis ist dagegen eher der Reformierten Kirche zuzuordnen.[1]

Es dauerte jedoch bis Mitte des 19. Jahrhunderts, bis die Protestanten sich mit Unterstützung des Bürgermeisters Peter Becker und durch Spendensammlungen einen eigenen Kirchenbau leisten konnten. Im Jahr 1851 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt, die nach vierjähriger Bauzeit am 5. Dezember 1855 als Friedenskirche eingeweiht wurde. Nachdem der preußische Kreis Eupen im Rahmen des Versailler Vertrags am Ende des Ersten Weltkriegs dem belgischen Staat angegliedert wurde, schlossen sich die evangelischen Christen Ostbelgiens nun der Union des Églises protestantes évangéliques de Belgique mit Sitz in Brüssel an, die wiederum 1978 in die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien eingegliedert wurde.

Das 1707 erbaute alte evangelische Pfarrhaus, das die Wirren der Zeit überstanden hatte und im Besitz evangelischer Bürger geblieben war, diente noch über viele Jahrzehnte hinweg als evangelische Schule und fungiert in der heutigen Zeit als Gemeindehaus für zahlreiche Aktivitäten sowie als Ersatzraum für Gottesdienste in kleinerem Rahmen. Im Jahr 2005 wurde es ebenfalls in die Liste der denkmalgeschützten Bauten Eupens aufgenommen.[2]

Baubeschreibung

Diakonengräber

Die in Bruchstein-Mauerwerk errichtete Friedenskirche besteht aus einem dreischiffigen Chor mit einer angebauten, fünfseitigen und niedriger gehaltenen Apsis an der Ostseite sowie einem vorgesetzten dreigeschossigem Turm auf quadratischen Grundriss an seiner Westseite. Die Ecken des Chors werden durch Stützpfeiler aus Blaustein mit aufgesetzten Fialen betont, die an der West- und Ostseite des Gebäudes in einen dem Verlauf des Satteldachs angepassten Zinnengiebel übergehen. Der vordere westseitige Zinnengiebel ist beiderseits des Turms durch fünf schmale Spitzbogennischen mit einer kleinen Maßwerköffnung in der Spitze versehen. Zwei weitere bis zum Dachsims ragende Stützpfeiler, ebenfalls aus Blaustein, geben dem Gebäude an den seitlichen Chorwänden den nötigen Halt.

Für das Licht im Kircheninneren sorgen an jeder Seite des Chors sechs paarig zwischen den Stützpfeilern sowie drei in der Apsis angeordnete Spitzbogenfenster. Es handelt sich hierbei um in Grisaille gestaltete Fenster, die in der Apsis von einem roten Maßwerk umrandet sind. Die Apsisfenster sind noch die Originale aus der Bauzeit der Kirche, wogegen die Schiffsfenster nachträglich angefertigt worden sind.

Das Areal um das Kirchengebäude ist weiträumig von einer alten Bruchsteinmauer umgeben, innerhalb derer ein kleiner alter Friedhof integriert ist, auf dem 22 alte Grabplatten erhalten geblieben sind, die an Eupener Diakone aus dem 17. und 18. Jahrhundert samt ihren Wappen und Hausmarken erinnern.

Turm

Dachaufbau Turm

Der hohe dreigeschossig abgestufte Glockenturm aus Bruchstein-Mauerwerk wird vorn an den Ecken von Stützpfeilern aus Blausteinquadern stabilisiert, die in verschlankter Form mit ihren Fialen über das obere Gesims des ersten Obergeschosses hinausragen und mit diesem mit kleinen angedeuteten Strebebögen verbunden sind. Das Untergeschoss ist im Eingangsbereich ganz aus Blaustein gemauert und wird von einem mit vier Blaustein-Stufen erhöhten Spitzbogenportal ausgefüllt. In diesem ist eine Doppelflügeltür mit Spitzbogenornamenten und einem spitzbogigen Oberlicht mit doppeltem Maßwerk eingelassen, das mit eingesetztem Buntglas versehen ist. In der darüberliegenden rechteckigen Wandfläche zwischen dem baulich hervorgehobenen Portalsturz und dem mit kleinem Maßwerk versehenen rundum verlaufenden Gesims zum ersten Obergeschoss ist der Schriftzug: „EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE – FRIEDE AUF ERDEN UND DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN“ eingemeißelt.

Das leicht zurückgesetzte erste Obergeschoss beherbergt im unteren Bereich die Orgelempore, für deren Licht an den drei freien Außenseiten jeweils ein kleines Spitzbogenfenster sorgt. Die obere Hälfte dieses Geschosses, das chorseitig nur leicht über den Dachfirst hinausragt, dient dem unteren Glockenstuhl. Dazu sind in den freien Außenwänden jeweils paarig zwei kleine Spitzbogenöffnungen mit Lamellen als Schallöffnungen eingelassen, über denen die Kirchturmuhren eingebaut sind.

Das erste Obergeschoss schließt mit einem weiteren umlaufenden Gesims ab, über dem das flächenmäßig leicht verkleinerte zweite Obergeschoss für die Glockenaufhängung aufgebaut ist, das an seinen vier Ecken mit eigenen über die Geschosshöhe hinausgehenden Stützpfeilern aus Blaustein mit aufgesetzten Fialen versehen ist. Alle vier Seitenflächen sind mit jeweils einem großen Spitzbogenfenster mit integriertem Maßwerk ausgestattet, die ebenfalls mit Lamellen zur Schallweiterleitung für die drei Glocken ausgestattet sind. Diese sind auf die Namen „Glaube“, „Liebe“, und „Hoffnung“ getauft und wurden im Jahr 1939 vom Bochumer Verein gegossen. Sie ersetzten die alten, im Kriegsjahr 1917 beschlagnahmten Glocken, die in der Werkstatt von Joseph Beduwe hergestellt worden waren.

Das zweite Obergeschoss schließt mit einem Flachdach ab, das von einer steinernen, neugotisch ornamentierten Brüstung zwischen den Stützpfeilern umgeben ist. In dessen Mitte wurde die eiserne, oktogonale, durchbrochene Turmspitze aufgesetzt, deren Gerippe aus Schmiedeeisen besteht, das mit geschlagenem, unbehandeltem Zinkblech überzogen sowie mit Krabben bestückt ist.

Ausstattung

Innenraum
Kanzel

Die dreischiffige Hallenkirche ist nach calvinistisch-puritanischer Auffassung schlicht und ganz in weiß gehalten sowie einfach ausgestattet. Lediglich die Wände des Chors sind im unteren Bereich mit einer schmalen, rundum verlaufenden Stuckleiste verziert. Je Schiff ist die Kirche in drei Joche gegliedert, deren Kreuzrippengewölbe mit farblicher Pflanzenornamentik verziert sind. Die in Blaustein gefertigten und blau gestrichenen Gewölberippen münden mittig des Chors in vier monolithische oktogonale Pfeiler und an den seitlichen Wänden in Wandkonsolen. Die Pfeiler sind mit Kapitellen versehen, die ebenso wie die Wandkonsolen mit maßwerkartigen Nischen und blau-gelben Einfärbungen verziert sind.

Eine verputzte und weiß gestrichene Wand trennt den breiteren Chor zur schmaleren und niedrigeren fünfseitigen Apsis ab, die mittig über eine große, in Breite der Apsis gefasste Spitzbogenöffnung durchschritten werden kann. Vom zentralen Schlussstein im dortigen Kreuzrippengewölbe verlaufen sechs Rippen, die in mit Blendmaßwerk versehenen Konsolen münden. Rippen, Gewölbefelder und Konsolen entsprechen in ihrer Ausfertigung denen im Chor. Der Schlussstein ist zugleich die Aufhängung für den oktogonalen, neugotischen Leuchter aus Eichenholz, der mit acht Lampenschirmchen aus neuerer Zeit bestückt ist.

Das Zentrum der Apsis bildet der rechteckige Altartisch aus Eichenholz, der rundum mit profiliertem Blendmaßwerk versehen ist. Hinter dem Altar ist an der Apsiswand unter dem zentralen Fenster ein schlichtes Holzkreuz angebracht. Links des Altars ist der Platz für den Taufstein, der der Pfarre zum 100-jährigen Jubiläum gestiftet wurde. Er ist ca. 1 Meter hoch und vollständig aus Blaustein angefertigt. Er gliedert sich in einen quadratischen Sockel, eine oktogonale Säule und ein oktogonales Becken mit der außen eingravierten Jahreszahl 1855/1955. In dem Becken ist eine blaue Keramikschale eingelassen, auf der in goldenen Buchstaben die Inschrift: „wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden. Marc 16.16“ zu sehen ist.

An der linken Chorwand vor der Apsis befindet sich die neugotische, kunstvoll geschnitzte, hölzerne Kanzel, über der ein ebenso wertvoller Schalldeckel montiert ist. Dieser ist mit fünf hölzernen Bügeln bekrönt, die in einer verzierten Kreuzblume münden. Beiderseits des Mittelganges sind im Chor jeweils 12 Eichenholzbänke aufgestellt, die an ihren Außenseiten mit Blendmaßwerk und durchbrochenen Vierpässen ausgestattet sind. Mittig des Chors sorgen zwei weitere oktogonale Leuchter im Stil des Apsisleuchters für die nötige Beleuchtung. Der Fußboden des Chors ist im Schachbrettmuster abwechselnd mit dunklen und hellen Steinplatten ausgelegt.

Orgel

Walcker-Orgel

Zur Eröffnung wurde für die Friedenskirche eine einmanualige Orgel mit 15 Registern aus der Orgelbauwerkstatt von Franz Wilhelm Sonreck in Köln angeschafft. Zur Finanzierung diente unter anderem der Verkauf der alten Orgel aus dem Betsaal im Pfarrhaus an der Hookstraße. Bereits um 1900 entsprach die Sonreck-Orgel trotz einer Restaurierung in der Orgelwerkstatt Stumm in Kirn nicht mehr den gestiegenen modernen Anforderungen, und die Pfarre ließ eine neue Orgel von der Werkstatt Walcker in Ludwigsburg anfertigen. Diese wurde unter der Opus-Nummer 1371 als zweimanualige und rein pneumatische Orgel gebaut und nach einer kurzen Zwischenstation beim Stuttgarter Musikfest im Jahr 1907 in der Friedenskirche endgültig aufgestellt.

In den 1960er-Jahren wurde eine erste umfangreiche Sanierung notwendig, die vom Eupener Orgelbaumeister Ernst Kühn vorgenommen wurde. Dieser nahm dem Instrument durch verschiedene technische Eingriffe den spätromantischen Klang. Er versuchte sie im neobarocken Stil umzugestalten, indem er beispielsweise das Aufhellen des Klangs durch Abschneiden der vorhandenen Orgelpfeifen oder durch das Verrücken der Pfeifen um mehrere Halbtöne vornahm. Einige Jahre später stellten sich Probleme mit der Pneumatik ein, und schließlich wurde anlässlich einer Fernsehübertragung der freistehende Spieltisch abgetragen und später entsorgt.

Nach der Aufnahme der Orgel in das Denkmalverzeichnis im Jahr 1996 wurde es möglich, der Orgel eine notwendige umfassende Restaurierung und Sanierung zukommen zu lassen. Diese wurde in der Werkstatt Orgelbau Schumacher in Baelen in Zusammenarbeit mit der Posener Orgelbauwerkstatt Jan Drozdowicz vorgenommen. Dabei wurde die Orgel weitestgehend wieder in ihren Ursprungszustand zurückgeführt, mit original Walcker-Ersatzteilen polnischer Herkunft versehen sowie mit einem neuen Spieltisch nach dem Vorbild der Orgel in der Herz-Jesu-Kirche in Posen-Jeżyce von 1900 ausgestattet. Zudem wurden die Pneumatik komplett ausgebaut und modernisiert sowie neue Winderzeuger in einem Schallschutzkasten im Bereich der Turmkammer mit einem Ansaugkanal zum Kirchraum aufgestellt. Schließlich wurde die Intonation wieder den spätromantischen Gepflogenheiten angepasst; im Jahr 2005 wurde der gesamte Umbau abgeschlossen.

Literatur

  • Jean-Jacques Bolly, Norbert Kreusch: Photographisches Verzeichnis sakraler Kunst in Belgien. Königliches Institut für Kunsterbe, Eupen 1981, S. 29–30. (Digitalisat)
  • Alfred Minke: Das Archiv der Evangelischen Kirchengemeinde Eupen-Neu Moresnet (1621–2000). Staatsarchiv Belgien. (Digitalisat)
  • Franz-Josef Vogt: Die Walcker-Orgel der evangelischen Friedenskirche in Eupen. In: Ars Organi, 55. Jahrgang 2008, Heft 3, S. 185–189. (Digitalisat)
  • Alfred Minke: 1707–2007. Festschrift anlässlich des 300jährigen Bestehens des Eupener Pfarrhauses. Die Evangelische Kirchengemeinde Eupen–Neu-Moresnet. Ein geschichtlicher Rückblick. Eupen 2007.
Commons: Friedenskirche (Eupen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klaus Schlupp: Konservativ und offen: Evangelische Christen in Belgien, auf evangelisch.de vom 22. Dezember 2011.
  2. Evangelisches Pfarrhaus Eupen auf ostbelgienkulturerbe.be

Koordinaten: 50° 37′ 51,2″ N, 6° 2′ 4,2″ O

Read other articles:

FilmThe JokeDirected byJaromil JirešScreenplay byJaromil JirešMilan KunderaBased onThe Jokeby Milan KunderaProduced byMiloš StejskalStarringJosef SomrJana DítětováLuděk MunzarCinematographyJan ČuříkEdited byJosef ValušiakMusic byZdeněk PololáníkRunning time81 minutesCountryCzechoslovakiaLanguageCzech The Joke (Czech: Žert) is a 1969 Czechoslovak film by director Jaromil Jireš. It is considered one of the last films of the Czech New Wave movement.[1] Based on Milan Kund...

 

 

Bandar Udara Sultan Muhammad Kaharuddin IIISultan Muhammad Kaharuddin III AirportIATA: SWQICAO: WADSInformasiJenisPublikPemilikPemerintah provinsi Nusa Tenggara BaratPengelolaDirektorat Jenderal Perhubungan UdaraMelayaniSumbawa BesarLokasiSumbawa Besar, Nusa Tenggara Barat, IndonesiaKetinggian dpl5,79 mdplKoordinat08°29′19″S 117°24′51.01″E / 8.48861°S 117.4141694°E / -8.48861; 117.4141694PetaSWQLokasi Bandara di IndonesiaLandasan pacu Arah Panjang...

 

 

Esther RolleRolle, 1978LahirEsther Elizabeth Rolle(1920-11-08)8 November 1920Pompano Beach, Florida, A.S.Meninggal17 November 1998(1998-11-17) (umur 78)Culver City, California, A.S.MakamWestview Community Cemetery, Pompano Beach, FloridaKebangsaanAmerika, BahamaPekerjaanAktrisTahun aktif1964–1998Dikenal atasFlorida Evans di Maude dan Good TimesSuami/istriOscar Robinson ​ ​(m. 1955; c. 1975)​PenghargaanPenghargaan Emmy: Outstanding S...

Hiroya Ishimaru (石丸 博也)Lahir12 Februari 1941 (umur 83) Sendai, Prefektur MiyagiPekerjaanPengisi suaraTahun aktif1972 - sekarang Hiroya Ishimaru (石丸 博也code: ja is deprecated , Ishimaru Hiroya), terlahir sebagai Shinji Ishide (石出 伸二code: ja is deprecated , Ishide Shinji) (lahir 12 Februari 1941) adalah seorang pengisi suara (seiyu) dan narator asal Jepang. Peran sebagai pengisi suara dalam serial film laga di Jackie Chan versi sulih suara bahasa Jepang merupak...

 

 

Katedral Uppsala. Katedral Uppsala (bahasa Swedia: Uppsala domkyrka) adalah katedral yang terletak di kota Uppsala, Swedia. Katedral ini sudah ada sejak abad ke-13 dan memiliki tinggi sebesar 118.7 m. Katedral Uppsala merupakan bangunan gereja terbesar di Skandinavia. Katedral ini awalnya dibangun sebagai Gereja Katolik Roma dan digunakan untuk pengangkatan raja Swedia. Namun, sejak reformasi Protestan, katedral ini dikuasai oleh Gereja Lutheran Swedia. Kini Katedral Uppsala merupakan ked...

 

 

العلاقات الإكوادورية النمساوية الإكوادور النمسا   الإكوادور   النمسا تعديل مصدري - تعديل   العلاقات الإكوادورية النمساوية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين الإكوادور والنمسا.[1][2][3][4][5] مقارنة بين البلدين هذه مقارنة عامة ومرجعية للدولتي�...

Former colonies of Belgium, 1908–1962 Belgian colonial empireColonies belges (French)Belgische koloniën (Dutch). Belgisches Kolonialreich German1908–1962 Flag Coat of arms Map of Belgium's colonies at their maximum extent.CapitalBrusselsCommon languagesFrench served as the main colonial language, but Dutch was also used to a lesser extent Local: variousReligion Roman Catholicism (Official)[1]GovernmentConstitutional monarchyKing • 1908-1909 Leopold II (first)•&...

 

 

Israeli Foreign Minister Eli CohenCohen in 2017Ministerial roles2017–2020Minister of the Economy & Industry2020–2021Minister of Intelligence2022–2024Minister of Foreign AffairsFaction represented in the Knesset2015–2019Kulanu2019–2023Likud Personal detailsBorn (1972-10-03) 3 October 1972 (age 51)Holon, Israel[1] Cohen meeting with Abdel Fattah al-Burhan of Sudan, January 2021 Eli Cohen (Hebrew: אֵלִי כֹּהֵן, born 3 October 1972) is an Israeli politician. ...

 

 

Japanese manga series Cooking PapaCover of the first tankōbon volume, featuring Kazumi Araiwa (center)クッキングパパ(Kukkingu Papa)GenreCooking[1]Slice of life[2] MangaWritten byTochi UeyamaPublished byKodanshaImprintMorning KCMagazineMorningDemographicSeinenOriginal runJune 6, 1985 – presentVolumes168 Anime television seriesDirected byToshitaka TsunodaWritten byHiroyuki HoshiyamaShun'ichi YukimuroMusic byToshihiko SahashiStudioEiken (product...

追晉陸軍二級上將趙家驤將軍个人资料出生1910年 大清河南省衛輝府汲縣逝世1958年8月23日(1958歲—08—23)(47—48歲) † 中華民國福建省金門縣国籍 中華民國政党 中國國民黨获奖 青天白日勳章(追贈)军事背景效忠 中華民國服役 國民革命軍 中華民國陸軍服役时间1924年-1958年军衔 二級上將 (追晉)部队四十七師指挥東北剿匪總司令部參謀長陸軍�...

 

 

Papa Leone IVAffresco contemporaneo di Leone IV nella basilica di San Clemente al Laterano (IX secolo)103º papa della Chiesa cattolicaElezione27 gennaio 847 Insediamento10 aprile 847 Fine pontificato17 luglio 855(8 anni e 171 giorni) Cardinali creativedi categoria Predecessorepapa Sergio II Successorepapa Benedetto III  NascitaRoma, 790 Creazione a cardinale844 da papa Sergio II MorteRoma, 17 luglio 855 SepolturaAntica basilica di San Pietro in Vaticano Manuale San Leone IV...

 

 

Community college in Los Angeles, California LAMC redirects here. For the sports stadium, see Los Angeles Memorial Coliseum. For the Tool song LAMC, see Salival. This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Los Angeles Mission College – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (April 2017) (Learn how a...

Pour les articles homonymes, voir PCI et Parti communiste italien (2016). Parti communiste italien(it) Partito comunista italiano Logotype officiel. Présentation Secrétaire général Antonio GramsciRuggero GriecoPalmiro TogliattiLuigi LongoEnrico BerlinguerAlessandro NattaAchille Occhetto Fondation 21 janvier 1921 Scission de Parti socialiste italien Disparition 3 février 1991 Siège Via delle Botteghe Oscure 4, Rome Organisation de jeunesse Fédération italienne de la jeunesse communist...

 

 

Chiesa di San LorenzoStato Italia RegioneToscana LocalitàSan Giovanni Valdarno Coordinate43°33′51.84″N 11°31′47.43″E / 43.564399°N 11.529842°E43.564399; 11.529842Coordinate: 43°33′51.84″N 11°31′47.43″E / 43.564399°N 11.529842°E43.564399; 11.529842 Religionecattolica TitolareSan Lorenzo Diocesi Fiesole Stile architettonicogotico Modifica dati su Wikidata · Manuale Interno La chiesa di San Lorenzo è un edificio sacro che si tr...

 

 

Anne de FoixPermaisuri Hungaria dan BohemiaFresko dari dinding Kapel St. Wenceslas di Katedral Santo Vitus, Praha (1508)Periode1502–1506Penobatan29 September 1502Kelahiran1484Kematian26 Juli 1506 – 1484; umur -23–-22 tahunBuda, HungariaWangsaFoix-CandaleAyahGaston de Foix, Comte CandaleIbuCatherine de Foix-CandalePasanganWładysław II dari HungariaAnakAnna JagellonicaLajos II dari Hungaria Anne de Foix (1484-26 Juli 1506) adalah Permaisuri Bohemia dan istri Władysław II ...

Hokuto 北斗市KotaBalai Kota Hokuto BenderaEmblemLokasi Hokuto di Hokkaido (Subprefektur Oshima)HokutoLokasi di JepangKoordinat: 41°49′27″N 140°39′10″E / 41.82417°N 140.65278°E / 41.82417; 140.65278Koordinat: 41°49′27″N 140°39′10″E / 41.82417°N 140.65278°E / 41.82417; 140.65278NegaraJepangWilayahHokkaidoPrefektur Hokkaido (Subprefektur Oshima)Pemerintahan • Wali kotaTatsuo IkedaLuas • Total3...

 

 

Food Macaroni soupMacaroni soup in Hong KongTypeSoupPlace of originItalyMain ingredientsMacaroniVariationsPasta e fagioli Macaroni soup is soup that includes macaroni. The food is a traditional dish in Italy, and is sometimes served with beans, which is known as pasta e fagioli,[1] and was also included in Mrs. Beeton's Book of Household Management, where the connection with Italy is mentioned and the dish includes Parmesan cheese.[2] In the early 19th century, macaroni soup w...

 

 

佛烈·懷斯曼Frederick Wiseman懷斯曼,攝於2005年出生 (1930-01-01) 1930年1月1日(94歲) 美国麻薩諸塞州波士頓母校威廉姆斯学院艺术学耶魯法学院职业導演、製片配偶席波拉·巴特修(1955年结婚)儿女2 弗雷德里克·怀斯曼(英語:Frederick Wiseman,1930年1月1日—)是一位美国纪录片导演和戏剧导演[1]。 生平 怀斯曼生于波士顿的犹太家庭,母亲和父亲分别为Gertrude Leah (née K...

В Википедии есть статьи о других людях с такой фамилией, см. Клубов. Александр Фёдорович Клубов Дата рождения 18 января 1918(1918-01-18)[1] Место рождения деревня Яруново, Вологодский уезд, Вологодская губерния, Советская Россия Дата смерти 1 ноября 1944(1944-11-01)[1] (26 лет) Мес...

 

 

Mixture of a color with white or black Tint redirects here. For other uses, see Tint (disambiguation). Some tints and shades of blue In color theory, a tint is a mixture of a color with white, which increases lightness, while a shade is a mixture with black, which increases darkness. Both processes affect the resulting color mixture's relative saturation. A tone is produced either by mixing a color with gray, or by both tinting and shading.[1] Mixing a color with any neutral color (in...